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Beitragsbild: Emotionaler Missbrauch in der Kindheit

16 Formen von EMOTIONALEM MISSBRAUCH in der Kindheit, der unsichtbar und für Betroffene folgenschwer ist

Seelische Mißhandlungen können sich auch in Form von Starrheit, Perfektionismus und übermäßiger Kontrolle ausdrücken. Man kann tun, was man will, man ist nie gut genug.   - John Bradshaw

 

Ein Psychologe schlägt Alarm

Der britische Psychologe David Hosier, selbst Opfer von emotionalem Missbrauch in der Kindheit, kritisiert heftig die Ignoranz von vielen (nicht allen) Ärzten und Therapeuten, wenn es um die Behandlung von psychischen Leiden geht.

Schon während seines Psychologie-Studiums in London litt er massiv an Angststörungen, Depressionen und Suizidgedanken.

Selbst bei seiner dritten stationären Behandlung wurde er von keinem seiner Therapeuten nach dem Verlauf seiner Kindheit gefragt.

Doch genau da sieht der Psychologe und Autor, der sich heute, 20 Jahre später, mit seinen Büchern aktiv um Aufklärung bemüht, die Ursache:

Unverheilte Kindheitstraumata durch emotionalen Missbrauch.

Damit  du dir selbst ein Bild machen kannst, ob du womöglich betroffen bist , findest du in diesem Artikel eine Auflistung von 16 Formen von emotionalem Missbrauch.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #1

1. Vernachlässigung

Eltern, die als Kind selbst emotional vernachlässigt wurden, neigen dazu ihre Kinder ebenfalls emotional zu vernachlässigen.

Man kann einem anderen Menschen nicht geben, was man selbst nicht hat.

Ein Kind, das wenig bis keine Zuwendung, Liebe, Respekt und Geborgenheit von seinen Fürsorgern bekommt, kann sich nicht gesund entwickeln.

Die amerikanische Psychologin Dr. Jonice Webb spricht von emotionaler Vernachlässigung, als eine der häufigsten und subtilsten Formen von emotionalem Missbrauch.

Emotionale Vernachlässigung ist am schwersten zu erkennen, weil man nicht sehen kann, was fehlt.  - Dr. Jonice Webb

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #2

2. Bestrafung von Wutausbrüchen

Ein Kind, das zu extremen Wutausbrüchen neigt, ist ein innerlich tief verzweifeltes Kind, das sein ungestilltes Bedürfnis nach Liebe, Zuwendung und Mitgefühl zum Ausdruck bringt.

Eltern, die den Schmerz des Kindes durch emotionale Unnahbarkeit und Vernachlässigung selbst kreiert haben, verschlimmern die Pein durch Bestrafung oder Gleichgültigkeit.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #3

3. Rollenvorbilder diktieren

Eltern, die ihrem Kind sagen, sie wünschten es wäre wie Cousin A, Bruder B, Schwester C oder Kind D, verletzten das Kind.

Sie geben ihm zu verstehen, dass seine Person fehlerhaft und ungenügend ist.

Dem Kind wird so Bestätigung für sein einzigartiges Wesen vorenthalten, welches es lebensnotwendig braucht, um ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein entwickeln zu können.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #4

4. Geringschätzige Vergleiche

Eltern, die ihrem Kind geringschätzig sagen "Du bist wie dein Vater / deine Mutter / dein Onkel / deine Oma" erkennen die Einzigartigkeit des Kindes nicht an und werten es ab.

Mitunter beginnt das Kind, sich mit den negativen Eigenschaften seiner Familienmitglieder zu identifizieren und entwickelt daraus tiefe Minderwertigkeitsgefühle und Scham.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #5

5. Keinen Schutz bei Angst bieten

Säuglinge und Kleinkinder sind nicht in der Lage ihre Emotionen selbst zu regulieren.

Sie brauchen die körperliche Nähe und den Schutz ihrer Bindungsperson (idealerweise ihrer Mutter), um ein gesundes Nervensystem entwickeln zu können.

Finden Kleinkinder diesen Schutz in Stress-Situationen nicht, bleibt das Nervensystem unterentwickelt.

Allein im Kinderbett im Nebenzimmer abgestellt zu werden und keine unmittelbare Reaktion auf sein Weinen zu bekommen, IST für ein Baby eine Stress-Situation.

Mama nicht in Sichtweite zu haben und keinen Schutz in ihren Armen zu finden, prägt das Kleinkind negativ. (Siehe Artikel Negative Prägung).

Nachhaltig.

Als Erwachsene können solche Menschen später sehr schlecht mit Angst und Stress-Situationen umgehen und fühlen sich häufig von den eigenen Emotionen überwältigt.

Emotionaler Missbrauch / Variante #6

6. Gefühle diktieren

Einem Kind Vorgaben zu machen, wie es sich zu fühlen hat, in Form von:

•   "Hör auf zu weinen" (bei Trauer)
•   "Jetzt lache wieder" (bei Wut oder Verstimmung)
•   "Hab dich nicht so" (bei Hemmungen)

ist emotionaler Missbrauch.

Eltern, die ihrem Kind sagen, es soll wegen einer Sache nicht weinen oder sich nicht ärgern, signalisieren dem Kind, dass seine Gefühle falsch und unangemessen sind.

Das Kind wird fortan seine Gefühle unterdrücken und sich selbst nicht mehr verstehen.

Dadurch verliert das Kind die Verbindung zu seinen Gefühlen und damit die innere Orientierung im Leben.

Denn unsere Emotionen sind unser Lebenskompass.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #7

7. Trauer keinen Raum geben

Trauer erfüllt eine wichtige Funktion.

Sie dient der Verarbeitung von Verlust und Enttäuschung.

Emotional kompetente Eltern geben ihren Kindern Raum, Zeit und Mitgefühl, damit diese ihre Trauer durchleben und so den richtigen Umgang mit Trauer lernen können.

Wer Trauern gelernt hat, kommt in angemessener Zeit über jeden Verlust hinweg.

Anders verhält es sich bei Erwachsenen, die dazu erzogen wurden Trauer zu unterdrücken oder schlicht nicht wissen, wie man trauert.

Betroffene, die an "unerklärlicher Traurigkeit" leiden, tragen oft kumulierte und blockierte Trauer aus frühsten Kindheit in sich.

Emotionaler Missbrauch / Variante #8

8. Rollenumkehrung

Im Fall einer Rollenumkehrung benutzen emotional bedürftige Eltern ihre Kinder für ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse.

Der Psychologe David Hosier erinnert sich, wie seine geschiedene, depressive Mutter ihm als Kind ihre Sorgen erzählte und ihm sagte, er sei ihr kleiner Psychologe.

Er war damals 11.

Durch Rollenumkehrung bleiben natürliche kindliche Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit und Mitgefühl unerfüllt.

Das Kind ist für die Eltern da, statt umgekehrt.

Die Auswirkungen von Rollenumkehrung sind vielfältig.

Peter Pan Syndrom, der Junge, der nie erwachsen werden wollte (oder konnte), ist eines der Symptome. Unbewusst sucht er für den Rest seines Lebens nach seiner verlorenen Kindheit.

Beziehungshopping ein anderes.

Längst erwachsene Frauen und Männer, die als Kinder emotional vernachlässigt wurden, suchen vergeblich in ständig wechselnden Partner, die Elternliebe, die sie nie erfahren haben.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #9

9. Ungerechtfertigte, übertriebene Bestrafungen

Ungerechtfertigte und übertriebene Bestrafung ist keine erzieherische Maßnahme, sondern emotionaler Missbrauch.

Eltern, die zu übertriebener Bestrafung neigen, sind Menschen, die ihre Kinder benutzen, um ihre eigene unverarbeitete Wut zu kanalisieren.

In Folge misshandeln Kinder, die hilflos dem Zorn ihrer Eltern ausgesetzt sind, nicht selten andere schwächere Kinder, jüngere Geschwister oder Tiere – ein sicheres Anzeichen von erlebtem Kindheitstrauma.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #10

10. Überforderung

Eltern, die überfordert sind und mit dem Leben nicht gut zurechtkommen, weil sie selbst als Kinder traumatisiert wurden, neigen dazu eigene Aufgaben ihren Kindern zu übertragen.

So wird dem ältesten Kind einer zu groß geratenen Familie oft die Sorge um die jüngeren Geschwister übertragen oder zu viele Aufgaben im Haushalt aufgebürdet.

Das raubt dem Kind die Erfahrung einer unbeschwerten Kindheit.

Ernste Menschen, die sich bereits in jungen Jahren alt fühlen und denen es an Lebensfreude fehlt, sind Kinder, die zu früh erwachsen sein mussten.

Teste dich selbst!

 ➡ Füge ich meinem Kind unbeabsichtigt seelische Wunden zu, weil ich selbst negativ geprägt worden bin?

 ➡ Ist mir dasselbe widerfahren?

 ➡ Wiederhole ich die Verhaltensmuster meiner Eltern unbewusst?

Finde es heraus!

Um dein Verhalten ändern zu können, musst du dich selbst verändern. Einsichten und Erkenntnise helfen dir dabei.

Normale Kindheit. Mythos und Realität.

1.) War meine Kindheit normal?

Wann ist eine Kindheit eigentlich normal? Finde es heraus >>

Beitragsfoto: Selbsttest Dysfunktionale Familie

2.) Negative Prägung - Bin ich betroffen?

Hat mein Verhalten mit meiner Vergangenheit zu tun? Jetzt testen >>

Emotionaler Missbrauch / Variante #11

11. Spott und Häme

Sich über die Intelligenz, das Aussehen, die Fähigkeiten, seinen Ausdrucksweise oder den Wert eines Kindes lustig zu machen, zerstört sein Selbstwertgefühl.

Spott und Häme richten mehr Schaden an als gemeinhin angenommen wird.

Selbst das begabteste Kind ist nicht in der Lage, sich in der Welt zu behaupten, wenn es sich innerlich lächerlich und wertlos fühlt.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #12

12. Keine sichere emotionale Bindung zum Kind aufbauen

Ein Kind braucht mindestens eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson, um sich seelisch gesund entwickeln zu können.

Eine Person, die anwesend, zuverlässig, fürsorglich und einfühlsam ist.

Einem Kind Liebe, Zuwendung und Bestätigung vorzuenthalten (auch aus Unfähigkeit) ist emotionaler Missbrauch.

Denn dem Kind fehlt die Möglichkeit sich selbst als liebenswert und andere Menschen als vertrauenswürdig zu erfahren.

Zwischenmenschliche Beziehungen gestalten sich so für das erwachsene Kind schwierig.

Zu groß ist das Misstrauen in andere Menschen und zu groß sind die Zweifel, annehmbar und liebenswert zu sein.

Keine sichere Bindungsperson zu haben richtet in der Psyche eines Kindes Schäden an, die später oft nur durch viel Aufwand wieder geheilt werden können.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #13

13. Unrealistische Erwartungen

Wer sein Kind dazu treibt, seine eigenen unerfüllten Träume zu leben, begeht doppelten emotionalen Missbrauch.

Zum einen bürdet man dem Kind Erwartungen auf, die kein Mensch jemals erfüllen kann: Das Leben und die Träume eines anderen zu realisieren.

Egal wie sehr es sich bemüht, es wird immer versagen.

Zum anderen bekommt das Kind keine Unterstützung darin, seinen eigenen Weg finden und gehen zu können.

Solche emotional missbrauchten Kinder landen oft in gänzlich unpassenden Berufen.

Sie wundern sich ihr Leben lang, warum sie nicht glücklich sind und warum sie eine "unsichtbare Last" (die Last des Versagers) mit sich herumtragen.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #14

14. Liebe vorenthalten oder an Bedingungen knüpfen

Es gibt Menschen, die nie selbst geliebt wurden und daher nicht lieben können.

Auch diese Menschen werden zu Eltern.

Aufgrund ihrer eigenen unverheilten Traumatisierung als Kind, können sie nicht anders als ihre Kinder genauso lieblos zu behandeln, wie sie einst lieblos behandelt worden sind.

Die Affenexperimente von Harry Harlow demonstrieren dieses Verhalten auf erschütternde Weise.

Affenbabys, die ohne Mutterliebe groß geworden sind, zeigten allesamt psychische Störungen und konnten später ihren eigenen Babys keine Liebe geben.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #15

15. Trennung oder Scheidung

Scheidungen erleben Kinder als traumatisch.

Der Verlust eines Elternteils durch Trennung oder Scheidung kann bei einem Kind starke Ängste des Verlassenwerdens hervorrufen.

Unbehandelt haben solche Kinder als Erwachsene oft unbewusst Beziehungsängste und fürchten ständig (erneut) verlassen zu werden.

Emotionaler Missbrauch kommt hinzu, wenn die Eltern ihre Kinder in die Scheidungsschlacht hineinziehen.

Zum Beispiel wenn das Kind den Partner ausspionieren soll oder es als seelischer Abfalleimer benutzt wird und sich anhören muss, wie furchtbar der jeweils andere Partner ist.

 

Emotionaler Missbrauch / Variante #16

16. Materielle Überversorgung

Viele emotional vernachlässigte Kinder werden von ihren Eltern materiell überversorgt.

Der Antrieb ist meist ein schlechtes Gewissen seitens der Eltern.

Sie wissen unterbewusst, dass sie sich nicht ausreichend um ihr Kind kümmern.

Auch hier findet emotionaler Missbrauch in mehrfacher Hinsicht statt.

1.)  Dem Kind wird vorenthalten, was es wirklich braucht - nämlich Liebe und Zuwendung (= Emotionale Vernachlässigung)
2. ) Statt dessen bekommt es etwas, das es nicht braucht - mit der Erwartung sich dankbar und glücklich zu zeigen (= Diktat der Gefühle)
3.) Da das Kind sich nicht freuen kann, aber noch nicht in der Lage ist, die Situationen zu durchschauen, entsteht bei dem Kind das Gefühl, schlecht und undankbar zu sein (= Aufbürdung von Schuldgefühlen)

Fazit

Was in den Augen der Eltern oft eine Lappalie, ein Spaß oder eine notwendige erzieherischen Maßnahme ist, ist für ein Kind ein belastendes Erlebnis, mit weitreichenden Konsequenzen.

Wiederholt emotionalen Missbrauch und emotionale Vernachlässigung zu erleben, ist für ein Kind traumatisch.

Kindheitstraumen haben einen gewichtigen Teil an negativer Prägung und verursachen psychische und psychische Leiden im Erwachsenenalter.

Die gute Nachricht ist von negativer Prägung kann man sich befreien und damit auch von allen Folgeerkrankungen, die damit einhergehen.

Danke fürs Lesen.

Deine Kris

Raus aus negativer Prägung

... und rein in die Selbstliebe!

Manchmal ist das Leben wie im Märchen. 

Der Frosch im Spiegel muss erst geküsst werden,

bevor er sich verwandeln kann. 


Unfassbar Wissenswert

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90 Gedanken zu „16 Formen von EMOTIONALEM MISSBRAUCH in der Kindheit, der unsichtbar und für Betroffene folgenschwer ist“

  1. Ich, 52 J, habe erkannt, dass ich emotional missbraucht wurde und bin auf einem guten Weg.
    Mein erwachsener Sohn, den mein Exmann nach der Trennung erzogen hatte als alleinerziehender Vater, sendete heute zum ersten Mal eine ” Art Hilferuf”
    Er wird auch emotional missbraucht.Wie kann ich ihm helfen, mich wehren?

    1. Hallo Ala,
      begleitende Personen helfen am besten mit zuhören, reden lassen und dem anderen einen Raum für seine Gefühle und Gedanken geben.
      Für Betroffene ist Selbstliebe ein guter Einstieg in die Heilung.
      LG, Kris

  2. Hallo,

    Ich habe nun mit meinen 29 Jahren endlich rausgefunden warum ich immer sehnsüchtig viele andere (vermeintlich oder auch wirklich glückliche) Menschen betrachtet habe, obwohl ich ja eigentlich eine “tolle” Familie habe… es ist aber offenbar mehr Schein als sein..

    In unserer Familie sind alle passiv aggressiv und ängstlich und haben psychosomatische Probleme… nur keiner checkt es… jeder hat seine Rolle bei uns in der Familie. Die wirklich gute Seele (meine über alles geliebte Oma) ist leider vor einigen Jahren verstorben… sie hat mich und auch meine Geschwister bedingungslos geliebt.

    Ich für meinen Teil hab wegen Angst- und Panikattacken und diversen anderen psychosomatischen Symptomen sogar einen Klinikaufenthalt hinter mir. Leider fühlte ich mich dort nicht richtig verstanden und hab versucht mich selbst zu heilen… von meiner Familie bekam ich nie Verständnis. Es wurde als Schwäche angesehen. Bei uns muss man immer funktionieren. Zum glück habe ich noch Freunde die mich lange kennen und mich verstehen..

    Ich vermute das meine Mutter der Hauptgrund für die Dysfunktionalität bei uns in der Familie ist. Das sie “gerne Chef” ist, ist mir erst bewusst seidem ich erwachsen bin. Auch verstehen meine Mutter und ich uns erst nicht mehr gut seitdem ich meinen eigenen Weg gehen will. Als Kind hab ich sie als ganz toll empfunden, fast angebetet. Heute weiss ich: Sie kontrolliert alles.. was sie sagt ist Gesetz. Sie redet jeden schlecht den ich mag und hat auch einige meiner Beziehungen wie auch Freundschaften zerstört…

    Der grosse Break kam jetzt, nachdem ich mit ihr 2 Jahre zusammengearbeitet hab im selben Betrieb. Sie war sogar meine 1. Vorgesetzte und wir haben zusätzlich auch noch zusammengewohnt (nach der Trennung von meinem Ex und der damaligen psychischen Verfassung bin ich wieder eingezogen.) Ich bin dort nur reingerutscht in den Job und hab ihn nur angenommen, weil ich nichts gefunden hatte in der Coronazeit. Mein “Aufwachen” begann damit , das mir aufgefallen ist das die Kollegen mir komische Fragen gestellt haben was sehr private Dinge betrifft die nur meine Mutter wissen konnte… sie hat auch gesagt die Kollegen sollen mich ruhig weiterärgern… und meinte später sie hätte das gar nicht mitbekommen. Ich solle mir den Schuh nicht anziehen. Das Ende vom Lied war das ich nach der Erkenntnis zügig gekündigt habe (ohne meine Mutter vorzuwarnen). Sie war natürlich stinksauer. Seitdem spreche ich zurzeit nicht richtig bis gar nicht mit ihr, damit sie mich nicht beeinflussen/kontrollieren kann. Da meine Schwester mit den Kindern zurzeit auch hier lebt lässt sie mich auch weitesgehend in Ruhe. Zum Glück..

    Schlussendlich bekam ich nach dem “Schock” dass meine eigene Mutter hart manipulativ ist, wieder eine krasse Panikattacke (hatte seitdem ich meine Katzen hatte keine mehr gehabt).

    Endlich weiss ich warum ich nie richtig heilen konnte und warum ich immer an so komische Typen geraten bin und auf der Suche nach Liebe bin und eine innere Traurigkeit in mir trage und viele Menschen sehnsüchtig beneide. Mir wurde immer eingeredet das ich lieber allein (ein Einsiedler) bin (nur weil ich auf eine gesunde Art und Weise auch gern mal für mich bin). Dabei stimmt das gar nicht. Ich bin durchaus gerne unter (den richtigen) Menschen…

    Ich gehe nun einen drastischeren Schritt.
    Ich ziehe 30-40 Minuten weit entfernt weg um endlich mein eigenes Leben zu leben.. vorher habe ich immer im Dorf gewohnt oder zumindest im Umkreis. Wechsel mein Bankkonto etc..
    Ich hoffe das ich mich ihrer Kontrolle so endlich entziehen kann. Leider hab ich mittlerweile wirklich Angst vor meiner eigenen Mutter, weil ich ihr einiges zutraue. Aber ich bin so stolz auf mich das ich es anpacken will, auch wenn es schwierig wird.

    Ich bin so dankbar für Ihre Texte hier und die Hilfe zur Selbsthilfe. Ich bin froh das es heute vielfach weniger belächelt wird wenn man psychisch was hat. Es hat sicher immer einen Hintergrund.. 🙂

    1. Ein herzliches Hallo zurück!
      vielen Dank, dass du deine Geschichte mit anderen SelbsthilfeHelden teilst!
      Es sooooo hilfreich für den Heilungsprozess, die Hintergründe für sein So-Sein zu verstehen und zu sehen, dass es ganz vielen Menschen ähnlich geht. Dein Betrag hat einen wichtigen Anteil an der Aufklärung und Heilung von allen Betroffenen. 🙂
      LG, Kris

  3. Hallo:)
    Ich heiße Juli und bin 15 Jahre alt. Vor einigen Wochen war das Jugendamt bei uns Zuhause weil verschieden Vertrauenslehrer den Verdacht hatten, dass eine Kindeswohl- Gefährdung durch emotionalen Missbrauch vorliegt. Ich war darüber sehr wütend, habe das nicht verstanden und das Jugendamt beschimpft und die Kommunikation verweigert.
    Ich mache schon länger eine Therapie, weil ich oft depressive Episoden habe und diese mich (da meine Eltern nicht eingreifen und ich deswegen immer allein damit war) sehr eingeschränkt haben.
    Ich erkenne meine Eltern und die Konsequenzen aus ihrem Verhalten in wirklich allen 16 Punkten wieder. Ich bin Vermittlerin und Psychologin meiner Eltern, Blitzableiter und Sorgenfresser, gleichzeitig geben sie mir aber das Gefühl, dass ich der Ursprung ihrer Probleme bin.
    Ich versuche alles richtig zu machen, dadurch bin ich fast schon „über“- angepasst und kann diese „Fähigkeit“ bei jedem beliebigen Kontakt mit egal wem sehr schnell nutzen, erst dachte ich das ist gut, das braucht man um im Leben angenommen zu werden. Aber ich bekomme nur Aufmerksamkeit und ein bisschen Liebe wenn ich genau so bin wie sie mich wollen, ich bin nicht ich selbst und unterdrücke all meine Bedürfnisse, das habe ich zuhause gelernt. Wenn mich eine Situation traurig oder wütend macht oder ich glücklich bin und diese Emotionen meinen Eltern berichte, werden sie immer als falsch angesehen, als übertrieben.
    Ich werde oft für etwas verantwortlich gemacht, für das ich (endlich habe ich das verstanden) nicht Schuld bin.
    Meine Mutter ist schon seit langer Zeit psychisch krank. Das liegt (das deute ich aus den zahlreichen Gesprächen mit ihr über dieses Thema) an ihrer Kindheit, sie hat schon oft davon erzählt, wie sie und ihre Geschwister misshandelt wurden und ihr Vater sie emotional „völlig geschädigt“ hat. Sie macht keine Therapie und arbeitet sehr viel, sie hat auch keine Kraft sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
    Mein Vater wurde in seiner Kindheit von seiner Mutter stark unter Druck gesetzt und immer mit seiner bessern Schwester verglichen, mein Opa hat ihn geschlagen. Auch ich höre des Öfteren Sätze wie „du bist ja für nichts zu gebrauchen“ oder „was hat man sich da nur großgezogen“.
    Ich würde sehr gerne Psychologie studieren um dann Kindern wie mir zu helfen, ich hatte schon mehrere Essstörungen, ausgelöst durch meine große Überforderung mit Gefühlen umzugehen, ich habe es nie gelernt. Wenn auch nur ein stärkeres Gefühl kommt (Trauer, Liebe, Wut…) bekomme ich große Angst und Panik und fliehe aus der Situation, wechsle zum Beispiel die Schule, den Kurs etc..
    Ich glaube wenn ich erwachsen bin werde ich noch viel größere Probleme damit haben, davor habe ich Angst. Ich werde deswegen bald ausziehen um mich zu schützen.

    1. Hi Juli, vielen Dank für deinen Beitrag.
      Deine eigene Erfahrung wird dich zu einer großartigen Psychologin machen.
      Vielleicht gelingt es dir, den Selbsthilfeweg und all die Maßnahmen, die du dabei lernst, als die beste Ausbildung deines Lebens zu sehen. So schwer es anfänglich scheint, es wird mit der Zeit leichter.
      LG, Kris

  4. Hallo Kris,
    ich bin begeistert über die übersichtliche und klare Schilderung des Sachverhaltes. Das hat mir sehr geholfen bei der Beurteilung, ob mein 10jähriges Kind betroffen ist, ob es emotionalem Missbrauch seitens ihrer Mutter ausgesetzt ist. Der Beitrag hat mir geholfen, meine Gedanken zu sortieren und klarer die Situation zu erkennen und zu bewerten. Ich weiß jetzt, dass ich handeln muss.
    Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag!
    Schönen Gruß, Stefan

  5. Liebe Kris,
    Danke für deinen Artikel. Ich fühle mich, wenn ich das lese, auf eine wohlige Art verstanden und geborgen. Gleichzeitig löst es Schuldgefühle in mir aus, wenn ich mir den Gedanken erlaube, ich wurde emotional missbraucht. Ja sicher, Menschen, oft Kinder, werden emotional missbraucht, aber ICH doch nicht. Hör auf so rumzuheulen, DIR ging es doch gut. Du hattest doch alles.
    Das verwirrt mich. Ist das ein weiteres Symptom dafür, dass emotionaler Missbrauch irgendwo stattgefunden hat?
    Danke auf jeden Fall für deine wertvolle Arbeit. Viele Grüße von Ju

    1. Hallo Ju,

      vielen Dank für das Teilen deiner spannenden Frage.

      Worüber dein Gefühl auf jeden Fall Aufschluss gibt ist, dass hier etwas in dir geheilt werden möchte.

      Grundsätzlich gilt für die Selbsthilfe: Jedes Gefühl, das sich regt ist gut und darf da sein. Wenn es seine Botschaft übermittelt hat und man daraus gelernt hat geht es von selbst.

      Danke DIR für die wertvolle Arbeit an dir und für das Licht, dass damit in die Welt kommt. 🙂

      LG, Kris

  6. Liebe Kris Wiegand,

    deine Seite habe ich mir genauer angeschaut, da ich herausfinden will, weshalb es unter den Generationen von Familien immer häufiger zu physisch, psychisch und seelischem Missbrauch kommt, Eine Generation macht den Anfang, diese gibt ihre Haltung an die nächste weiter- ich frage mich mich, weshalb gerade in unserer Zeit so viele lieblose Menschen eine Familie gründen wollen, wenn ihnen das wichtigste Rüstzeug dafür fehlt?

    Kinder brauchen Menschen die ihnen helfen und die sie schützen – wer schaut hier weg, oder will die ersten Signale nicht erkennen, oder nicht wahrhaben?

    Ich selbst hatte eine recht stabile Kindheit, wurde demnach nicht negativ geprägt. Mich bewegt es, was Kinder alles erdulden müssen, Wie mit Kinder heute umgegangen wird, als seien sie Abstreifer, Gerade heute sollten Frauenärzte oder begleitende Hebammen so wachsam sein, wenn die werdende Mutter ein ungewöhnliches Verhalten zeigt, Das Verhalten solcher Mütter kommt bei mir in etwa so an: für all das was ich selbst erleiden musste (viel zu oft, fehlt die Bereitschaft, sich Hilfe zu holen um sich vom Missbrauch loszulösen) übertrage ich jetzt meine nicht befriedigten Bedürfnisse auf eine neue Generation – völlig gewissenlos. Genau diese Frauen sind hochgradig bedürftig nach Bestätigung. Wer kann ihr Handeln stoppen?

    Kinder brauchen bei uns eine Lobby – endlich. Missbrauch beginnt mit der inneren Haltung und mit Worten, überträgt sich auf die Gefühle, setzt sich in Gesten fort und endet mit Handlungen.

    Ich begegne jedem Kind oder auch Erwachsenen mit bedingungslosen Respekt – Jeder Mensch will letztendlich geliebt und gebraucht und geschätzt werden so wie er ist ohne Ausnahme. Durch meine Hochsensibilität habe ich ebenfalls gelernt, das ich genauso wertvoll und wichtig bin, dass ich mich positionieren kann und behaupten, wie jeder andere, raus aus der Opferrolle rein in die Möglichkeiten und in die Ich-Stärke.

    Deine Seite ist sehr wertvoll, ich werde mich mit ihr sorgfältig auseinandersetzen.

    1. Hallo liebe Dagmar,

      deine Einstellung ist großartig. Allen Menschen gleichermaßen mit Respekt und Wohlwollen zu begegnen – da geht mir schon beim Lesen das Herz auf.

      Danke für deinen Beitrag! 🙂

      LG, Kris

  7. Es ist immer wieder aufs Neue schmerzhaft, mich diesem Thema zu stellen. Und doch empfinde ich deine Worte auch als tröstend, liebe Kris. Danke für deine Worte!
    Sehr gern verlinke ich deine Seite auch als Hilfsangebot auf meiner Webseite.

    1. Hallo Kerstin,

      vielen Dank für deinen Kommentar und den Link zu deiner tief berührenden Webseite.

      Ich habe deine Webseite ebenfalls verlinkt in dem Artikel Negative Prägung/ Auswirkung/ Skin-Picking.

      Deine heldenhaft offene Auseinandersetzung mit dem Thema Skin-Picking, eine weitere Stilblüte von emotionalem Missbrauch, wird ganz vielen Menschen helfen.

      Deine Artikel sind Balsam auf die Wunden von Betroffenen von Skin-Picking.

      Danke, Kerstin.

      LG,
      Kris

      1. Liebe Kris,

        herzlichen Dank für deine Worte und ich freue mich über die Vernetzung. Ich finde, ein (virtuelles) Netz hat auch etwas Auffangendes. Und das hilft uns ja letztlich allen :).
        Danke für unsere Verbindung.

        Liebe Grüße
        Kirsten

  8. Entschuldigung wenn mein Kommentar etwas länger ist aber ich hoffe er zeigt wie sich Emotionaler Missbrauch auf das Leben eines Nichts davon ahnenden Kindes auswirkt.

    Meine Mutter hat immer mit der Ausrede wie schwer sie es in ihrer Kindheit mit 8 Geschwistern Entschuldigt. Die Jungs durften alles und die hatten ja ungerechterweise seinerzeit mehr Freiheiten, weil man ihnen mehr durchgehen ließ. Die Älteren bekamen ungerechter weise auch noch mehr Aufmerksamkeit.

    Es dauerte über 40 Jahre bis ich endlich einsehen musste wie meine Eltern mich damit aufs Fürchterlichste missbraucht haben. Das man meinen kleinen Bruder jedes einzige mal bevorzugt hat, und man sich im Streit Fall sich nicht ein einziges mal auf die Seite meines Bruders schlug und man mir klar zu verstehen gab das ich ein Mensch zweiter Klasse bin. Meine Eltern besitzen keinen einzigen Funken Selbst Aufrichtigkeit und wollen mir sogar jetzt noch Einreden das sie jedes einzige mal im recht waren. Auch wenn sie sich eigentlich Schämen sollten für ihre fadenscheinigen Lügen. Sie wollen mit meinem 40 Jahren alten immer noch Petzend zu Mami rennenden Brüderchen immer noch Einreden das ich es bin der “Spinnt”.

    Es hat mein halbes Leben gedauert bis ich diesem Psychischen Labyrinth entkam. Mir wird selbst heute noch Vorgeworfen das ich mich als 3-jahriger nicht wie ein erwachsener Verhalten habe, und als jugendlicher natürlich auch nicht. Bevor ich nicht Erwachsen war, war ich nicht normal ein Spinner. Während man meinen kleinen Bruder immer mit “er ist doch noch so klein Pauschal entschuldigt hatte”. Meine Mutter Missbrauchte mich generell für ihre perversen Sadistischen Bedürfnisse. Als ich mit 7jahren soweit war das ich mir aus Verzweiflung die Pulsadern aufschneiden wollte Lachte sie mich nur aus. Wann immer sie sich selbst gerade nicht gut genug war, kramte sie meine Alten Verfehlungen aus um mich damit zu Qualen. Wehe ich bin nach der 30ten Beschimpfung oder Vorwürfen nicht devot geblieben und bin etwas lauter geworden und habe die üblichen Demütigungen und Erniedrigungen meiner Mutter nicht Masochistisch ertragen, da wurde ich seit ich denken kann (schon vor dem Kindergarten) mit Drohungen á la “Solche Kinder wie du gehören ins Heim” erpresst. Meine Eltern konnten so auch gleich ihre macht Geilheit Demonstrieren. Ich das Kind war ja immer schuld, denn Kinder haften ja bekannten Maßen für ihre Eltern. Wenn man Freunde zu Besuch waren musste man mich natürlich auch immer gleich bloßstellen. Was Natürlich Mobbing schon in der Schulzeit alleine schon wegen der Essstörungen (einseitige Ernährung) die so entwickelt nach sich zog. Generell war es eine der liebsten Familien Beschäftigungen mich zu demütigen in dem man sich erst über „denn Sven“ lustig zu machen und ihn dann für seine Reaktionen darauf mit ihren völlig Perversen Fetisch zu erniedrigen. Wie zum Beispiel als mein Bruder, weil ich mal SPD und meine Eltern immer CSU einen Streit zischen uns Provozieren wollte, er dann auch noch enttäuscht als er feststellen musste das ich sie nicht mehr wählte. Aber mein Kleiner Bruder Marco war ja immer der Beste und ich nur der Spinner!

    Gottseidank gab es hinweise da ich außerhalb der Familie anderes erfuhr. Das ich eben nicht blöde bin, und ich doch nicht völlig wertlos bin. Ganz klar das, wenn einem nie Respekt wieder fährt weis man damit nichts an zu fangen, auch die absolut auffällig negative Prägung machte meine Kindheit/Jugend alles andere als unkompliziert. Meine Rebellische Phase machte die damals Entstehende Technoszene trotz oder gerade wegen des damit einhergehenden Drogenmissbrauchs zu der Besten Zeit meines Lebens, denn damals konnte ich das erste Mal in meinem Leben ich einfach nur ich selbst sein. Die Zeichen das all die Freunde welche mich seit jener Zeit mit in irgendeiner Form grundsätzlich Missbrauch zu tun hatten, hätte mich vielleicht eher Stutzig machen sollen. Aber nun ja, da Mann ja irgendwann vernünftig werden muss machte ich denn Fehler eine Frau zu heiraten die so „vernünftig“ wie Meine Mutter hielt.

    Mal abgesehen von dem „Luxus“ bald schon in Stereo Gedemütigt und Erniedriget zu werden. Natürlich war ich daran schuld, dass sie sich nicht wie man es von ihr Erwartet hat sich vom kleinen Familien Tyrann unterwürfig wie eine devote Sexsklavin verhielt. Wenn sie nicht jede seiner Frechheiten wortlos hinnahm musste ich gleich verpetzt werden, weil ich war ja natürlich wie immer an allem schuld, vor allem weil sie die Frechheit besaß sich genauso Asozial aufzuführen wie es meine Familie tat. Das ein so vollkommen Bizarres Familien leben nicht lange gut geht, wäre vorhersehbar gewesen. Nachdem mich dann meine mittlerweile Ex-Frau das erste Mal betrog (Natürlich meine Schuld, weil ich nicht so war wie gerade „Sie“ es wollte). Da ich ja schon immer der Spinner war musste ich dann einsehen das ich Psychiatrische Hilfe benötige und meldete mich zur ADHS Austestung an. Was die Diagnose ADHS und einem IQ weit über dem durschnitt. Das und die Tatsache das ich schon immer so komisch war, weil ich gerne Bücher lese führte dann zu einem Intensiven Auseinander setzten mit der Psychologie. Als dann meine Ex-Frau nach dem ich sie so behandelte wie sie sich mir und denn gegen Kindern gegenüber verhielt. Das führte dazu das nach dem sie sich Reizwäsche bestellte klar war, dass sie mich mit ihrem Cousin betrügen wollte. Weshalb ich mich von ihr natürlich Scheiden ließ, leider viel zu spät. Durch die anschließenden Depressionen verlor ich dann, durch völlig Kriminell vorgehende Vorgesetzte (eine Geschichte wie so bizarr diese) meinen Arbeitsplatz. Aber wenigstens erfuhr ich so auf einer Psychosomatischen Kur das meine Gefühle nicht dazu da sind das ich sie Runterschlucke und auch das niemand das RECHT hat darauf herum zu trampeln. Aber naja, dass meine Familie das einsieht, darauf wartete ich vergebens.

    Als ich dann mein Haus verlor zeigte mir meine Familie klar schon ihr wahres Gesicht. Als sich Mein Bruder mit meinem Vater wie zwei Aasgeier auf die Reste meiner Existenz und er sich dann Selbstverständlich unter den Nagel riss was er brauchen konnte. Mich vorher Fragen oder sich bedanken Fehlanzeige. Aber ich verdrängte noch die Wahrheit das meinen Eltern anscheinend an mir und meinen Gefühlen nichts liegt. Als mein Bruder dann verkündete das er während er vor mir von mir in der 3 Person sprach das er entschieden hatte ich müsse eine Wohnung ohne Funktionierende Heizung und ohne Bad beziehen. Als ehemaliger Ortsprecher beschloss mein Bruder Marco ich müsse der Gemeinde von Harz 4 der Gemeinde ihre verwahrloste Wohnung Renovieren. Jeglichen versuch mich dagegen zu wehren machten meine Eltern dadurch das sie mich mit meinen Kindern Erpressen konnten unmöglich. So Ermordete mich meine Familie fast durch Selbstmord. Denn hätte mein Kumpel mich nicht mit 4,8 Promille bei minus 15 Grad im Dunkeln aus dem Graben gezogen könnte ich jetzt nicht davon berichten. Das war der Punkt an dem ich begann mich Emotional von meiner Familie zurück zu ziehen. Das ich dann zwei Jahre ohne Dusche wie ein Tier in dem Loch in dem mich meine Familie Entsorgt hat dahinvegetieren musste tat ein übriges. Dann vor ein Zwei Jahren zu Weihnachten war das Maß dann voll. Meine Eltern Erwarteten mal wieder von mir wie ein Latex Sklave mit Mundknebel das Sadistische Getue meines Bruders und seiner bekloppten Frau unterwürfig hinzu nehmen. Da sah ich endlich ein das ich nie teil einer Familie war. Für meine Familie war ich immer nur der Emotionale Fußabtreter denn man keine Menschenrechte zugestanden hatte. Da ich schon immer Verurteilt wurde als wäre ich ein Erwachsener hatte ich eigentlich nichts das man als Kindheit bezeichnen könnte. So musste ich schon immer die Verantwortung für die Konsequenzen meines Handelns voll Verantworten, das jedes Kind so zu Scheitern verurteilt ist hätte nicht nur mir klar seien müssen. Endlich nach 40 Jahren brach ich den Kontakt zu meiner Familie ab, und da sie natürlich keine Außergerichtliche Einigung wegen des Betrugs mit der Wohnung wünschen, wird ein Richter die Tragödie meiner Familie beenden, und ich das erste Mal so etwas wie Recht(e) haben. Was meine Familie mir und meinen Kindern damit antaten und antuen ist im Grunde Genomen unvorstellbar da diese ja durch meine “Verfehlungen” die Behandlung als Menschen zweiter klasse gleich mit geerbt haben. Erst in denn letzten beiden Jahren wird mir klar, um erklären zu können das dies alles so lange laufen konnte ohne das ich mir nicht schon viel früher dessen bewusst wurde, kann ich mir eigentlich nur durch ein Stockholm Syndrom erklären. Denn trotz all des vielen Leids das ich erleben musste, geht es mir sogar mit dem Wissen mein halbes leben Lang Missbraucht worden zu sein besser als je zu vor. Jetzt wo ich einfach nur ich selbst sein kann also ein Individuum, konnte ich beginnen mich selbst zu mögen. Nachdem ende des Schreckens bin ich verhalten zuversichtlich das es in Zukunft besser wird. Auch wenn ich hier nur einen Kleinen Teil des Höllenfeuers in dem meine Persönlichkeit geschmiedet wurde erzählen kann, kann ich anderen in ähnlicher Situation nur Raten diesen Schritt auch zu machen. Alleine das Selbstvertrauen zu das ich gewann dadurch das niemand mehr meine Selbstwahrnehmung durch denn Missbrauch meiner Gefühle verdrehte hielt für unmöglich vorher zu besitzen. Ich werde weiter darum kämpfen mir mein Leben zu nehmen, denn es gehört mir, und niemand hat das Recht es mir zunehmen in dem er mir vorschreibt was ich denken und fühlen soll.

    1. Hallo Sven,

      vielen Dank für das Teilen deiner berührenden Geschichte.

      Es klingt, als wärst du durch das tiefste Tal durch.

      Erkennen – Verstehen – Heilen – Loslassen sind die Meilensteine zum Neuanfang.

      Zukunft wird immer mit den Gedanken der Gegenwart erschaffen. Darin liegt auch der Heilungseffekt: Man kehrt so seine negative Prägung in eine positive um.

      Was ist ein sehr wohltuender, alles verändernder Prozess ist.

      Du hast allen Grund zuversichtlich nach vorne zu schauen. 🙂

      LG, Kris

  9. Hallo Kris,

    vielen Dank für diese tolle Website, sehr informativ. 🙂

    Ich arbeite schon seit drei Jahren an mir, komme aber leider bei einem Thema nicht weiter. Mein Vater hat mich früher oft (teilweise wochenlang) ignoriert wenn ich nicht die Mustertochter war. Ich hatte dann oft das Bedürfnis es “wieder gut zu machen” z.B. durch bessere Noten, etc. Heute spüre ich dieses Gefühl immer wieder wenn ich einen Mann kennenlerne und dieser mir gut gefällt. Antwortet dieser z.B. nicht zeitnah auf eine Nachricht (ich fühle mich dann ignoriert) denke ich sofort ich habe etwas falsch gemacht und fühle mich schlecht. Mein Kopf weiß natürlich, dass es nicht so ist… aber innerlich kann ich diese Gefühle einfach nicht abstellen. Ich fange dann oft an mich von dieser Person zurückzuziehen damit ich mich nicht weiter verletzt fühle bzw. dieses Gefühl einfach vorbeigeht. Wie man erahnen kann ist das partnerschaftlich nicht sehr hilfreich. Mir fehlt das Vertrauen und das macht mich seit Jahren leider zu einem Dauersingle.

    Hast du einen Tipp?

    Viele Grüße, Anja

    1. Hi Anja,

      vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte.

      Mir läuft es immer wieder kalt den Rücken runter, zu was für seelischen Grausamkeiten Eltern ihren Kindern gegenüber fähig sind.

      Das gut daran ist: Es ist vorbei.

      Und du bist bereits auf der richtigen Spur zu einer wundervollen Beziehung, denn suchst nach dem Zugang an der richtigen Stelle: In dir.

      Deine Vergangenheit beschert dir zwar die gegenwärtige Herausforderung. Sie kann und wird dich aber nicht davon abhalten, deinen Prinzen zu finden. 🙂

      Würdest du mich nach einem Tipp fragen, wie man Englisch sprechen lernt, würde ich sagen: Lerne Vokabeln, widme dich der Grammatik, über Hörverständnis, trainiere freies Sprechen.

      Im Fall von Selbsthilfe verhält es sich ähnlich.

      • Setze dich mit deiner Kindheit auseinander,
      • eigne dir neue Denkmuster an, entsorge nicht länger dienlichen
      • erlebe die negativen Emotionen, die dich dazu veranlassen in alte Handlungsmuster zurückzufallen bewusst, damit du nicht länger von ihnen „ferngesteuert“ wirst
      • etabliere Routinen in deinem Leben mit deren Hilfe, du geerdet bleibst

      Weil die Frage oft kommt, wie man sich helfen kann und ich vor einiger Zeit selbst ratlos vor eben jenem Problem „Was tun?!“ stand, habe ich den 21-Schritte Selbsthilfprozess zusammengestellt.

      Das ist ein Online-Kurs mit allen Übungen und Erkenntnissen, die sich mir auf meinen Selbsthilfeweg als tauglich erwiesen haben.

      Wenn du Autodidaktin bist, kannst du es auch so machen wie ich und du forschst dich durchs Internet und probierst auf eigenen Faust.

      Mit Therapien habe ich keine Erfahrung. Wenn es dich dorthin zieht, folge deinem Bauchgefühl.

      Sei zuversichtlich, Anja. Wo ein Wille ist, da wird sich ein Weg offenbaren.

      Den brauchst du nur zu gehen und die netten Männer, die du unterwegs triffst, mit denen übst du dann bis du zurück ins Vertrauen gefunden hast.

      Dein Traumann wird erscheinen, wenn du soweit bist.

      Enjoy the journey!! 🙂
      LG, Kris

  10. Hallo und vielen Dank hierfür,
    Ich wohne leider noch bei meinen Eltern, da ich keine Ausbildung gefunden habe. Ich sehe wie meine Eltern das gleiche abziehen, was sie bei mir gemacht haben. Ich würde meinen Bruder so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie. Ein Leben wie meines möchte ich ihm wirklich gerne ersparen. Er ist noch so klein(2 Jahre) und unschuldig. Stehe jedes mal kurz davor auszurasten, wenn meine Mutter ihn anschreit, weil er ins Bett gemacht hat. Sollten andere in der Nähe sein, z.b. meine Tante, ist sie liebevoll und nett, sodass keiner etwas merkt. Nicht einmal mein Vater, der den ganzen Tag unterwegs ist bis abends. Vielleicht gibt es ja einen Ratschlag.

    Ich wünsche noch einen schönen Abend.

    1. Hallo Blümchen,

      hui, nicht einfach, die Familie in der du gelandet bist.

      Möglicherweise hat deine Mutter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.

      Ändern kann man so Menschen nicht.

      Generell kann man andere Menschen nicht verändern.

      Man kann sie nur inspirieren, sich selbst zu verändern.

      Das geht, in dem man

      • sich selbst heilt

      • liebevolles Verhalten und Verzeihen praktiziert
      (Auch und gerade den Menschen gegenüber, die dazu selbst nicht fähig sind)

      • das Beste aus sich und seinem Leben macht
      (Gehe dabei den Weg der Freude. Mache das, was dein Herz höher schlagen ist. Vielleicht ein freiwilliges soziales Jahr, während du den Ausbildungsplatz und Beruf anstrebst, der dich interessiert.)

      So ist man ein Vorbild, dass Leben auch anders und wie es geht.

      Mit dir als lebendes Beispiel vor der Nase ist es für andere dann leichter, sich ebenfalls zu verändern.

      Allerdings will man die Veränderung der anderen nicht erwarten oder darauf bestehen.

      Schon gar nicht, will man sein seelisches Wohlbefinden davon abhängig machen, dass andere sich so verhalten, wie man es selbst gerne hätte.

      Tu das, was dazu führt, dass du mit dir im Reinen bist und dich gut fühlst.

      Orientiere dich dabei an deinem inneren Wohlbefinden.

      Mehr geht nicht.

      Sei zuversichtlich, deine Seele hat sich nicht „zufällig“ diese Familie ausgesucht.

      Deine Erfahrung, wie man damit umgeht (das, was du gerade im Begriff bist zu lernen), wird dir und anderen Menschen in der Zukunft von großem Nutzen sein. 🙂

      LG, Kris

  11. Hallo,zuerstmal vielen Dank für diesen Artikel!! Großartig!!! Meine Frage dazu wäre, gibt es ein Buch oder etwas das speziel darauf eingeht diese emotionalen Missbräuche von der Kindheit aufzuarbeiten?
    Vielen Dank!
    Liebe Grüße Evi

  12. Hallo, Kris,

    ich freue mich über jede Person, die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem wichtigen Thema leistet.
    Als Betroffene habe ich viele Jahre meines Lebens gelitten und die Erfahrungen aus der Kindheit mit späteren Partnern wiederholt.
    Irgendwann kam der Wendepunkt.
    Nach einer langjährigen Beziehung zu einem Psychopathen und dem traumatischen Ende, fiel bei mir endlich der Groschen 🙏.
    Ich habe meine Vergangenheit aufgearbeitet und bin dadurch sehr stark geworden.

    Ich kann nun auch anderen Betroffenen helfen und leite eine Selbsthilfe Gruppe für Betroffene von emotionalem Missbrauch.
    Deine Seite habe ich auf meiner Facebook Seite geteilt 🤗.

    Liebe Grüße
    Christina

  13. Hallo Kris,
    ich habe eine Frage, die den 14 jährigen Sohn meines Ex-Freundes betrifft.
    Mutter gibt es keine mehr.
    Der Vater erzählt ihm nichts und er fühlt sich recht ausgeschlossen, leidet da sehr drunter. Gestern ist er draufgekommen, dass der Vater sich vor Wochen ein sehr teures, neues Auto gekauft hatte. Vor einiger Zeit hatte er eine Rolex am Arm. Vorher war es eine neue Anleger-Wohnung. Der Sohn würde sich glaub ich gerne mit ihm freuen und eingebunden sein, es wird aber so getan, als ginge es ihn nichts an.
    Ich würde ihm gerne raten, wie er für sich mit der Situation besser umgehen kann.
    (Typisches Gespräch mit Vater: Sohn: warum hast du mit das nicht erzählt? Vater: es geht dich nichts an. Und du erzählst mir ja auch nichts. )

    Hintergrund:
    Der Vater bindet seine Kinder kaum wo ein, er kümmert sich um alles alleine, nimmt keine Hilfe an und beschwert sich aber weil er alles alleine machen muss.
    Er nimmt seit Jahren verschiedene Antidepressiva, zb Escitalopram, hat ständig wechselnde Beziehungen, die lt Sohn plötzlich kommen und gehen. Darüber wird nicht geredet, auch wenn er sich angefreundet hatte.
    Über die Mutter wird nicht geredet, Vater meint “er sei nicht zuständig” um die Mutter zu ersetzen. Das hat er mir gegenüber mal gesagt, dem Sohn gegenüber auch.
    Lg Jana

    1. Hallo Jana,

      vielen Dank für deinen Beitrag.

      Du hast wohlmeinende Absichten und möchtest anderen helfen. Das ist wunderbar! 🙂

      Meist möchte man Menschen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie man selbst, weil man mit ihnen besonders mitfühlen kann.

      Würde ich dem Sohn helfen wollen, würde ich ihm vorleben, dass man happy und zufrieden sein kann UNABHÄNGIG davon, wie sich andere Menschen verhalten.

      Das eigene Lebensgefühl davon abhängig zu machen, wie andere sich benehmen, ist das Patentrezept für ein unglückliches Leben.

      Keinesfalls würde ich den Sohn als Opfer sehen oder ihn so behandeln.

      Der Artikel ist für Betroffene geschrieben, damit sie verstehen, wo ihre Denkmuster herkommen, die Leid verursachen, und sie auflösen können.

      Es gibt so viele Menschen, die sich Freundschaften wünschen, die auf Vertrauen und Offenheit basieren. Und auch dazu fähig sind. Dann geht man diese Art von Beziehungen mit diesen Menschen ein.

      Menschen, die nicht die gleiche Vorstellung von Beziehung haben wie man selbst, schickt man in Gedanken Liebe und lässt sie ihr Ding machen.

      Kinder brauchen, wie alle Menschen, Liebe und Zuneigung. Wo die Liebe herkommt ist letztlich egal. Je früher sie das erkennen, umso besser.

      Das Fundament ist Selbstliebe.

      Nicht gemeint als egoistische oder narzisstische Liebe. Dahinter steht einfach die tief verankerte Überzeugung, dass man es wert ist, geliebt zu werden.

      LG, Kris

  14. Hallo Kris,

    danke für deine schnelle Antwort.
    Den Weg bzw. auch den einer gesunden Kommunikation gehe ich bereits. Nachdem sie mich in der ganzen Ehe nur belogen hat, bis heute eine Anzeige nach der nächsten gestellt wurde (alle eingestellt) und sie mich ebenfalls emotional kaputt gemacht hat, möchte ich meine Kinder vor einem Trauma bewahren, welches sie dann ein Leben lang begleiten wird.

    Du schreibst ja selbst das diese Art des Missbrauchs an den eigenen Kindern langwierige negative Folgen haben kann.

    Reflektiert habe ich das mit psychologischer Unterstützung und verstehe nicht ganz, wieso ich mich auf das Niveau einer Narzisstin herablassen muss und mich selbst verändern soll?

    VG Tom

    1. Hi Tom,

      der einzige Weg, der mir bekannt ist, solche Situationen aufzulösen und zum Guten zu verändern, ist der Weg der Selbstveränderung.

      Man erntet, was man säht.

      Ein Weizenkorn wird Weizen. Ein Apfelkern ein Apfelbaum.

      Jeder Gedanke und jedes Gefühl, die man hat, sind Samen die Früchte tragen.

      Hass, Ablehnung, Kritik, Angriff ist das Saatgut für Hass, Ablehnung, Kritik, Gegenangriff.

      Liebe bringt Liebe.

      Mitgefühl bringt Mitgefühl.

      Je mehr liebevolle, harmonische Gedanken man denkt, umso mehr Liebe und Harmonie zieht man in sein Leben.

      Niemand sagt dir oder erwartet von dir, liebevolle Gedanken über deine Frau zu denken.

      Den Weg, den ich wählen würde, wäre der Weg, meinen gedanklichen Fokus nicht länger auf mein Ärgernis zu richten, sondern auf erfreuliche Dinge und Selbstveränderung bzw. Selbstliebe.

      Den Rest richten die Gesetze des Universum: Man erntet, was man säht.

      Gleichzeitig lernen deine Kinder von dir positive Prägung. Weil du es ihnen vorlebst und sie so sehen können, wie es geht.

      Aber mein Weg muss nicht dein Weg sein. Finde deine eigene Wahrheit, genau dafür sind Krisen da.

      LG, Kris

  15. Hallo Kris,
    ich bin geschieden und wir haben 2 kleine Kinder (4,7 Jahre) welche meine Exfrau nach unserer Trennung sehr schlimm emotional missbraucht. Die beiden werden u.a. zur Polizei geschliffen um mich anzuzeigen oder sie erzählt den Kindern immer wieder schlimme Lügen über mich.
    Ich habe mich jetzt entschlossen meine Exfrau wegen emotionalem Missbrauch an den Kindern anzuzeigen und hoffe das ich damit meine Kinder noch retten kann. Leider ist es sehr schwer diesen Missbrauch zu beweisen und ob solch eine Anzeige auch verfolgt wird ist auch nicht sicher.
    Vielleicht hat jemand Erfahrung wie entsprechende Behörden mit emotionalem Missbrauch umgehen und möchte sich austauschen. Es passiert halt fast immer im “stillen Kämmerlein”, wo es kein anderer mitbekommt.
    Übrigens interessante Seite und nach dem Selbsttest war ich überrascht, das ich den Großteil mit “ja” beantworten musste :-/

    1. Hallo Tom,

      vielen Dank für deinen Beitrag.

      Wäre ich an deiner Stelle, würde ich einen anderen Weg wählen.

      Den Weg der Liebe.

      Auch würde ich bei mir selbst anfangen.

      Ich würde die Situation als Anlass nehmen, über meine eigenen Fehler und Schwächen zu reflektieren und dort Veränderungen vornehmen.

      LG, Kris

  16. Hallo
    Ich bin gerade auf ihren Artikel gestoßen und bin schon sehr auf den Ratgeber gespannt. Ich wurde als Kind von meinen <Eltern seelisch und körperlich missbraucht. Als ich alt genug war habe ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen. Nun ist meine Vater kürzlich verstorben und meine Mutter hat wieder den Kontakt zu mir gesucht. Ich dachte nach all den Jahren hat sie sich geändert und ihre Fehler eingesehen was Anfangs auch den Anschein machte, doch ich habe mich geirrt. Sie missbraucht mich erneut seelisch in dem sie mir unterstellt, dass ich mir alles nur ausgedacht hätte was damals geschehen ist und ich mir meine EU Rente nur erschlichen hätte. Ich würde auf sterbenden Schwan machen und nur so tun als wäre ich krank um nicht arbeiten zu müssen. Es ist für mich gerade unerträglich alles noch einmal durchleben zu müssen. Sie terrorisiert mich mit Anrufen und Briefen in denen sie mich erpresst und bedroht. Sie lässt mir einfach keine Ruhe. Ich weiß nicht weiter.

    1. Hallo Chris,

      die Faustregel lautet: Dein Wohlbefinden hat oberste Priorität.

      Wenn es einem selbst nicht gut geht, ist man auch nicht gut für andere.

      Der einfachste Weg zum Wohlbefinden ist immer der beste.

      Manchmal heißt das schlicht: Kontaktabbruch.

      Bis man selbst innerlich geheilt und gefestigt ist.

      Danach perlt das Verhalten anderer ab an dir, wie Wasser an einer Gans. 🙂

      LG, Kris

  17. ich schreibe nun einfach auch einmal, wie es mir die ersten 15 Jahre meines Lebens ging und warum ich danach für den Rest meines Lebens unfähig war und bin, jemals zu irgend etwas zu kommen und schon ewig lange überhaupt nicht mehr weiss, wofür ich mich noch extra anstrengen wollen könnte. Ich bin mittlerweile über 50 Jahre alt und es hat wirklich bis vor kurzem gedauert, bis ich hinter die Ursachen sehen konnte.

    Stelle Dir vor, Du bist 3 oder 4 Jahre alt und Du lebst in einer armen Familie in einem rückständigen, katholischen Dorf, irgendwo im Schwarzwald im Jahre 1970.
    Die ganze Zeit ausser dem Kindergarten verbringst Du unter der Tyrannei Deiner völlig gestörten und gewalttätigen Mutter.
    Tagtäglich nutzt sie jeden einzelnen, auch unabsichtlichen Fehler den Du machst, um Dich wie eine Irre anzuschreien, übelst zu beleidigen und zu demütigen und zu schlagen.
    Dazu immer die wörtliche, lautstarke Drohung, Dich totzuschlagen, wenn Du noch einmal nicht brav bist.
    Du weisst, dass es unmöglich ist, gar keinen Fehler zu machen und oft gibt es für Kleinigkeiten und meistens ohne Vorwarnung Schläge ins Gesicht, bis hin zu Prügel mit Kochlöffel bis er abgebrochen ist oder mit einem Handbesen.

    Irgendwann gehst Du in die Schule und musst aber, immer wenn keine Schule ist, irgend etwas zuhause, im Garten oder auf dem Feld, Wald oder Weinberg arbeiten, wie ein Sklave an der Kette.
    Es gibt keine Belohnung oder Freude für Dich und auch nie Urlaub oder irgend etwas, was Du bei anderen in Deinem Alter siehst.

    Du hast keine Wahl und keine einzige Möglichkeit dieser täglichen Hölle jemals wirklich zu entkommen.

    Wenn Du zuhause oder auch unterwegs ein falsches Wort sagst, kann es Dein Todesurteil sein, z.B. weil das irre Monster vielleicht doch einmal zu hart zuschlägt und dadurch mehr passiert, wie nur dass es weh tut.

    Es gibt in 14 Jahren, bis das Monster endlich vor Deinen Augen tot umfällt, nicht ein einziges wirkliches Lob. Keinen einzigen, wirklich schönen Tag ohne Probleme. Es ist ein perverses Spiel in dem es nur darum geht, ihre völlige Lieblosigkeit und gestörte Brutalität irgendwie zu überleben.

    Die Verwandten und Nachbarn stellen sich alle blind, taub und dumm und die Klassenkameraden ärgern und mobben Dich extra dafür, dass Du immer so traurig und so anders bist.
    Es gibt niemanden, weder in der Verwandtschaft, noch in der Nachbarschaft, noch in der Schule, keine Freunde, keine Bekannten, die Dir helfen würden.
    Du bist der hoffnungslosen Situation jahrelang hilflos ausgeliefert und das einzige was Du Dir noch wünscht ist, dass der Alptraum aufhört und Dein Leben endlich endet oder auch einmal schöner wird.

    Du versuchst immer der brävste, ehrlichste, gütigste, hilfreichste und beste Mensch zu sein, der man sein kann und es reicht einfach nie. Du schaust zu wie alle anderen um Dich herum ein ziemlich normales Leben verbringen und du bist die ganze Zeit immer das Opfer und der Idiot.
    Diese Folter dauert bis zum 15. Lebensjahr, als diese irre Mutter von einem Schlaganfall getroffen wird.

    Was würdest Du wohl, mit den in über 14 Jahre angesammelten, traumatischen Erfahrungen, danach anfangen und wie erfolgreich, glaubst Du, würdest Du werden können, wenn Dir jeder eigene Wille völlig abgeschnitten und abdressiert wurde?

    1. Hallo Michael,

      vielen Dank, dass du deine berührende Geschichte mit anderen SelbsthilfeHelden teilst.

      Du hast allen Grund zuversichtlich zu sein. Denn du du bist am Wendepunkt angekommen. Bis vor kurzem wusstest du nicht, warum dein Leben lief, wie es lief. Jetzt kennst du die Ursache. Das ist eine riesige Verbesserung. Auch wenn sie noch nicht spürbar ist. Doch jetzt kannst du was dagegen tun, weil du weißt, wo du ansetzen kannst.

      Die Zukunft wird in der Gegenwart gemacht.

      Die Vergangenheit hat nur einen Einfluss, solange wir sie mitschleppen.

      Heile deine Wunden und lasse die Vergangenheit für immer los. Dann wird das Leben wieder leichter und die Lebensfreude kehrt zurück.

      Sei guter Dinge, Michael, der beste Abschnitt deines Lebens hat gerade begonnen.

      Melde dich zu den kostenlosen SelbsthilfeHelden-Tipps an. Dann erhältst du viele hilfreiche Kenntnisse für deinen Weg zu gesund und munter und kannst dir ein paar Sackgassen sparen.

      … arbeite mit Spaß an dir und freue dich auf das, was vor dir liegt.

      LG, Kris

  18. Ich habe vieles von dem selbst Erlebt. Heute bin ich ein 54-jähriger Mann, der zwei Scheidungen hinter sich hat, und immer noch mit den Folgen aus der Kindheit irgendwie lebt. Im täglichen Leben bin ich klar und männlich. Im Kontakt mit Frauen, komme ich irgendwann in das Szenario mich “anbiedern” zu müssen.. und gehe in grosse Verlustängste… der Verlust kommt dann auch …. die Beziehung geht zu Ende.
    Ich bin sehr verzweifelt… habe die Dynamik lange nicht gesehen.. auch wenn ich sie jetzt verstanden habe, weis ich nicht wie ich sie ändern kann… ich will es nicht mehr… nicht mehr haben…. diese Angst nie gut genug zu sein, und immer allein bleiben sein zum müssen….

    1. Hallo Frank,

      kein Grund verzweifelt zu sein!! Ganz im Gegenteil.

      Jetzt kennst du die Dynamik und hast für dich erkannt, was du nicht mehr möchtest.

      Das ist ein Riesenschritt!

      Ändern kannst du es, indem du die alten Denkmuster auflöst. Dafür gibt es viele Methoden. Bei SelbsthilfeHelden machen wir es mit dem 21-Schritte SelbsthilfeProzess.

      Alles Liebe und Gute
      Kris

  19. Hallo
    Bei mir treffen bis auf 1/2 Punkte , alles zu.
    Wieder besseren Wissens gebe ich’s an mein Sohn (6) weiter.
    Wie kann ich mein Kind schützen und mir helfen?
    Danke

  20. Habe das selbst alles ähnlich erlebt: Verweigerung von Privatsphäre, Verbot wütend zu werden, überzogene Ansprüche an Schulnoten und Mitarbeit im Haushalt, das Zurückstellen meiner Bedürfnisse (“Du bist dran wenn die anderen fertig sind”), Alkoholismus, wochenlange Familienstreits.

    Heute gibt es in der Familie immernoch keine offene Kommunikation, und meine Mutter nimmt mich mit 41 immernoch nicht wahr. Erst wenn ich gehe fällt ihr wieder ein, dass sie dann ja allein ist, und sie bettelt noch um einen letzten Rest Aufmerksamkeit. Es geht dabei nur um sie.

    Mir ist klar, dass meine Eltern kriegstraumatisiert sind (Vater ist bereits verstorben) und Mutter sich nicht ändern wird. Erkenntnis der Mechanismen ist also da.

    Ich bin mehrfach getrennt, das 2. Mal verheiratet, eigene Bedürfnisse zu äußern fällt mir noch immer schwer, ich nehme meine Arbeit ohne jede Begeisterung und Grenzüberschreitungen ohne Gegenwehr hin und leide an chronischen Rückenbeschwerden und periodischen depressiven Verstimmungen. Ach ja, kinderlos bin ich auch, Kinder zu haben erschien mir immer als lästig, woher das kommt weiß ich heute.

    2 Jahre Psychotherapie habe ich vor 8 Jahren beendet. Heute vermeide ich Familienkontakte weitgehend und bin immer auf der Suche nach meinen Ressourcen. Es ist anstrengend, ich zu sein, weil ich permanent gegen meine Konditionierungen Handeln, Denken und fühlen lernen muss. Manchmal habe ich keine Kraft mehr, trage einen Anzug aus “Du kannst das nicht”. Aber ich werde niemals aufgeben, ich sein zu wollen.

    1. Hallo Carmen,

      vielen Dank für das Teilen deiner schmerzlichen Erfahrungen mit anderen!

      Sei zuversichtlich! Der erste Schritt ist bereits getan: Erkennen, dass es die kindliche Prägung ist, die einem zusetzt.

      Jetzt mach die nächsten Schritte und dein Leben wird besser und die beschriebenen Probleme und Leiden lösen sich auf.

      Mit negativer Prägung verhält es sich wie mit einer Sprache oder einem Hobby: Man kann davon ablassen, indem man eine neue Sprache (Fremdsprache) oder ein neues Hobby lernt.

      Dazu braucht man sich nicht überanstrengen.

      Tut man es in kleinen Schritten, ist es ein Prozess, der Spass macht.

      Kontinuität ist der Schlüssel.

      Das wird!!

      Alles Liebe und Gute auf deinem Weg
      Kris

  21. Hallo Kris Wiegand,
    Ich habe mit viel Interesse ihren Artikel 16 Formen von Emotionalen Missbrauch gelesen und habe ein paar Fragen dazu. Ich würde mich sehr über Ihre Antwort freuen.

    1. Beim Punkt 8 (Rollenumkehrung). Trifft der Satz: Pass auf deine Mutter auf solange ich weg bin. In diese Beschreibung hinein?

    2. Beim Punkt 16 (Materielle Überversorgung)
    Gilt das auch für das essen? Z.B. Wenn das Elternteil dem Kind übermäßig essen gibt (Süßigkeiten oder fast food). Oder ist das eine Art der Konditionirung?

    1. Hallo Elisabeth,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      In dem Artikel geht es darum zu erkennen und zu verstehen, warum man im Erwachsenenalter mit wiederkehrenden Problemen zu tun hat.

      Emotionale Vernachlässigung und emotionaler Missbrauch in der Kindheit sind dabei Hauptverursacher, was vielen Betroffenen nicht klar ist, weil sie unsichtbar und subtil sind.

      Frage 1: Nein, es ist nicht die Aufgabe der von Kindern im Kindesalter auf ihre Eltern aufzupassen. Eltern, die nicht selbst auf sich aufpassen können, sind nicht erwachsen genug für Kinder.

      Frage 2: Ja, Essen und Überfütterung ist auch eine Form von Ausgleich für fehlende emotionale Liebe (=emotionale Vernachlässigung) fürs Kind.

      Vermutlich hat dieses Elternteil selbst als Kind Liebe vor allem in Form von Essen bekommen statt in Form von Zeit, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Mitgefühl, etc..

      LG, Kris

  22. Was wird aus jenen, die Heilung nach emotionalem Missbrauch suchen? Ich weiß, dass es mich krank gemacht hat. Und dass ich nicbt alleine schuld bin. Aber ich möchte gesund sein, also was tun?
    Wie sagt man so schön: Das Kind ist bereits im Brunnen gefallen, jetzt geht’s an die Schadens Begrenzung. Ich finde diesen Text sehr ergreifend. Vieles liest sich leider zu vertraut. Aber wie man dort raus kommt, steht da nicht… Schade. Ist aber hoffentlich nicht hoffnungslos. Ich habe neben einer kPtBs, noch eine kombiniert Persönlichkeitsstörung, schwere deppresive Verstimmungen, dissoziatiative Störung und eine für mich fragwürdige Schizophrenie entwickelt. (Es gibt aber Ärzte die das letzt dich ausschließen)…. Danke fürs Lesen.

  23. Guten Tag,
    Ihr kennt das Szenario: Frau mit jungen Kindern lebt in einer Ehe mit Jahren von anscheinend erheblichem emotionalem Missbrauch (und einigen körperlichen Übergriffen); hat nun eine neue Beziehung, aber hat den Absprung/Scheidung (oder: die “Flucht” aus der Ehe) noch nicht geschafft.
    Der neue Partner unterstützt wo er kann, aber reibt sich dabei fast selbst auf.
    Gibt es Stellen / Berater usw., die ihm helfen können, damit er seiner Partnerin angemessen und produktiv weiter zur Seite stehen kann, ohne dabei allzu sehr selbst belastet zu werden?
    Danke für Hinweise.
    T (ich frage an für diesen Bekannten, da er, wie die beschriebene Frau, eher etwas skeptisch und unerfahren mit Therapie usw. ist).

    1. Hi TJ,

      jeder Mensch kreiert seine eigene Realität.

      So wie es von klugen Köpfen schon über Jahrtausende unermüdlich formuliert wird:

      • Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. – Buddha (500 v. Chr)
      • Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken. – Mark Aurel (200 n. Chr)
      • Was der Mensch über sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal. – Mark Twain (18. Jahrhundert)

      Das Problem deines Bekannten liegt weder in seiner Partnerin, noch in deren Ex-Mann. Sondern an seinen eigenen Denkmustern und vermutlich größtenteils unbewussten Ansichten und Überzeugungen in Bezug auf Frauen, Beziehungen und Liebe.

      Ich würde deinem Bekannten empfehlen, sich genau damit zu beschäftigen und die für den Missstand verantwortlichen dysfunktionale Denkprogramme aufzulösen. Dann löst sich das Beziehungsdrama im Außen ebenfalls.

      Eine Basisanleitung wie das geht (ohne Therapeut) findet er im 21-Schritte Selbsthilfe-Prozess.

      Alles Gute für deinen Bekannten und Danke an dich, für deinen Kommentar!
      LG, Kris

  24. Es mag sein, dass Eltern, die selbst keine Liebe Erfahren haben, auch ihren Kindern keine Liebe geben koennen, trotzdem gibt es keine Rechtfertigung fuer so ein Verhalten.

    Ich habe eine narzistische Mutter. Ich habe erst jetzt verstanden, dass es nie um mich ging, sondern immer nur um Sie. Meine Gefuehle und Beduerfnise waren ihr egal. Es war wichtig Geld zu verdienen und darauf zu achten, was die Leute ueber sie sagen. Sie wollte immer nur bewundert werden. Andere Menschen sind nur Objekte und wer nicht ihrer Meinung ist, mit dem stimmt was nicht.

    lg

  25. Ich habe leider auch viel Missbrauch erfahren müssen. Meine Eltern haben sich getrennt als ich 3 Jahre alt war und einen erbitterten Scheidungskrieg geführt. In diesem Scheidungskrieg musste ich dienen und wurde regelmäßig ausgehorcht.

    Heute unterhalte ich mich nur noch mit wenigen, auserwählten Leuten. Habe auch lange Zeit gar nicht mehr geredet, weil das in meiner Kindheit oft schwere Konsequenzen für mich hatte wenn ich etwas erzählt habe. Habe meinen Vater selten gesehen als Kind. Als ich mich jedoch einmal mit ihm unterhalten konnte, weil ich ihn besuchen durfte, erzählte er mir was er arbeitet. Das habe ich dann leider meiner Mutter erzählt woraufhin dann sein Konto gepfändet werden konnte. Somit war ich dann das Verräterschwein obwohl ich eigentlich nur glücklich war das ich mit meinem Papa sprechen durfte.

    Hinzu kam das ich aufgrund meines Geschlechts verurteilt wurde da ich männlich bin. Da mir immer wieder von meiner Mutter und meinen Schwestern erzählt wurde das ich aufgrund meines Geschlechts wertlos und dumm bin, habe ich auch meine Schule nicht geschafft. Ich war zu hibbelig und die Lehrer bezeugten das ich zu unintelligent für die normale Schule sei. Also schickte man mich auf die Sonderschule.

    Heute bin ich 33, Single und kinderlos. Die gute Nachricht ist, dass ich ohne psychologische Hilfe schon einiges von meinen Störungen in den Griff bekommen habe.

    1. Hallo lieber SelbsthilfeHeld,

      vielen Dank für deinen Betrag.

      Die wichtigste Erkenntnis für den Heilungsweg ist zu verstehen, wo seelischen Probleme ihren Ursprung haben und dass mit einem selbst eigentlich alles in Ordnung ist.

      Es sind die frühkindlichen Erfahrungen, an die man sich in vielen Fällen gar nicht mehr erinnert, die einen prägen.

      Man gewöhnt sich bestimmte Denk- und Verhaltensmuster an, die als Kind meist super nützlich waren. Wie in deinem Fall: Am besten überhaupt nicht mehr den Mund auf machen. Das war damals eine sehr kluge Entscheidung.

      Leider sind solche, aus der Not geborenen, Denk- und Verhaltensmuster fast immer dysfunktional und führen dazu, dass man später darunter leidet.

      Jetzt weißt du, wo es Hand oder genauer Gedanken anzulegen gilt, und die Genesung ist dir sicher.

      Alles Gute auf deinem Weg,
      LG, Kris

  26. Das ist sehr gut beschrieben. Meine Mutter macht mich auch lächerlich, lügt, redet schlecht über andere und nur ihre Meinung ist die Richtige.
    Leider wurde mir das niemand glauben. Sie hat überall Lügen über mich verbreitet. Ich bin das Problem und nicht Sie. Ich bin der Undankbare und sie das Opfer. Sie sagt das auch Leuten, die sie gar nicht kennt.
    Meine Freundin durchschaut dieses Spiel leider auch nicht. Sie glaubt, dass ich alles falsch verstehe oder übertreibe. Das ist aber nicht so. Meine Mutter kann gut reden und manipulieren und das sehen viele Leute nicht. Ich bin der Boese und nicht sie. Schlimm.

    1. Hallo lieber Fuchs,

      Danke, dass du deine Geschichte mit anderen teilst. Den ersten und wichtigsten Schritt hast du gemacht, du hast erkannt, was das Problem ist.

      Nun gilt es den zweiten Schritt zu machen und die Wahrheit deiner Mutter nicht länger als deine eigene Wahrheit zu akzeptieren. Dazu brauchst du nicht mit ihr streiten. Wichtig ist, für dich selbst zu erkennen, was für dich wahr und richtig ist – und was nicht.

      Dabei ist deine Mutter sogar indirekt hilfreich. Weil sie dir vor Augen führt, wer oder was du nicht bist. Was für ein Verhalten dir nicht gefällt.

      Treffe deine Entscheidung und sei, wer du sein willst.

      Andere Menschen kann man nicht verändern. Aber man kann sich selbst verändern.

      LG, Kris

  27. Danke für diesen Artikel der hat mir so die Augen geöffnet. Nun habe ich die Erklärung dafür was bei mir schief gelaufen ist und warum ich in einer Beziehung gelandet bin in der ich seit Beginn meiner Berufstätigkeit misshandelt wurde und es anfangs als normal angesehen habe obwohl es sich so schrecklich angefühlt hat.
    Ich habe die Muster aus der Kindheit mit in meine Ehe genommen.

    Weil meine Eltern nicht wollten, dass ich wegen meiner künstlerischen und intellektuellen Begabung eingebildet werde, haben sie mir z.b. gesagt, dass mein Onkel und meine Tanten nur aus Nachsicht mit mir reden, denn mit so was will man sich nicht unterhalten. Als Folge davon habe ich nur noch aus der Ferne zugeguckt wenn andere Kinder gespielt haben und war bis ins Erwachsenenalter froh und glücklich, wenn jemand mal ein paar Worte mit mir gewechselt hat. Dann bin ich auch immer an die falschen Freunde geraten. Nach dem Motto die schlechteste Beziehung ist fuer mich gerade gut genug.

    Gewalt die mir als Kind in der Schule widerfahren ist (beinah Verlust des Augenlichts und eine Knieverletzung wegen der ich zwei Wochen nicht laufen könnte) wurde mit der Arroganz wegen meiner guten Noten begründet. Die Gewalt, die mir mein Partner wegen meines ersten Jobs angetan hat wurde damit begründet, dass ich egoistisch bin, weil ich arbeite und ihn vernachlässige und mich lächerlich mache mit meinem Arbeitsseifer. Davon hat er sogar meine beste Freundin überzeugt die mir sagte, ich sollte nicht länger als 16 Uhr arbeiten und nicht vor 10 UHr anfangen und wenn ich nicht die Zeit schaffe, die im Arbeitsvertrag steht, macht das nichts, ich müsste eh erst drei Abmahnungen kriegen (!). Waere ich als Kind nicht immer wieder angebrüllt und als “schrecklich lächerlich” und als “Klugscheisser” bezeichnet worden, hätten mein Partner und meine Freundin nicht so mit mir umgehen können.

    Auch hat mein Partner mich glauben lassen, ich sein so schrecklich, dass alle meine Freunde dahinter stehen, wenn ich Ohrfeigen kassiere oder im achten Monat schwanger eine Gehirnerschütterung verpasst kriege.

    Ein anderer Aspekt ist Missbrauch der als Fürsorge getarnt ist und das ganze Leben ungemein beeinträchtigt und man nimmt es hin, weil es angeblich gut gemeint ist.
    Seit drei Jahren war ich auf keinem Weihnachtsmarkt mehr, weil mein Partner mir eingeredet hat, ich sei nicht gesund genug dafür und ich habe es geglaubt und dabei die Weihmachtsmarktbesuche mit meinen Freundinnen unglaublich vermisst. Ich sollte nicht mehr auf ein Fest gehen, auf das ich mich jeden Sommer gefreut habe, da mein Partner nicht wollte das ich einen Hitzekollaps kriege. Also bin ich furchtbar traurig zu Hause geblieben und habbe mir eingeredet, es sei zu meinem Besten.

    Nicht mal meine geliebten Fahrradtouren haben ich mehr gemacht, weil mein Partner meinte, es belastet zu sehr meinen Körper und meine Mutter früher immer gesagt hat, sie möchte nicht dass ich mit dem Fahrrad fahre, da ich einen Unfall oder eine Panne haben könnte und sowieso nicht Fahrrad fahren kann. Folge: seit drei Jahren keine Fahrradtouren mehr, die ich sehr geliebt habe. Dazu kamen Rückenleiden als Folge von Bewegungsmangel und nicht zu vergessen die Gewichtszunahme. Alles zu meinem Besten.

    Wenn nicht früher meine Mutter aus lauter Angst um mich, mich nicht darum gebeten hätte, bestimmte Aktivitäten wie Autofahren, Kinobesuche, Tanzveranstaltungen, Urlaube etc. sausen zu lassen, damit sie keine Angst um mich haben muss, hätte mein Partner mich nie so einschränken können. Auch meine Spaziergänge waren tabu was, dazu führte dass ich richtig krank geworden bin.

    Vergesst nicht den Satz “Es war nur zu deinem Besten, dass wir dein Leben so eingeschränkt haben, indem wir dir von Spekulanten erzählt haben, die unsere Familie bedrohen und die Freundinnen als Spione auf dich ansetzen, wegen denen du leider weder eine Berufsausbildung noch einen Nebenjob machen kannst und die die Lehrer bezahlen, damit sie dir ein eigenständiges Leben unschmackhaft machen.”

    Meine Mutter hat mir bis ins Referendariat eingeredet dass meine Ausbilder böse sind und unseriös weshalb ich auch hingenommen habe, dass mein Mann mit jeden Tag vorgeworfen hat, dass meine Firma, für dien ich eigentlich gerne gearbeitet habe (ja, ich hatte Spaß an meinem Job als Juristin in einer Firma) total unseriös ist und ich einen niedrigeren Stellenwert als eine Hure habe.

    So wurde ein gut bezahlter Job zur Quelle für Schuld und Scham.

    Als ich ein Bewerbungsgespräch in einer Versicherung hatte, gab es so einen Krach, dass ich aus der Wohnung fliehen musste. Später erzählte mir mein Mann, er hätte verhindern wollen, dass ich da hingehe, weil mal jemand während eines Bewerbungsgeprächs vergewaltigt worden wäre. Meine Mutter war auf der Seite meines Mannes, weil sie nicht wollte, dass ich 50km zur Arbeit fahren muss und man mich doch vor einem Dasein als Berufspendlerin schützen wollte. Genauso wie vor eigenen Mandaten, die ich auch nicht annehmen durfte – natürlich nur zu meinem Schutz!

    Die Grausamkeit der wirtschaftlichen Gewalt unter dem Deckmantel der Fürsorge.

    Vergesst nicht dass ich immer wieder arbeitsunfähig erkrankt bin wie jetzt erneut. Tinnitus, Mandelentzünding, Bauchkrämpfe, für die keine organische Ursache gefunden wurden, genauso wie meine Angstzustände.

    Als Kind wurde ich oft plötzlich ohne Vorwarnung von meinem Vater angebrüllt wenn ich angeblich zu wenig im Haushalt gemacht habe, was dazu führte, dass ich es hingenommen habe, dass mein Mann mich nach einem anstrengenden Arbeitstag zusammenscheisst, wenn ihm danach ist, weil der Haushalt nicht gemacht ist.

    Ich habe regelmäßig Bauchweh bekommen, wenn es auf den Feierabend zuging und die Parkplatzsuche oft etwas rausgezögert, um nicht in die Wohnung zu müssen, die als Single für mich der sicherste ist der Welt war.

    In einer Partnerschaft glaubte ich gibt es keinen sicheren Ort mehr, wenn man sich nicht entsprechend verhält.

    Wenn mein Vater mich verbal misshandelt hat, ist meine Mutter nie dazwischengegangen. Sie hat sich Kopfhörer aufgesetzt, um mich nicht weinen zu hören und gemeint, ich dürfte das nicht so schwer nehmen und müsste Verständnis haben für den Frust meines Vaters haben. Wenn ich Angst habe, bin ich albern und lächerlich.

    Um der psychischen Gewalt meines Mannes zu entkommen und um meinen Sohn zu schützen, bin ich zu ihr gezogen und auch jetzt macht sie das mit den Kopfhörer und lässt meinen Mann immer wieder in die Wohnung, weil sie will, dass wir uns vertragen, obwohl er mich immer wieder bis aufs Blut gedemütigt hat. Ich kann nur noch mit Beruhigunhsmitteln schlafen und bin krank geschrieben bin.

    Als ich geweint habe kam nur “jetzt heulst du schon wieder, das ist doch albern und lächerlich”, so wie als Kind auch.

    Eine Tante hatte den Verdacht, dass meine Mutter nicht will, dass ich arbeitsfähig werde damit ich mich nicht finanziell unabhängig mache… wahrscheinlich hat sie recht.

    Das Leben in dauernde Anspannung und Angst hat neben unzähligen seelischen Leiden, einem Leben in Isolation, Unsicherheit, die im Verlust des Jobs gemündet ist, hat auch zu handfesten körperlichen Leiden geführt: Wie Bauchschmerzen, Brechdurchfall, Mandelentzünding, taube Fingerkuppen, Tinnitus, Lendenwirbelsyndrom, Nervenzusammenbrüchen und zwei Burnouts. Dazu kam extreme Schwangerschaftsübelkeit, wegeb der mir die Speiseröhre gerissen ist und eine lebensbedrohliche Schwangerschaftsvergiftung…

    1. Hallo liebe Missbrauchsüberlebende,

      vielen Dank für deinen Beitrag. Deine bewegende Geschichte ist wieder ein Beispiel, wie schwerwiegend und nachhaltig emotionaler Missbrauch für Betroffene ist.

      So leidvoll deine Lebensgeschichte bis heute war, du hast die Fähigkeit, dich zu heilen. Den ersten Schritt auf deinem Heilungsweg hast du bereits gemacht:
      Du hast erkannt, wo die Ursachen für dein Leid, deine körperlichen und seelischen Symptome sowie deine sich wiederholendem Problem liegen.

      Glaube an dich. Alles, was du brauchst, um die Wandel einzuleiten, steckt in dir.

      Gehe den Weg nun tapfer weiter und dein Leben wird sich komplett verändern.

      Vielleicht magst du die SelbsthilfeHelden-Tipps abonnieren und in unsere stetig wachsende Helden-Familie kommen.

      LG, Kris

  28. Ich möchte noch eine weitere Form des emotionalen Missbrauchs vorschlagen:
    Das Verstärken der kindlichen Ängste.

    Bei mir war das so: Meine Mutter war einerseits unzuverlässig und hatte selber unverarbeitete Traumata und Ängste. Ich war ihre Psychologin, seit ich etwa fünf war. (Also Rollenumkehr)
    Um mich daran zu hindern, selbstständig und von ihr unabhängig zu werden, bestätigte sie mir meine normalen kindlichen Ägste und Unsicherheiten, statt mich zu ermutigen.
    Das führte dazu, dass ich z. B. nicht in der Lage war, an Schulausflügen teilzunehmen.
    Ich konnte auch nicht im eigenen Bett schlafen.
    Durch übertriebene Aufmerksamkeit mir gegenüber entwickelte ich extreme Hemmungen. Alles wurde von ihr “psychologisch” kommentiert. Oder sie wiederholte den anwesenden Personen, z. B. Nachbarinnen, was ich gerade gesagt hatte.
    So zog ich mich immer mehr zurück, nämlich zu ihr hin.
    Das Ergebnis: Identitätsprobleme, keine Pubertät.
    Inzwischen bin ich in reifem Alter, hat mich viel Arbeit gekostet.

      1. Hallo Kris

        Ich bin mit meiner Mutter und Grossmutter aufgewachsen. (Also Mutter der Mutter.)
        So, wie ich das heute sehe, hatten beide ein Kriegstrauma und darum übertriebene Verlustängste. Bei meiner Mutter war es schlimmer. Sie suchte Geborgenheit bei ihrer Tochter, also bei mir.

        Heute sehe ich diese Tendenz aber öfter, vor allem bei gebildeten Eltern. Es gibt heute mehr Alleinerziehende und auch mehr Einzelkinder. Mir scheint, das begünstigt so ein Verhalten der Mutter (oder auch beider Eltern).

        Viele Grüsse Anna

        1. Vielen Dank, Anna, für die wertvollen Einblicke und Beobachtungen.

          Kriegstrauma ist auch ein sehr gutes Stichwort! Kriegstrauma ist ebenfalls ein Trauma, welches, wenn es unverheilt bleibt, über Generationen weitergeben wird.

          Solange bis ein Kriegskind oder Kriegsenkel sich dazu entschließt sich zu heilen (… was zum Glück nicht so schwierig ist 🙂 ) und die eigenen Neurosen nicht länger zu übertragen.

          LG, Kris

  29. Zum Glück bin ich mit fast 57 Jahren einigermaßen darüber hinweggekommen und habe Frieden mit meiner Mutter geschlossen – so ca. mit 35.

    Allerdings verfolgen mich manche Sachen noch heute.

    1. Ja, Verzeihen ist ein Thema. Heilen ein anderes. Genau diesen beiden Themen will man sich auf seinem SelbsthilfeHelden-Weg annehmen: Heilung (=Selbstliebe) und Vergebung.
      Danke fürs Vorbeischauen 🙂 und alles Gute!
      LG, Kris

  30. Hallo zusammen,

    Ich bin als körperlich “behindert” und “verkrüppelt” geboren. Dies würden zumindest meine Eltern sagen, da ich mit zu kurzen Achillessehnen geboren wurde. Mein Vater hat mich seelisch jeden Tag gequält, meine Mutter war ihm gegenüber immer sehr unterwürfig, und hat jeden kleinsten Fehltritt stets an ihn “gemeldet”, worauf das schwere “Verbrechen” (wie zum Beispiel: hat ihr Pausenbrot nicht gegessen, oder hat auf dem Nachhauseweg getrödelt, oder hat beim Essen die Gabel an den Zähnen abgezogen) an jedem Abend wie folgt geahndet wurde: ich mußte strammstehen, wenn ich dabei zu Boden gesehen habe, hieß es: sieh mich an, wenn ich mit Dir rede! Wenn ich das dann gemacht habe, hieß es: Zieh gefälligst nicht so eine Fresse! Wenn ich dann geweint habe, hieß es: Gott, fängt die doch an zu heulen! Putz Dir den Rotz ab, weißt Du eigentlich, wie häßlich Du bist? Du bist faul wie Dreck, doof, wie Schifferscheiße, und wenn Du wenigstens hübsch wärst, dann bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass Du mir später auf der Tasche liegst!
    Diese Verhöre fanden jeden Abend statt.
    Als ich 16 war, hat er mir verboten, ihm ein Küßchen zu geben, denn “du meinst es ja sowieso nicht ehrlich!
    Als ich 18 war, hat er mich im strömenden Regen ausgesperrt, weil ich den frisch gemähten Rasen (Ca. 1.000 qm) nicht mit der Hand aufkehren wollte.
    Als ich 20 war, hat er mir vorgeworfen, ich wäre schuld am Scheitern seiner Ehe.
    Ansonsten hat er mich auch jahrelang immer wieder als Kuckuck bezeichnet.
    Mein Vater war Alkoholabhängig, und hat meine Mutter gezwungen, mit ihm zu saufen. Das Abendessen fand in getrennten Räumen statt, meine Eltern haben im Wohnzimmer gegessen wo meine Mutter meinen Vater bedient hat, wir Kinder haben in der Küche gegessen.
    Meine Mutter war auch oft sehr eifersüchtig auf mich, daher hatte ich ein doppeltes Problem. Geholfen hat sie mir nie. Versprechen hat sie nie gehalten. Nachdem mich mein Vater von zu Hause rausgeworfen hatte (mit 20) hat sie mich niemals besucht, nicht einmal zu meinen Geburtstagen. Sie hat es zwar immer versprochen, wurde aber immer in letzter Sekunde so krank, dass sie nicht mehr das Haus verlassen konnte. Das gleiche gilt für meinen Vater. Trotz allem habe ich immer versucht, meinen Eltern alles recht zu machen. Und auch bei anderen Menschen. Was aber dazu geführt hat, dass ich auch bei anderen das Opfer war. Dennoch bin ich niemals drogensüchtig oder Alkoholabhängige geworden, was mich eigentlich wundert.
    Mein Bruder dagegen hätte niemals diese Probleme.
    Wohl gemerkt, ich bin weder faul noch häßlich, blöd bin ich auch nicht, denn ich habe studiert ( allerdings ohne je von meinen Eltern finanziell unterstützt zu werden.) im Gegenteil: mein Vater hat tatsächlich meinen Mann gefragt, ob ich das Studium überhaupt schaffen kann.
    Ich hatte schwere Depressionen, und musste eine Therapie machen. Anschließend habe ich mich (vor 20 Jahren ) von meiner gesamten Familie getrennt. Danach ging es mir besser. Heute mit 55 Jahren leide ich immer noch darunter, aber ich kann damit umgehen. “Du machst mich nicht kaputt” ist jetzt mein Lebensmotto!
    Ich bin Seit 34 Jahren verheiratet, mein Mann ist ein guter Mensch, und das vollständige Gegenteil meines Vaters. Er hat mir wieder Selbstwertgefühl gegeben. Das hat aber mindestens 10 Jahre gedauert. Seit Ca. 20 Jahren ist mein Leben sehr glücklich, ich bin auch kein Opfer mehr, weil ich es nicht mehr ausstrahle.

    1. Hallo liebe Heidi,

      vielen Dank, dass du deine Helden-Geschichte mit anderen teilst.

      Ja, zurück zu gesund und munter ist immer möglich! 🙂

      LG, Kris

  31. Hallo

    Mein Kind wurde von meinem damaligem Mann, nicht der Vater, psychisch misshandelt und ich habe es nicht gemerkt. Auch die Art wie er sich mir mitgeteilt hat habe ich nicht als als Missbrauch erkannt.
    Meine Frage ist warum? Warum habe ich das nicht sehen können?
    Diese Frage stelle ich mir die ganze Zeit. Ich habe zwar für mich eine Antwort aber die ist ja eingefärbt durch mich selbst.
    Gibt es eine Erklärung ?

    1. Hallo liebe Luise,
      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Der Umstand, dass du es nicht gemerkt hast, hat mit deiner eigenen Kindheit zu tun. Schau mal, ob der Artikel Mythos normale Kindheit ein inneres Echo bei dir hervorruft.
      Möglicherweise wurdest du selbst ähnlich behandelt und es schien dir daher normal.
      Auf keinen Fall solltest du dir Vorwürfe machen.
      Arbeite daran, dir und allen Beteiligten zu verzeihen.
      Aus einer höheren Perspektive wählt jede Seele ihre Familie und ihre Lernerfahrung im Leben aus. Deine Lernerfahrung könnte lauten: Vergeben und Loslassen.
      Liebe Grüße, Kris

      1. Liebe Kris,

        Dein Satz “Aus einer höheren Perspektive wählt jede Seele ihre Familie und ihre Lernerfahrung im Leben aus” stößt mir ehrlich gesagt äußerst sauer auf. Ich kenne das aus der Esoterik, wenn Betroffenen ähnliche DInge gesagt werden.

        Im Endeffekt rechtfertigst Du damit jede Form von Missbrauch und Misshandlung, denn die Seele hätte es sich zuvor ja selbst so ausgesucht. Das ist quasi die Kehrseite der Medaille. Betroffnen werden damit a) für ihr Leiden selbst verantwortlich gemacht und b) damit auch noch alleingelassen. Es gibt leider immer wieder Fälle, die an dieser “Erkenntnis” zerbrechen; das geht bis hin zum Suizid.

        Davon abgesehen: Was soll diese “höhere Perspektive” denn eigentlich sein? Spielst Du damit auf die Reinkarnation an? Auf die in der Esoterik gern postulierte konstante Höherentwicklung der Menschen? Die Antroposophie? Oder ist das nur ein unbestimmter nebelhafter philosophischer Ausdruck? Also nicht konkret? Oder doch?

        Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

        VG

        1. Hi Christian,

          lieben Dank für deinen Kommentar.

          Ja, mit höherer Perspektive meine ich die Perspektive unserer unsterblichen Seele. Ich hatte selbst mal ein Out-of-Body Erlebnis und erinnere mich an frühere Leben.

          Insofern finde ich diesen Blickwinkel hin und wieder ganz wohltuend. Insbesondere den Blick auf das Leben, in dem mein Papa mein kleiner Bruder war. 🙂

          Bei SelbsthilfeHelden geht es um Folgendes:

          a) Menschen von den Spätfolgen von Missbrauch und Misshandlung zu helfen
          b) Missbrauch und Misshandlung vorzubeugen – durch die Heilung von Betroffenen, die andernfalls unfreiwillig zu Tätern werden.

          Eine große Hürde auf dem Selbstheilungsweg ist der Groll und die Wut, die man in sich trägt, über das, was einem widerfahren ist.

          Ein Ansatz, den man wählen kann, um sich aus diesen negativen Emotionen zu befreien, ist, sich in die höhere Perspektive zu begeben und sich bewusst zu machen, dass man selbst auch Leben hatte, in den man anderen Leid zugefügt hat.

          Richtig, wenn man nichts von Reinkarnation hält und wenn dieser gedankliche Ansatz einen sauer macht, ist er nicht als Selbsthilfe-Technik geeignet. 🙂

          LG, Kris

  32. Ein viel zu unbeachtetes Thema vor allem weil emotionaler Missbrauch unsichtbar ist und ganz schwer greifbar ist.

    Ich habe meine Missbrauchserfahrung erst durch die Weitergabe an meine Kinder erfahren, das Kind ist also schon mal in den Brunnen gefallen. Ich hoffe es gibt noch eine Moeglichkeit dies irgendwie wieder auszuloten.

    Meine Mutter ist Kriegskind, ihre Mutter war auch schon Kriegskind und ist im 2. Weltkrieg Kriegsmutter geworden.
    Fuer mich ist die Kombination aus Traumatisierten Eltern zusammen mit dem stillen Weiterleben der diktatorischen Erziehungsmethoden eine wahre Zeitbombe.

    1. Hallo liebe Amelie,

      vielen Dank für deinen Beitrag.

      Jeder der aufwacht, ist eine Zeitbombe weniger und weckt andere auf.

      Allein der Umstand, dass du für dich die Zusammenhänge erkannt hast, lotet bereits jede Menge aus. Deine Kinder spüren das auch.

      Selbst heilen und vergeben, ebnet den Weg für die nachfolgenden Generationen in eine liebevollere Zukunft.

      LG, Kris

  33. Hallo Kris,

    danke für Deinen informativen Artikel!
    Meine Familie (original) ist dysfunktional. Ich glaube meine Mutter, mein ältester Bruder und meine älteste Schwerster haben eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Sie sind sehr katholisch, fast Fanatiker… Heuchler. Und meine jüngste Schwester, ihre Töchter und ich sind die Sündenböcke… Ich bin schon 52 Jahre alt und lebe weit weg von ihnen, aber habe noch immer Kontakt… Der mehrmals von mir abgebrochen wurde, weil immer komische Sachen zwischen uns passieren und ich immer der Sündenbock war… Es gibt ständig Konflikte, da ich immer versuche klar zu machen, dass das, was abläuft nicht normal ist… Es sieht so aus als ob nur die Sündenbocke sehen, was wirklich abläuft und die Manipulatoren drehen alles um…und dann sind wir wieder schuldig! Ich glaube es gibt für die Sündenbock nur zwei Wege: denken wie sie oder einfach Abstand für immer nehmen, denn es sieht so aus als ob diese kranke Beziehung immer sein wird! Vor zwei Woche gab es einen Konflikt zwischen uns, wo meine älteste Schwester angefangen hat, Unterstützung von den anderen Familie Mitgliedern bekam, die Situation umdrehte und ich wieder zum Sündenbock gemacht wurde. Ich möchte jetzt definitiv Abstand nehmen. Ich habe einige Therapien gemacht, aber damals habe ich mich nicht darauf konzentriert, nur auf meine Depression. Ich wusste noch nicht, dass unsere Familie dysfunktional ist. Ich habe eine Tochter und wir haben uns früher sehr gut verstanden… Für einige Jahre nicht mehr und sie versuchen meine Tochter gegen mich zu manipulieren und ich habe Angst! Ich habe auch Angst, dass meine Tochter und/oder ich auch wie sie machen!

    Was soll ich denn machen? Kann ich mit 52 noch was ändern? Und wenn, wie?

    Danke Dir!

    Johnny

    1. Hallo Johnny,

      vielen Dank für deinen Beitrag.

      Ja, nur Mut, du kannst ganz viel tun! Auch mit 52. Es ist nie zu spät sich selbst zu verändern und inneren Frieden zu finden.

      Wie?

      1. Erkenne
      2. Heile
      3. Verzeihe

      Erkenne, was die Ursachen sind für die seelischen Leiden sind: Defekte Denkprogramme, mangelnde Selbstliebe, Selbstzweifel, angstbasiertes Denken

      Heile dich selbst – befreie dich von dysfunktionalen Glaubenssätzen und Gedanken, die dir erzählen, nicht gut genug zu sein. Lerne anderen Menschen nicht länger die Macht über deine Gefühle zu geben.

      Es nicht wichtig, was andere über dich denken. Es ist wichtig, was du über dich denkst.

      Verzeihe. Verzeihe den anderen, verzeihe dir selbst und lasse alten Ballast los. Lebe im Hier & Jetzt und stelle sicher, dass du nur noch Gedanken in deinen Kopf lässt, die sich gut anfühlen.

      Mache einen Schritt nach dem anderen und dein Lebensgefühl verbessert sich gravierend!

      LG, Kris

  34. Hallo Kris, auf dieser Seite finde ich mich an vielen Stellen wieder.

    Ich bin 56 Jahre alt und ziemlich sicher negativ geprägt worden. Ich verbrachte viel Zeit bei Pflegefamilien und mein Vater war emotional unnahbar, die Mutter psych. krank und oft in einer Klinik. Mit meinem Vater und meiner Stiefmutter verbrachte ich dann 6 Jahre als Familie, die man als dysfunktional bezeichnen könnte.
    Meine späteren Beziehungen waren geprägt durch meine Probleme und 2 von 3 sind gescheitert.
    Leider hatten auch meine Kinder aus 1. Ehe direkt unter meiner Prägung zu leiden. Trotz meiner Therapie in ihren Vorschuljahren, habe ich gravierende Fehler gemacht. Vor allem in der Zeit, als ich Alleinerziehende war. Ich habe zwar viel für mich gelernt, aber nicht viel für den Umgang mit meinen Kindern.
    Mit meinem heutiger Mann, der aus einer Grossfamilie stammt, lerne ich fortwährend wie eine gesunde Familie funktioniert. Was er seinen 4 Kindern für Werte vermittelt und wie sie miteinander umgehen.
    Leider habe ich, ein Jahr nachdem ich meinen Mann kennen gelernt habe, meine Tochter im Alter von 18J. an einen Knochenkrebs verloren. Und meinen Sohn, knapp 3 Jahre jünger, mit ihr. Nach dem Tod seiner Schwester zog er sich sehr zurück und es folgte 4 Jahre später ein Suizidversuch. Endlich hat er da fremde Hilfe angenommen, wozu ich vorher schon so oft geraten hatte. Wir sind uns nie mehr wirklich wieder näher gekommen, und er hat den Kontakt still und leise abgebrochen. Er sagte vor Jahren mal, er fühle sich mit uns einfach nicht wohl. Zum Rest seiner Familie hat er schon viel früher den Kontakt gemieden.

    Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass er mit mir keine Zeit mehr verbringen will, und habe durch diese Webseite viele Erkenntnisse und (erschreckende) Antworten gefunden. Doch das Fehlen einer normalen Beziehung zu meinem Sohn bedauere zu tiefst.
    Auf fb bin ich in einer Gruppe verstossener Mütter und viele kennen die Gründe nicht. Ihr Leid ist unaufhörlich, denn sie lieben alle ihre Kinder. Ich hoffe, dass mit dieser Webseite und Ihrer Arbeit zukünftiges Leid öfters verhindern, und sich die Zahl der betroffenen Kinder vermindern lässt.

    1. Hallo liebe Anita,

      herzlichen Dank, dass du deine Geschichte und deine Gedanken mit anderen teilst.

      Es ist so wertvoll für alle Betroffener zu erfahren, dass sie mit ihrer Situation nicht alleine sind.

      Dir und allen Eltern, die in einer ähnlichen Situation sind und ihr Leid beenden wollen, empfehle ich folgendes Vorgehen:


      1.) Verzeihe dir selbst

      Man hat sich selbst verloren, bevor man sein Kind verliert. Andernfalls kann man sein Kind nicht verlieren.

      Der Verlust seines Wahren Ichs geht auf negative Prägung in der Kindheit zurück. Dich trifft keine Schuld.

      Deshalb, verzeihe dir selbst.

      Ja, für ALLES.

      Für alles, was du getan oder unterlassen hast und von dem du heute denkst, du hättest es anders machen sollen.

      Sei versichert, wenn du es anders hättest machen können, hättest du es getan.

      Du musst dir selbst verzeihen.

      Komplett.

      Zu 100%.

      Mache dir ab sofort keine Vorwürfe mehr.

      Denn die Hälfte des Leides über den Verlust eines Kindes geht auf Schuld-, Wut- und Ohnmachtsgefühle zurück, welche allesamt unnötig sind.


      2.) Heile dich selbst

      Heile deine eigenen Verletzungen aus der Vergangenheit und lerne dich selbst bedingungslos zu akzeptieren und zu lieben. So wie du bist. Mit all deinen Fehlern, Schwächen und „Unperfektheiten“

      Die andere Hälfte des Leides geht darauf zurück, sich selbst nicht zu genügen und auf das daraus resultierende übersteigerte Bedürfnis, von anderen geliebt und anerkannt zu werden.

      Ist man emotional bedürftig, vervielfacht dieser Umstand den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen.

      Deshalb heile dich selbst.

      Je mehr man zu sich selbst zurückfindet und je mehr Liebe und Verständnis man für sich selbst hat, umso mehr Liebe und Verständnis hat man für andere – selbst wenn die anderen nicht das tun, was man sich von ihnen wünscht.

      Niemand ist zu unaufhörlichem Leid verdammt. Auch nicht verlassene Mütter oder verlassene Väter.

      Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft an sich zu arbeiten und sich so von seiner negativen Prägung zu befreien.

      Wenn man sich selbst verändert und wieder (oder vielleicht zum ersten Mal) sich selbst wird, verändern sich auch die Menschen um einen herum oder man zieht neue Menschen in sein Leben, die einem Liebe und Zuneigung schenken.

      Also, Anita, werde auch du zu einer SelbsthilfeHeldin, wage dich auf den Weg und zeige anderen an deinem eigenen Beispiel, dass ein Weg aus dem Leid möglich.

      LG, Kris

  35. Hallo,
    ich bin 51 Jahre, bin unter anderem ausgebildetete Traumapädagogin und erkenne erst jetzt bzw. kann die Erinnerungen erst jetzt zulassen, dass ich als Kind emotional missbraucht wurde. Das nicht Sichtbare hat für mich über Jahre ein mir selbst nicht glauben ausgemacht. Obwohl ich als Jugendliche magersüchtig war und auch später im Erwachsenenalter immer wieder Rückfälle hatte, konnte ich den schweren emotionalen Missbrauch nicht sehen und habe diesen immer abgetan „andere Kinder hatten es viel schlimmer, ich wurde doch gut versorgt,…“. Erst jetzt nachdem mein Körper nach jahrelanger Grenzüberschreitung in vielen Lebensbereichen streikt, wird mir einiges deutlich bzw. kann ich es überhaupt erst sehen. Diese späte Erkenntnis erschüttert mich zutiefst, da mein Selbstbild zerbricht…ich bin erfolgreich in einem Beruf den ich liebe, ich lebe in einer glücklichen Beziehung, aber habe nicht gelernt mich selbst zu spüren bzw. gut für mich zu sorgen….als Traumapädagogin kann ich gerade viel erkennen, aber der tiefe Riss in meiner Seele bleibt und ich finde gerade trotz meines Wissens und lieber Menschen um mich nicht wirklich zu mir und ins Leben zurück. Emotionaler Missbrauch macht sehr viel kaputt, bei mir auch besonders dadurch, dass ich auch den anderen guten Teil meiner Mutter und die eigene Hilflosigkeit sehen kann. Das ändert aber nichts daran, dass sie mir sehr viel Leid zugefügt hat…

    1. Hallo liebe Gesine,

      vielen Dank für deinen offenen und berührenden Kommentar.

      Genau wie du sagst, ist es vor allem das NICHT Sichtbare, das Menschen völlig in die Irre führt.

      Man denkt, man selbst ist das Problem, wenn man nicht richtig „funktioniert“ und die Symptome, die man hat, sich a) nicht erklären kann und b) nicht in den Griff bekommt.

      Die Erkenntnis und Eingeständnis, dass man als Kind nicht bekommen hat, was man gebraucht hätte, ist ein wichtiger und guter Schritt zur Heilung.

      Der nächste Schritt ist, sich dem inneren Kind anzunehmen, das immer noch ein Teil von einem ist – der Teil der leidet.

      Es gibt viele Wege diese alten Verletzungen oder Risse in der Seele, wie du es nennst, zu heilen und zu sich selbst zurückzufinden.

      Die besten Techniken und Methode, die ich in jahrelanger Recherchen und Selbstversuchen gefunden habe und biete ich in den aktuellen SelbsthilfeHelden-Kursen an.

      Aber ich will niemanden meine Kurse aufschwatzen und du bist ja selbst Expertin auf dem Gebiet.

      Also, einfach loslegen mit Übungen zur Selbsthilfe und Selbstheilung.

      Das wird!

      Alles Gute und fühle dich gedrückt, du bist auf einem guten Weg.
      Kris

  36. WOW, endlich eine Seite wo ich mich total wieder gespiegelt fühle.

    Ich habe die Weiterleitung von meiner Nichte erhalten…
    Dafür danke ich ihr sehr.
    Obwohl ich schon so viele Therapien, Sitzungen, Johanniskraut, Nahrungsergänzung und Co. gemacht bzw. genommen habe, merkte ich kaum Veränderungen – außer viel voll geweinter Eimer !
    Danke Kris, dass Du so ehrlich über Dich berichtest – tut gut!
    Werde mich zum Kurs anmelden
    Mohnblüte

  37. Es ist schwer darüber was zu schreiben, weil es jedes KInd bestimmt schon mal getroffen hatte. Jeder musste es schon ertragen, wenn die Eltern dich mit jemand anderem verglichen hatte und so etwas gesagt hatten wie “Das schaffst du nicht” “Der kann das besser” “Mach das so und nicht anders” Genauso wie der emotionale Schmerz, wenn die Eltern nicht da sind oder sich trennen, können eine starke Belastung sein, die ich niemanden übertragen geben möchte. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich mir so etwas vorstellen muss, aber es ist kaum jemand verschont davon. Alle Eltern streiten sich mal oder sind sauer. Aber das so gut wie möglich einzudämmen, ist die Herausforderung und die Schwierigkeit. Wenn ich das Kind verletze, überträgt sich das dann auch auf das Erwachsensein !!!

    1. Hallo Stephan,
      lieben Dank für deinen Kommentar.
      Die Balance macht den Unterschied und ob das Kind als vollwertiger Mensch mit eigenen Gefühlen und eigenen Ansichten ernstgenommen wird oder nicht.
      Kinder die 1x kritisiert und 2x gelobt werden erfahren sich selbst anders, als Kinder die 10x kritisiert werden und nie gelobt.
      Ebenso kommt ein Kind mit gelegentlichen Auseinandersetzungen im Elternhaus gut klar, wenn das Elternhaus insgesamt harmonisch und liebevoll ist.
      Ich würde das Augenmerk nicht so sehr auf die richtige Erziehung der Kinder richten, sondern auf die richtige Beziehung als Erwachsener zu sich selbst.
      LG, Kris

  38. “Ungerechtfertigte und übertriebene Bestrafung ist keine erzieherische Maßnahme, sondern emotionaler Missbrauch.” – hört sich an, als ob es eine gerechtfertigte oder unübertriebene Bestrafung geben könnte. Strafen ist aber IMMER ein Unverständnis der Situation, eine Schuldzuweisung.

    1. Sicher gibt es ein berechtigtes Strafen. Kinder müssen Grenzen aufgezeigt bekommen und begreifen, wie soziales Verhalten funktioniert. Das muss erlernt werden.
      Und ja, auch Kinder können Schuld auf sich laden, z. B. stehlen, lügen oder etwas vorsätzlich kaputtmachen. Und das muss dann bestraft (oder auf neudeutsch sanktioniert) werden, damit der Lerneffekt einsetzt.

      Das ist ganz normal und in keiner Art und Weise schädlich oder verwerflich.

      1. Hi Christian,
        herzlichen Dank, für deinen Kommentar, der sicher viele zum Nachdenken anregt.

        Meine Sicht der Dinge (die man nicht teilen muss) ist:

        Kinder kommen als unschuldige Babys zu Welt. Kein Baby, will irgend etwas Böses.

        Das Verhalten von Kindern ist immer eine Reaktion auf ihre Umwelt und auf die Glaubenssätze, die sie vermittelt bekommen.

        Wenn mein Kind zum Beispiel stiehlt, muss ich mich als Elternteil fragen, was ich getan habe, dass mein Kind glaubt, dass es das, was es braucht und möchte, nicht auf einem rechtschaffenen Weg bekommen zu können.

        LG, Kris

  39. Hallo,
    ich bin jetzt 47 Jahre alt und leide noch immer unter meiner schlimmen Kindheit.Mein Vater ist ein Narzisst,meine Mutter hatte selber mit zahlreichen psychischen Problemen ( Magersucht,Angststörungen,Panikattacken etc. ) zu kämpfen und meine Schwester war das „goldene Kind“.
    Meine Mutter wollte nach meiner Schwester eigentlich kein Kind mehr bekommen,aber ich bin nur 11Monate Jünger als sie ( es ging also viel zu schnell ).Dann bin ich auch nur ein Mädchen geworden,damit hatte ich gleich vom ersten Tag an verloren…..meine Mutter hatte keine Beziehung zu mir,mein Vater hat mich nur erniedrigt und beschimpft.Ich musste über Stunden seine „Diskussionen“ ertragen,die immer darin endeten,dass ich einem Nervenzusammenbruch nahe,heulend in meinem Zimmer herumgerannt bin.Mit ca. 7 Jahre haben meine Suizidgedanken angefangen,gefolgt von Essstörung und dem nicht zu verdrängendem,starken Gefühl der Wertlosigkeit.
    Meine Essstörung und die Suizidgedanken habe ich mittlerweile überwunden ( ich muss aber immer noch aufpassen,dass ich nicht wieder in alte Essmuster des nicht—essens verfalle ),aber dieses Gefühl,dass ich nichts wert bin und mich mit Sicherheit kein Mensch je lieben kann ( obwohl ich in einer friedlichen und harmonischen Beziehung lebe ),lässt mich nicht los.Ich verzweifelt fast daran und möchte mich endlich selber akzeptieren.Wenn ich in den Spiegel schaue,oder Fotos von mir sehe,dann erkenne ich mich nicht und bin manchmal richtig überrascht,dass ich das bin.Ich fühle mich ständig hässlich und fett…
    Ich hatte noch nie professionelle Hilfe,meine Gefühle und Ängste wurden von meinen Eltern nie wahrgenommen.
    Ich bin nun aber an einem Punkt angelangt,wo ich meine Kindheit endlich verarbeiten und hinter mich lassen möchte.Ich sehne mich danach,mich endlich selber zu akzeptieren und ich möchte mich endlich selber im Spiegel,auf Fotos erkennen!Leider weiß ich nicht,wo ich professionelle Hilfe herbekomme und ich habe auch Angst davor….Angst,dass ich nicht ernst genommen werde….Angst,dass ich dann auf Erinnerungen stoße,die ich gar nicht haben möchte……ich bin teilweise richtig verzweifelt und hin und hergerissen und weiß nicht,was ich machen soll……

    1. Hallo liebe Schreiberin,
      verzweifle nicht.
      Du bist, wie du selbst erkannt hast, genau am richtigen Punkt angekommen: Kindheit verarbeiten und hinter dir lassen.
      Professionelle Hilfe bekommst du bei Psychotherapeuten oder Heilpraktiker. Die gibt es in jeder Stadt. Wenn du dich nicht ernst genommen fühlst, suche dir einen anderen.
      Mit Selbsthilfe kannst du ebenfalls eine Menge tun. Bei SelbsthilfeHelden findest du Kurse für den Einstieg.
      Ja, der Weg führt durch die Angst. Nicht daran vorbei. Aber was du am Ende der Angst findest, ist nicht etwa etwas Gruseliges, sondern du findest dich selbst.
      Also, nur Mut, du bist bei der richtigen Erkenntnis angelangt.
      Der nächste Schritt lautet TUN.
      Alles Gute, Kris

  40. Ja, ich habe eine ganze Menge davon durch gemacht. Ich bin mittlerweile 48 Jahre alt, habe dadurch schwere Depressionen bekommen die bis heute leider nicht anerkannt werden. Ich bin seit 12 Jahren in Behandlung und nichts wird besser. Es wird immer schlechter und ich habe bereits 2 Selbstmordversuche hinter mir. Meine Therapeutin meint zu mir, langsam müsse man aber auch mal vergessen können. Ich kanns aber nicht und das tut weh.

    1. Hallo liebe Sylvia,
      Ach herrjeh, ich fühle mit dir! Klar tut das weh.
      Solange man nicht geheilt ist, funktioniert weder vergeben noch vergessen.
      Mit der gleichen Frage habe ich mich auch herumgeschlagen und habe mir zig Mal anhören müssen, mein Problem sei, dass ich nicht verzeihen kann.
      Mein Problem war nicht, dass ich nicht verzeihen konnte.
      Mein Problem war, dass ich nicht wusste, wie man seine emotionalen Verletzungen heilt und wie man sich von den dysfunktionalen Denkprogrammen, die man sich aufgrund der Umstände angeeignet hat, befreit.
      Mein Vorschlag ist, suche dir einen anderen Therapeuten. Einen der mit dir deine Kindheit aufarbeitet und keinen der dir erzählt, du müsstest mal langsam vergessen. Vergessen und der Wunsch zu verzeihen kommt von selbst, WENN es einem besser geht.
      Parallel empfehle ich dir, selbst aktiv zu werden.
      Im Ratgeber für Betroffene und im Mini-Kurs Befreiung von negativer Prägung findest du einige Übungen, die für Selbstheilung ausgelegt sind. Das sind gute erste Schritte.
      Also, glaube an dich, arbeite an dir und deine Genesung ist dir sicher.
      Liebe Grüße, Kris

  41. Hallo!
    Vielen Dank für die vielen interessanten Artikel.
    Nach der Geburt meines ersten Kindes fiel ich in ein tiefes Loch.Ich brauchte lange um mich zu berappeln, ging dann in Therapie. Diese ist nun beendet, doch mein Weg ist es noch nicht.
    Ich setze mich viel mit meiner Kindheit auseinander. Diese war liebevoll aber dennoch davon geprägt, dass ich häufig der Therapeut meiner Mutter war. Wie unglaublich stark das mein ganzes Leben geprägt hat, weshalb ich diese ständige Traurigkeit mit mir rumtrage und weshalb ich so rastlos und oft auch ratlos bin, verstehe ich erst jetzt so langsam. Mit wird so viel klar nach und nach.
    Meine Kinder haben den Anstoß gegeben mich damit auseinander zu setzen. Es ist nicht einfach und oft schmerzhaft aber es ist nötig und gut.
    Ich lese hier gerne weiter.
    Vielen Dank!

    1. Hallo liebe Zaubererin!
      Vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich freue mich für dich!!
      Der erste Schritt zu Besserung ist getan.
      Sobald einem ein paar Lichter aufgegangen sind, was die Ursache für die seelischen Leiden sind, kann man aktiv was dagegen tun.
      Bis dahin tappt man meist ziemlich ratlos im Dunkeln.
      Also, einfach dran bleiben und dysfunktionale Denkprogramme durch funktionierende ersetzen.
      Die Tränen der Trauer oder der Wut, die man dabei mitunter weint, sind gleichzeitig immer Tränen der Reinigung und Heilung.
      Toll, dass dich deine Kinder dabei unterstützen.
      Liebe Grüße, Kris

  42. Liebe Kris,
    das Thema emmotionaler Missbrauch bzw emotionale Verletzung ist nicht auf das Elternhaus begrenzt. Auch im Bildungssystem begegnen Kinder und junge Menschen diesen Mechanismen häufig (da ist es dann wieder Eltern teilweise möglich, die Schäden abzupuffern).
    Vielen Dank für den Artikel und Grüße!

    1. Hallo lieber Kommentar-Schreiber!
      Vielen Dank für deinen Beitrag.
      Negativ geprägte und emotional verwundete Kinder werden entweder zu Tätern oder sie werden zu Opfern.
      Wenn Kinder in unser unflexibles Bildungssystem gestopft werden, dann operieren sie bereits auf Denkprogrammen, die sie sich zuhause angeeignet haben.
      Mein Lösungsvorschlag, um die Gesamtsituation für alle zu verbessern, lautet:
      Bei sich selbst anfangen, sein Wahres Ich wiederzufinden und fortan nach seiner eigenen Wahrheit zu leben und zu handeln.
      Das färbt auf andere ab. Ganz besonders auf Kinder.
      Liebe Grüße, Kris

  43. Liebe Kris
    Ich danke Ihnen fuer Ihren hilfreichen Artikel uber emotionalen Missbrauch.
    Ich bin 60 Jahre alt und kaempfe mein Leben mit meiner Mutter, die immer recht hat und alle anderen sind schuld nur sie nicht.
    Meine Zwillingsschwester ist auch unendlich traurig ueber unsere Vergangenheit – wir haben eine narzistische Mutter, die immer nur gefordert hat dass wir zu gefolgen haben – ihr alles recht machen – ohne dass sie je etwas zurueck gibt. Ich weiss gar nicht wie ich alles beschreiben soll das passiert ist ueber die Jahre – ich leide und wuerde so gerne meinen Selbstwert erkennen. Unser Bruder hat sich vor Jahren das Leben genommen – er hat genauso gekaempft wie wir und sah keinen Ausweg mehr. Bitte koennen sie mir sagen an wen ich mich wenden kann um Hilfe zu bekommen. Ich lebe in England – bin verheiratet mit einem guten Mann – wir haben ein Kind.Leider komme ich nicht weiter in meiner verzweifelten Suche. Bitte darf ich anonym bleiben. Falls sie eine Selbsthilfe Gruppe kennen waere ich Ihnen sehr dankbar.
    Freundliche Grusse G.

    1. Hallo liebe SelbsthilfeHeldin,

      Vielen Dank für deinen Kommentar.

      Ich finde es toll, dass du dein Alter angegeben hast. Das motiviert auch Jüngere sich selbst nicht aufzugeben.

      Egal wie schwer deine Vergangenheit war und wieviel du durchgestanden hast, zurück zu gesund und munter ist IMMER möglich. Auch mit 90!

      Es gibt mittlerweile viele Therapeuten, die sich auf die Heilung von Kindheitstrauma spezialisiert haben. Emotionaler Missbrauch fällt in die Kategorie „Entwicklungstrauma“.

      Therapie ist also ein Weg.

      Ich selbst bin ein großer Freund von Selbsthilfe.

      Du könntest mit den 7 Maßnahmen im Ratgeber anfangen. Das ist ein guter Ausgangspunkt.

      Es sind die kleinen Schritte, die dich zurück zu dir selbst bringen.

      Denn Heilung ist ein Prozess.

      Mache Übungen für mehr Selbstliebe. Kümmere dich um das „innere Kind“ in dir und gib dir selbst die Liebe und das Verständnis, das du nie hattest.

      Suche bewusst die Gegenwart von Menschen, die dir ein gutes Gefühl geben und dich heiter stimmen. Meide Menschen in deren Gegenwart du dich schlecht fühlst. Sollte deine Mutter noch leben, dann gehe auf Distanz. Du bist ihr nichts schuldig.

      Fasse hier und jetzt den Entschluss, dass du gesund und glücklich werden WIRST.

      Dann folge deiner Intuition und lasse dich von deiner inneren Stimme, deinem „Höheren Ich“ leiten.

      Wenn du eine Eingebung hast, ein bestimmtes Buch zu lesen, oder ein Seminar zu besuchen, dann tue es ohne zu zögern.

      So findest du zurück zur dir und deinem Wahren Ich.

      Dein Wahres Ich weiß, wie wertvoll es ist. 🙂

      Alles Gute auf deinem Weg!
      LG, Kris

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