Bis du dem Unbewussten bewusst wirst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen. - Carl G. Jung
Ja, ja, die treue Freundin Phobie ...
... versetzt dich in Angst und Schrecken, unter Umständen sogar in Todesangst,
... lässt dich in der Öffentlichkeit wie eine Irre dastehen,
... heimst dir jede Menge Was-für-ein-Problem-hat-die-denn-Blicke ein,
... und macht dein Leben in deiner Albtraum-Situationen mal eben zur Hölle.
Du hast auch eine Freundin namens Phobie?
Du bist neugierig, warum du sie hast?
Du willst wissen, wie auch du deine Phobie loswerden kannst?
Prima, dann hat sich die Zeit fürs Schreiben bereits gelohnt. 🙂
Inhaltsangabe
Teil 1 – Phobie kurz erklärt
1. Was ist eine Phobie?
2. Eigenschaften von Phobien
3. Symptome von Phobien
4. Bekannte Therapiemethoden für Phobien
Teil 2 – Phobie loswerden
5. Ursache der Phobie (warum du sie hast)
6. Phobie loswerden - Selbsttherapie in 4 Schritten
7. Fazit
Teil 1 – Phobie kurz erklärt
1. Was ist eine Phobie?
Für alle, die nicht genau wissen, was eine Phobie ist (weil sie leider keine haben) und nur aus Neugierde mitlesen, da sich ein Freund manchmal so merkwürdig benimmt, hier also eine Kurz-Einführung.
Eine Phobie ist eine Panik-Attacke in einer bestimmten Situation.
Während Panik-Attacken in jeder Situation auftreten können, zum Beispiel im Kaufhaus, im Kino oder nachts im Bett und aus heiterem Himmel über einen hereinfallen, werden Phobien nur von speziellen Umständen ausgelöst.
Die Liste der bekannten Phobien ist abenteuerlich und lang.
Zu den häufigsten Phobien zählen:
• Soziale Phobie (Furcht unter Menschen zu gehen aus Angst vor Blamage)
• Klaustrophobie (Angst vor engen oder verschlossenen Räumen)
• Akrophobie (Höhen- bzw. Tiefenangst)
• Aviophobie (Flugangst)
Mit so einer Phobie bist du in großer Gesellschaft. Allein an sozialer Phobie leiden 5% aller Deutschen. (Quelle: Die Welt)
Besser geeignet zum Prahlen, sind daher die eher seltenen Phobien wie zum Beispiel Blumen-, Blitz- oder Brückenphobie. 😉
2. Eigenschaften von Phobien
Laut Forschung
(a) feiern Phobien meist um das 20. Lebensjahr ihren Einstand,
(b) treten Phobien familiär gehäuft auf und andere Familienmitglieder schlagen sich mit dem gleichen Dilemma herum,
(c) sind Phobien gesellig und beglücken oft Menschen, die bereits an allgemeinen Angstzuständen oder Depressionen leiden.
Alle drei Statistiken kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
a) Ich war jugendliche 19 als meine erste Panik-Attacke mir den Spaß am Schwimmen im Meer und in Badeseen auf unbestimmte Zeit verderben sollte.
b) Während mein Vater sogar die Badewanne meidet, schafft es meine Schwester, eine ehemalige Leistungsschwimmerin, immerhin noch ins Hallenbad. Vorausgesetzt es sind Schwimmleinen eingezogen.
c) Angst hatte ich ab meinem 16. Lebensjahr vor allem. Ganz besonders vor der Zukunft.
3. Symptome von Phobien
Während die Auslöser einer Phobie variieren, sind die körperlichen Symptome für die Betroffenen ähnlich.
Na ja, wenigsten sind Phobien nicht elitär. 🙂
Wenn du selbst eine ordentliche Phobie hast, dann bist du mit der Pein bestens vertraut.
Findet man sich in der Situation seines persönlichen Schreckens wieder, reagiert der Körper. Und zwar so:
• Herzrasen
• Schweißausbrüche
• Atemnot
• Hyperventilation
• Beklemmung in der Brust
• Schwindelgefühl
• Weiche Beine
• Kribbeln oder Taubheit im Körper oder im Gesicht
• Gefühl des Kontrollverlusts über den eigenen Körper
• Angst ohnmächtig zu werden
• Todessangst
Kein Spaß, das!
Daher, Phobie loswerden!
4. Bekannte Therapiemethoden für Phobien
Wer im Internet recherchiert, der findet viele Therapiemethoden, wie man eine Phobie loswerden kann.
Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Es scheint, nur zum „Phobie Loswerden“ führen noch mehr. 🙂
Zu den klassischen Heilungsmethoden von Phobien zählen:
➡ Konfrontationstherapie
Ansatz: Rein in die Angstsituation und erleben, dass man überlebt.
➡ Kognitive Therapie
Ansatz: Sich bewusst machen, dass es die eigenen Gedanken sind, welche die Panik auslösen.
➡ Systematische Desensibilisierung
Ansatz: Man stellt sich der Angstsituation. Jedoch nur in Gedanken. Die Phobie auslösende Situation wird wiederholt im Geist visualisiert. Dabei wählt man bei jeder Sitzung ein Szenario, dass gefühlt schlimmer ist als das vorherige.
➡ Hypnose & Trance
Ansatz: Direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein.
➡ Energetische Behandlungsmethoden
Beispielsweise EMDR ( Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung) oder EFT (Klopftechniken)
Ansatz: Rechte und linke Gehirnhälfte harmonisieren und so innere Konflikte verarbeiten und auflösen.
Allerdings konnte mir keine der angebotenen Methoden helfen meine Phobie loszuwerden.
• Nach der Konfrontationstherapie war mein Horror noch größer als davor (Meine Verdacht ist, diese Methode wurde von Leuten erfunden, die selbst nie eine Phobie hatten …)
• Der Versuch mich systematisch zu desensibilisieren brachte meinem geschätzten Therapeuten-Onkel jede Menge graue Haare, mir selbst aber keine Abhilfe.
• Der kognitive Ansatz, dass es allein meine bewussten Gedanken sind, welche die Phobie auslösen, wollte mich nicht überzeugen. Ich hatte immer das Gefühl, die Phobie hat tiefere Gründe. Insbesondere, weil ich bis zu meinem 19. Lebensjahr ohne Panik-Attacken in offenen Gewässern schwimmen konnte.
Zu Hypnose, EMDR und Klopftechniken kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht ausprobiert habe.
Zumal ich mich frage, ob Stirn- und Karatepunkt klopfen (EFT) bei einer Panik-Attacke im offenen Meer, wo man alle Hände voll zu tun hat um sich über Wasser zu halten, wirklich eine gute Idee ist. 🙂
Lasse dich jedoch nicht von den Erfahrungen anderer abhalten und bilde dir selbst eine Meinung.
Wenn dich eine Therapieform anspricht und dein Interesse weckt, dann ist das DEIN Zeichen ihr zu folgen. Deine Intuition trügt nicht.
Teil 2 – Phobie loswerden
5. Ursache der Phobie (oder warum du sie hast)
Für das Entstehen einer Phobie gibt es zwei Auslöser (die mir einleuchten 🙂 ).
Auslöser N° 1: Eine traumatische Situation
Ein möglicher Auslöser einer Phobie ist eine traumatische Situation, die man in der Vergangenheit selbst erlebt hat.
In dem Fall ist die Situation, der Gegenstand oder das Tier, welches die Phobie auslöst ein Trigger.
Wer zum Beispiel eine Arzt- oder Spritzen-Phobie hat, der hatte in der Vergangenheit unter Umständen ein sehr negatives Erlebnis mit Ärzten oder Spritzen.
Vielleicht wurde man als Kind gegen seinen Willen geimpft. Oder hat gesagt bekommen, das tut überhaupt nicht weh. Dann hat es aber doch große Schmerzen verursacht.
So ein Erlebnis kann sich auch in frühester Kindheit zugetragen haben. Das bedeutet, dass man sich als Betroffener nicht unbedingt daran erinnern kann.
Nichtsdestotrotz gerät der Körper beim Anblick eines Arztes oder einer Spritze in Alarmbereitschaft, weil er einen davor schützen will, dass sich die schmerzhafte Situation wiederholt.
In dem Fall ist es ratsam, um seine Phobie loszuwerden, das erlebte Trauma aufzuarbeiten und zu heilen.
Auslöser N° 2: Negative Prägung
Der zweite Auslöser ist negative Prägung.
Nicht zuletzt dank meiner eigenen Phobie, bin ich heute eine unfreiwillige Expertin für negative Prägung.
Es hat mich Jahre gekostet, den Ursachen für meine Tiefenangst im Wasser auf die Schliche zu kommen und meine Phobie in den Griff zu bekommen.
Zumal dir die gängigen Heilmethoden, wie erwähnt, bei mir nicht funktionieren wollten.
Was hat es mit der negativen Prägung auf sich?
Falsche Glaubenssätze, denen man auf den Leim gegangen ist, setzen dir in deinem Leben so stark zu, dass sie eine Panik-Reaktion auslösen.
Und zwar genau dann, wenn du mit der Situation, dem Tier oder dem Gegenstand konfrontierst wirst, welches den defekten Glaubenssatz symbolisch darstellt.
Im nächsten Kapitel kommen ein paar Fallbeispiele, dann wird es deutlicher, was damit gemeint ist.
Die Phobie stößt dich sprichwörtlich mit der Nase auf diesen Glaubenssatz.
Um die Phobie aufzulösen, will man den nicht dienlichen Glaubenssatz, der im Unterbewusstsein Randale macht, finden und gegen einen dienlichen Glaubenssatz austauschen.
6. Phobie loswerden - Selbsttherapie in 4 Schritten
Die hier beschriebene Selbsttherapie (um sich selbst zu therapieren), ist die Methode, mit der ich schließlich meine Phobie loswerden konnte.
Die Vorgehensweise ist ein Eintopf aus Psychologie und Spiritualität kombiniert mit unzähligen Versuchen & Irrtümern. Sie ist also höchst subjektiv und wissenschaftlich nicht belegt.
Aber sie hat funktioniert und heute kann ich sogar wieder Panik-Attacken frei bei Iromans mitmachen und 3,8km durchs offene Meer schwimmen ... statt länger im knietiefen Wasser zwischen der Schwimmflügel- und Sandschaufel-Crew meine Bahnen zu ziehen.
Schritt 1 – Finde den falschen Glaubenssatz
Betrachte als erstes die Situation, den Gegenstand oder das Tier, welches die Panik-Reaktion hervorruft.
Der Auslöser deiner Phobie ist die bildliche Darstellung einer Überzeugung, an der du festhältst und die dir schadet.
Betrachte deinen Panik-Auslöser und frage dich:
• Was bedeutet diese Situation für mich?
• Was repräsentiert dieses Symbol für mich?
• Welche Vorstellungen zu dieser Situation bzw. zu diesem Symbol lösen meine Angst aus?
Hier stelle ich dir 3 Beispiele zum besseren Verständnis vor:
Beispiel 1: Flugangst
Frage: Was bedeutet diese Situation für mich?
Mögliche Antwort: Ich habe keine Kontrolle über die Situation.
Frage: Was löst die Angst aus?
Mögliche Antwort: Keine Kontrolle zu haben macht mir Angst.
Nach Kontrolle strebt man immer dann, wenn man den Prozessen des Lebens nicht vertraut. Das Urvertrauen in das Leben und das SEIN ist abhanden gekommen.
Man glaubt die Außenwelt kontrollieren zu können und zu müssen.
Diesen Glaubenssatz gilt es zu hinterfragen.
Menschen mit Flugangst sind wie Gärtner, die glauben, den jungen Baum beständig überwachen zu müssen, damit er wächst.
Es fällt ihnen schwer, sich aufs Gießen und Düngen zu beschränken und darauf zu vertrauen, dass er von selbst groß und kräftig wird.
Beispiel 2: Tiefenangst im Wasser
Frage: Was bedeutet diese Situation für mich?
Mögliche Antwort: Ich bin auf mich allein gestellt.
Frage: Was löst die Angst aus?
Mögliche Antwort: Mich allein über Wasser halten zu müssen macht mir Angst.
Menschen mit Tiefenangst im Wasser haben oft Existenz- und Zukunftsängste.
Man glaubt, nicht in der Lage zu sein für sich selbst sorgen und seine Bedürfnisse befriedigen zu können.
Bei Höhen- oder Tiefenangst hat man es meist mit massiv negativer Prägung aus frühster Kindheit zu tun.
Wenn du Höhen- oder Tiefenangst hast, schau mal, ob dir der Artikel über negative Prägung weiterhilft.
Beispiel 3: Angst vor Spinnen
Frage: Was symbolisiert dieses Tier für mich?
Mögliche Antwort: Spinnen sind Jäger. Sie locken ihre Beute ins Netz und saugen sie nach erfolgreicher Jagd aus.
Frage: Was löst bei mir die Angst aus?
Mögliche Antwort: Ich habe Angst von anderen ausgenutzt und "ausgesaugt" zu werden.
Wenn dir nicht sofort der Glaubenssatz einfällt, stelle dir weitere Fragen.
• Gibt es Parallelen zu meinem Leben?
• Fürchte ich ausgenutzt zu werden?
• Werde ich ausgenutzt?
• Lasse ich mich für die Interessen anderer gegen meinen Willen einspannen?
• Wenn ja warum? Welcher Glaubenssatz veranlasst mich das zuzulassen?
Wenn du deine Glaubenssätze, die für den Ärger verantwortlich sind, gefunden hast, dann geht es ans Umprogrammieren deines Unterbewusstseins.
Das macht man mit verschiedenen Übungen. Bei mir haben sich Affirmationen, geführte Meditation sowie spezielle Übungen zur Auflösung negativer Erlebnissen aus der Kindheit als nützlich erwiesen.
Schritt 2: Eigne dir Soforthilfe-Maßnahmen an
Parallel übst du Soforthilfe-Maßnahmen zum Überstehen der nächsten Panik-Attacken. Hierfür empfehlen sich Methoden wie:
• Auf die Atmung konzentrieren, während man bewusst langsam und tiefe ein- und ausatmet
• Entspannungstechniken (z.B. Progressive Entspannung nach Jacobsen)
• Ablenkung durch Zählen bis 100
• Einnahme von Bachblüten-Tropfen
• Positive Affirmationen sprechen
Bei meiner Phobie Tiefenangst im Wasser hat sich das Zählen von Armzügen bewährt.
Wenn ich das Gefühl hatte, eine Panik-Welle rollt an, fing ich an, die nächsten Armzüge bis 50 zu zählen. Und dann nochmal bis 50. Meistens war dann die nächste Boje in sicherer Nähe und die Gefahr war fürs Erste gebannt.
Schritt 3: Positive Affirmationen sprechen
Manche Phobien kündigen sich an. Andere nicht. Ob das von Vor- oder Nachteil ist, sei dahingestellt.
Während man nicht weiß, wann die nächste Spinne in einer Ecke lauert, überfallt einen die Panik-Attacke ohne Vorwarnung.
Dafür erspart man sich die seelische Tortur im Vorfeld, die Menschen durchstehen müssen, deren Phobien vorhersehbar sind.
Die Geschäftsreise mit dem Flugzeug, röntgen in der Röhre oder ein Vortrag vor Publikum – der Termin steht und rückt unausweichlich näher.
Ganz gleich, ob du eine „Überraschungs-Phobie“ oder „Termin-Phobie“ hast, wann immer du an deinen Phobie-Auslöser denkst (ja, jedes Mal), sprich in Gedanken SOFORT positive Affirmationen.
In der Form von:
• Wenn andere das ohne Probleme können, kann ich das auch.
• Was andere nicht umbringt, bringt mich nicht um.
• Das Universum braucht mich.
• Meine Zeit auf Planet Erde ist noch nicht abgelaufen.
• Ich konzentriere mich auf meine Atmung.
• Ich bin der Situation gewachsen.
• Ich schaffe das.
Halte deine Gedanken im Zaum und erlaube dir nicht, über mögliche negative Auswirkungen zu fantasieren.
Deine Gedanken geben dir Sicherheit. Du wirst dich in der Phobie-Situation daran erinnern und sie werden dazu beitragen, dich zu beruhigen.
Schritt 4: Schrittweise Konfrontation
Im vierten Schritt stellst du dich deiner Angst-Situation in kleinen Schritten.
Und zwar so, dass du KEINE Panik-Attacke bekommst. Dann steigerst du peu à peu den Angstfaktor.
Mit meiner Freundin Tiefenangst habe ich das so gemacht, dass ich ins Meer zum Schwimmen gegangen bin. Zunächst schwamm ich nur in maximal hüfttiefem Wasser parallel zum Ufer.
In der nächsten Schwimmeinheit habe ich jeweils den Abstand zum Ufer vergrößert. Allerdings nur soweit, wie ich mich wohl gefühlt habe. Dadurch habe ich an Sicherheit gewonnen, weiter draußen ohne Panik-Attacke schwimmen zu können. Etwas das anfangs undenkbar war.
Bei Klaustrophobie kann man diese Methode mit dem Aufenthalt in immer kleineren Räumen ausprobieren.
Bei Sozialer Phobie sucht man sich am besten eine Gruppe von Betroffenen, in der man sich gegenseitig hilft.
In einer Gruppe von sensiblen und verständnisvollen Menschen kann man dann Erfahrungen sammeln, anderen Menschen Attacken frei gegenübertreten zu können
7. Fazit
Phobie loswerden ist kein Hexenwerk. Kombiniere die beschriebenen 4 Schritte:
1.) Negative Prägung finden und beseiten
2.) Soforthilfe-Maßnahmen aneignen
3.) Positive Affirmationen sprechen
4.) Schrittweise Konfrontation
dann schaffst auch du es, deine Phobie zu überwinden.
Wichtig ist dabei, dass du die Schritte auch wirklich umsetzt und es nicht nur beim Lesen belässt. 🙂
Dein Kris
Raus aus negativer Prägung
... und rein in die Selbstliebe!
Manchmal ist das Leben wie im Märchen.
Der Frosch im Spiegel muss erst geküsst werden,
bevor er sich verwandeln kann.
Häufige Gemeinsamkeiten von Menschen mit Phobien
Deine Gedanken sind wichtig
Hallo, ich bin Kris Wiegand, Selbsthilfe-Coach und Verfasserin der Artikel bei SelbsthilfeHelden.
Welche Erfahrung hast du mit deiner Freundin Phobie gemacht? Hat dir der Artikel weitergeholfen? Hast du Tipps für andere? Dann schreibe einen Kommentar.
Deine Gedanken helfen auch anderen.
PS: Wenn du anonym bleiben möchtest, gib nur deinen Vornamen oder einen Künstlernamen ein.
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und du brauchst natürlich auch keine Webseite anzugeben, wenn du keine hast. 🙂
Spannend, das 5% der Deutschen unter sozialen Phobien leiden. Ich habe eine wahnsinnige Höhenangst. Ich kann mich noch an ein Erlebnis in meiner Kindheit erinnern, als ich sie bewusst gespürt habe. Nun habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, das mal anzugehen. Zunächst habe ich bald einen Termin bei einer Psychologin, da ich da noch anderes besprechen möchte. Ich würde sonst auch VR-Technik oder Hypnose ausprobieren.
Hi Manfred, klasse Vorhaben! Surfe wieder vorbei und erzähle uns von deinen Fortschritten.
LG, Kris
Ich werde in der nächsten Woche geröntgt und muss ganz in die Röhre. Ich begebe mich ungerne in kleine Räumlichkeiten aber ich komme jetzt nicht drum rum. Ich denke es ist wichtig die Situation und das Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Somit kann man losgelöst werden von Erfahrung und Vorstellungen. Danke für die Tipps.
Hallo Kris,
toller Artikel, aber für meine Asbestphobie leider keine Hilfe gefunden. Bin fast täglich diesen schrecklichen Situationen ausgesetzt (Baustellen etc.), da oft sorglos asbesthaltige Fassaden und Dächer von Laien zerschlagen werden. Aber selbst wenn es ordnungsgemäß erledigt wird, fürchte ich mich von den geringen Konzentrationen in der Atemluft, die sich auf meinem Auto oder der Kleidung ablagern. Wie kann ich hier meine Gedanken umdrehen? Das würde ja leider nichts daran ändern, dass die Asbestfasern krebserregend und tödlich sind. Tief durchatmen würde keine Fasern von meiner Kleidung wegzaubern. Es ist leider schwer, für diese spezielle Phobie Hilfe zu finden. Würde mich über deine Tipps sehr freuen. Danke und LG
Hi Alex,
vielen Dank für deinen Kommentar. Interessante Phobie!
Auch wenn die Phobie-Auslöser speziell, exotisch oder sogar berechtigt erscheinen, hat man es (nach meinem Dafürhalten) immer mit den gleichen Auslösern zu tun:
a) Ansichten, Glaubenssätze und Überzeugen, die nicht im Einklang stehen, mit dem WAHREN ICH
oder
b) Unverheilte emotionale Verletzungen bzw. Traumata.
Wenn du keinen Asbest-Unfall mit Folgen hattest, würde ich an deiner Stelle damit beginnen, bei meinen Ansichten und Überzeugungen zu forschen und diese zu hinterfragen.
Google mal nach Anita Moorjani. Das ist ein hochinteressanter Fall. Die Frau hatte eine Wunderheilung von Krebs, nachdem sie verstanden hatte, dass es ihre eigenen Gedanken waren, die sie krank machten und nicht die verschmutzte Umwelt.
Gedanken zu kontrollieren, kann man trainieren. Die Sportler nennen das „Mentaltraining“. Das gleiche hat mir bei meiner Phobie geholfen. (Zusammen mit dem Ausmisten von unnützen Glaubenssätzen und Heilung von Traumata aus der Kindheit.)
Ich musste mir „antrainieren“ im tiefen Wassern nicht immer sofort ans Ertrinken zu denken, sondern mein Gehirn mit etwas anderem zu beschäftigten.
Schau mal, ob du damit weiterkommst.
LG, Kris
Was mir gerade noch einfällt … das Ganze geht natürlich nicht von heute auf morgen.
Das Gehirn will trainiert werden wie ein Muskel und für die Auseinandersetzung mit seinen tiefsten Überzeugungen braucht man Zeit.
Am besten ist, du nimmst deine Phobie als Geschenk (ja, im ernst) an, welches dir hilft, viel über dich selbst in Erfahrung zu bringen und dich weiterzuentwickeln. Dann widmest du dich 2x pro Woche deiner Phobie, bis sie weg ist.
Danach bist du ein reiferer Mensch. Jede Wette 🙂
LG, Kris
Hallo Kris, ich habe eine Körperkontaktphobie und gehe damit eigentlich recht gut um. Sie ist seit längerem nicht mehr aufgetreten und deshald war ich froh aber heute im Freibad konnte ich kaum ins Becken weil dort zuviele Menschen waren. Ich habe plötzlich eine Panikattacke bekommen und wisste nicht was ich tun sollte als mich jemand tauchen wollte. Deshalb bitte ich dich um hilfe, weil ich allein nicht damit mehr umgehen kann.
Hallo liebe Jasmin,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Bist du sicher, dass es eine Körperkontaktphobie ist? Kannst du überhaupt keine Berührung mit einem anderen Menschen ertragen? Oder sind es Kontakte mit fremden Menschen?
Wurde die Panik-Attacke ausgelöst durch die vielen Menschen? Oder durch Umstand, dass dich jemand untertauchen wollte?
Ich an deiner Stelle würde mir ein Journal anlegen und aufschreiben, bei welchen Gelegenheiten die Phobie ausgelöst wird und alles, was mir sonst noch zu den auslösenden Situationen einfällt oder auffällt.
Dann erkennst du möglicherweise ein Muster.
Parallel würde ich versuchen, über Meditation erneut in das Panik-Gefühl zu gehen und mich zu fragen:
„Wann hatte ich das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben?“
„Was bedeutet es für mich?“
„Wovor will mich die Panik-Reaktion schützen?“
Dann sei offen und höre in dich hinein, was für Gedanken dir kommen. Der Lösungsweg steckt in dir. Therapeuten helfen dir nur, ihn zu finden.
LG, Kris
Hallo,
Ich hab eine Phobie gegen Ärzte – und allem was damit zu tun hat – warum, weiß ich nicht genau – hatte das schon als kleines Kind.
Mein Mann war jetzt 4 Wochen im Krankenhaus und ist noch 4 Wochen auf Reha – ich kann mich nicht dran gewöhnen – kann es zwar zeitweise unterdrücken – bin aber mit den Nerven völlig am Ende. Dazu immer wieder Negativ-Erlebnisse im Krankenhaus und in der Rehaklinik – Ich bin mit den Nerven völlig am Ende.
Auch hatte ich als Kind einige Phobien – aber diese werde ich nicht los.
Hallo liebe SelbsthilfeHeldin,
herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Die Chancen stehen gut, dass es ein oder mehrere traumatische Erlebnisse mit Ärzten gab, die vor deinem dritten Lebensjahre stattfanden. Also in jener Zeit, als das Gehirn noch nicht richtig ausgebildet war und du deshalb keine Erinnerungen hast.
Der Körper erinnert sich trotzdem und reagiert mit Stress-Symptomen, was eine Schutzreaktion ist.
Vielleicht gab es Komplikationen und Eingriffe während der Schwangerschaft, vielleicht war es das Geburtserlebnis, das traumatisch war oder irgendwelche unangenehmen Vorfälle mit Ärzten in den Babyjahren.
Die Stress-Reaktionen kann man auflösen. Im aktuellen SelbsthilfeKurs findest du Übungen, wie man kleinere traumatische Erlebnisse selbst heilen kann.
LG, Kris
Hi Kris,
kurz, knapp und direkt umsetzbar.
Danke.
Grüße
Hi Matthias,
Gerne! Es freut mich, wenn dir der Artikel weiterhelfen konnte.
LG
Kris
Hallo Kris,
sehr hilfreicher Artikel, vielen Dank. Ich kriege Panik in Fahrstühlen und engen Räumen. Deine Methode werde ich gleich mal ausprobieren.
LG,
Frank
Hallo lieber Frank,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass der Artikel hilfreich für dich ist. Wenn du Lust, hast, surfe wieder mal bei SelbsthilfeHelden vorbei und berichte uns von deinen Fortschritten.
Viel Erfolg,
Kris
Hallo,
ich hoffe, dass nach so langer Zeit noch irgendwer antwortet… Ich bin erst 13, habe mir diese Seite schon durchgelesen… Ich habe eine Angst vor Nacktschnecken. Und dieses Jahr ist auch noch eine Nacktschneckenplage. Ich kann nicht, wie Sie Stück für Stück tiefer ins Wasser schwimmen. Ich könnte wenn dann meine riesen Bogen um sie verringern. Aber das geht sehr schlecht, denn es ist ja nicht nur eine Schnecke, sondern gleich hunderte. Es fällt mir sehr schwer über das Thema zu reden oder das Tier zu nennen, kann Nachts manchmal das Bild nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich früher sogar mit ihnen gespielt habe, doch jetzt habe ich höllische Angst vor ihnen. Ich weiß nicht mal genau wovor. Ich weiß nur, dass ich Jahr für Jahr immer mehr Angst vor den Viechern hatte. Und das, dass einem bei Spinnen z.B. die Angst bevor man eine gesehen hat erspart bleibt. Das trifft bei mir leider ÜBERHAUPT nicht zu, ich suche sogar wenn es nicht geregnet hat den Boden ab. Bei mir denke ich ist es gar nicht so schlimm, jedenfalls habe ich keine Todesangst, bei treffen Beklemmung in der Brust (schon jetzt), Schwindelgefühl und das Gefühl von Kontrollverlust umso häufiger auf.
Ich fahre das vierte Mal in meinem Leben in den Sommerferien, also nächste Woche auf einen Tierschutzhof. Und schon letztes Jahr waren dort sehr viele Schnecken, ich hatte dort sehr viel Angst und Panik. Schon morgens, als ich mit den Hunden Gassi gehen war. Die Phobie hat mir auch den Spaß an der Schnitzeljagd genommen. Ich will nicht dieses Jahr schon wieder nur weinen! Das erste Mal als ich dort war (das war, als ich ungefähr 9 war) hatte ich die Angst noch nicht. Das zweite Mal (mit 11) waren wir in der Osterzeit dort. Und jetzt will ich diese Phobie endlich loswerden! Ich werde immer ausgelacht und viele halten mir die Schnecken vor das Gesicht.
Tipp: Außerdem wollte ich noch sagen, dass sich die Phobien gegen Spinnen sich oft bilden, weil andere Kinder sie auch haben. Ich selber habe etwas Angst vor ihnen, aber nur wenn sie drinnen sind, denn draußen sind sie nur kurz da und danach nie wieder.
Ich hoffe ich konnte jemandem helfen, und ich hoffe man kann mir helfen.
LG Anuschka
Hi Anuschka,
schön, dass du deine Erfahrungen mit anderen teilst!
Wäre ich an deiner Stelle, würde ich ein Brainstorming machen und alle Gedanken aufschreiben, die mir zu Nacktschnecken kommen und was sie für mich symbolisieren.
Im zweiten Schritt würde ich mich nach Parallelen in meinen Alltagsleben suchen.
Mir (nur als Beispiel, wichtig ist, was DIR zum Phobieauslöser einfällt) fällt zu Nacktschnecken ein:
1.) Sie haben kein Haus, wie andere Schnecken, in das sie sich zurück ziehen können.
Dann würde ich mich fragen: Habe ich genügend Rückzugsmöglichkeiten?
2. ) Sie sind nackt. Ungeschützt. Können sich nicht verstecken.
Dann würde ich mich fragen, ob ich mich manchmal nackt fühle in meinem Leben?
Oder ob es mir Schwierigkeiten/Angst macht, authentisch und verletzlich zu sein?
Im dritten Schritt würde ich mich daran machen, die gefundenen Parallelen im Alltagsleben aufzulösen und Situationen herzustellen, mit denen ich mich wohl fühle.
Nach meinem Dafürhalten sind Phobien eine Art Fingerzeig der Seele.
Die Seele möchte, dass wir uns einem bestimmten Thema auf unserem Weg der Entfaltung widmen.
Vielleicht gelingt es dir deine Phobie, so belastend wie sie ist, nicht als Bürde, sondern als Lernfeld für dein persönliches Wachstum zu sehen und die Auflösung der Phobie als sportliche Herausforderung anzunehmen.
Erinnere dich, der Heldentitel muss verdient werden. Auch als SelbsthilfeHeld. 😉
LG, Kris