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Beitragsbild: Dysftunktionale Familie - 10 Merkmale

10 typische Merkmale einer DYSFUNKTIONALEN FAMILIE

In diesem Artikel findest du eine Beschreibung von 10 typischen Merkmale einer dysfunktionalen Familie.

Dysfunktionale Familien lassen sich nicht immer an der äußeren Fassade erkennen.

Sehr oft wirken sie nach außen harmonisch und intakt.

Innerlich leidet die ganze Familie.

Da keiner wirklich versteht, was die Ursache ist, gibt man sich meist gegenseitig die Schuld, was die Situation natürlich nicht verbessert.

Die nachfolgende Aufzählung der 10 typischen Merkmale von dysfunktionalen Familien richtet sich an erwachsene Kinder aus dysfunktionalen Familien.

Wenn du hier gelandet bist, weil du bereits Mutter oder Vater geworden bist und deine „unorthodoxe“ Familie in Ordnung bringen (oder zumindest verstehen möchtest), auch dann solltest du die Merkmale aus den Augen des Kindes lesen, das du selbst einmal warst.

Du hättest heute keine dysfunktionale Familie (oder dysfunktionale Kinder), wenn deine eigene Ursprungsfamilie gesund und intakt gewesen wäre.

Um seine dysfunktionale Familie zu heilen, muss man sich selbst heilen.

Und um sich selbst heilen zu können, muss man die Dynamik von dysfunktionalen Familien verstehen.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #1

1. Starkes Machtgefälle

Dysfunktionale Familien zeichnen sich durch ein starkes Machtgefälle aus.

In den meisten Fällen ist ein Elternteil autoritär und der Partner untertänig oder abhängig. Häufig handelt es sich hierbei um emotionale Abhängigkeit und Angst vor dem „auf sich selbst gestellt sein“.

Während es dem dominierenden Familienoberhaupt gestattet ist seine Launen auszuleben, wird das gleiche Verhalten den anderen Mitgliedern der dysfunktionalen Familie untersagt.

Die emotionale Verfassung des dominierenden Familienmitgliedes unterliegt oft starken Schwankungen, ist unberechenbar und beeinflusst die gemeinsame Stimmung selten zum Positiven.

➡  Hast du heute Schwierigkeiten mit deinen Emotionen richtig umzugehen? Dann möglicherweise deshalb, weil es dir nicht gestattet war Emotionen zu zeigen oder unangemessen darauf reagiert wurde.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #2

2. Geringe Kommunikationsfähigkeiten

In dysfunktionalen Familien findet klare, offene Kommunikation zur Konfliktlösung so gut wie nicht statt.

Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Familie eskalieren oft im Streit, ohne dass es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt.

Probleme werden typischerweise ignoriert, verdrängt und ausgesessen.

In dysfunktionalen Familien können Auseinandersetzungen zu tagelangem, in Extremfällen zu jahrelangem Schweigen zwischen den Familienmitgliedern führen.

Wie es zum Beispiel Promi-Ex-Ehefrau Nadja Abd el Farrag in ihrer Jugend erleben musste. Ihr Vater sprach 15 Jahre lang nicht mit ihr. Heute kämpft sie mit einem Alkoholproblem und Depressionen.

➡  Konfliktlösung und Kommunikation sind erlernte Fähigkeiten.

Fällt es dir heute schwer zwischenmenschliche Probleme sachlich zu lösen? Dann schau mal in deine eigene Kindheit, vielleicht findest du dort die Antwort.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #3

3. Unklare Regeln, ungerechte Behandlung

Dysfunktionale Familien sind nicht in der Lage klare und gerechte Regeln innerhalb der Familie aufzustellen.

Was dem einen erlaubt wird, ist dem anderen untersagt.

Bei zwei oder mehreren Kindern sind Ungleichbehandlungen an der Tagesordnung.

Nicht selten bekommt ein Kind die Rolle des Sündenbocks und ein anderes die Rolle des Engels.

Das führt zu großen Spannungen bis hin zu gegenseitiger Ablehnung der Geschwister untereinander.

➡  Akzeptierst du es ungerecht behandelt zu werden, ohne für dich einzustehen? Tust du dich schwer eine klare Position zu beziehen, was DU für richtig und gerecht hältst?

In dem Fall könnte es sein, dass vor sehr langer Zeit dein Sinn für Gerechtigkeit durcheinander geraten ist.

Dysfunktionale Familie Merkmal #4

4. Emotionaler Missbrauch

Emotionaler Missbrauch hat viele Formen.

Da Eltern dysfunktionaler Familien häufig nicht fähig sind, sich emotional selbst zu regulieren, benutzen sie ihre Kinder zur Stabilisierung.

Dadurch werden die Kinder zum Ausleben von angestautem Ärger und Frustration missbraucht.

In gewalttätigen Familien werden sie sogar sprichwörtlich zum Prügelknaben.

In anderen Fällen wird der Nachwuchs vernachlässigt, ignoriert und viel zu lange allein in Laufställe oder Kinderzimmer gesperrt.

In der Regel pflegt mindestens ein Elternteil der dysfunktionalen Familie dem Partner oder dem Kind die Schuld an der eigenen Unzufriedenheit zu geben.

"Wegen dir konnte ich keine Karriere machen und meine Träume verwirklichen" ist eine der am häufigsten gehörten Anschuldigungen, mit denen Kinder aus dysfunktionaler Familien leben müssen.

➡  Typischerweise laufen erwachsene Kinder von dysfunktionalen Familien bis zur Auflösung des Traumas mit einem Gefühl von Schuld und Scham durch die Welt.

Bist dahin können sie oft nicht anders, als ihre eigenen Kinder auf die gleiche Weise zu beschämen und zu missbrauchen, wie es einst mit ihnen getan wurde.

 

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #5

5. Bedingungslose Liebe existiert nicht

Bedingungslose Liebe existiert in dysfunktionalen Familien nicht.

Es ist eine Art Wenn-Dann-Liebe.

Die Kinder dysfunktionaler Familien erfahren in frühster Kindheit, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist.

   •   "Wenn du brav bist, dann hat Mama dich lieb."
   •   "Wenn du das tust, was ich will, dann hat Papa dich lieb."
   •   "Wenn du unseren Erwartungen folgst, dann lieben und unterstützen wir dich."
   •   "Wenn du mich liebst, dann liebe ich dich."

Als Kind nicht bedingungslos geliebt zu werden, führt zu Annahme nicht liebenswert zu sein.

"Liebe muss verdient werden", lautet der unbewusste Glaubenssatz.

Man nimmt an, anders sein zu müssen als man ist oder Außergewöhnliches leisten zu müssen, um es Wert zu sein geliebt zu werden.

➡  Wer als Kind nicht ohne Bedingungen geliebt wurde, kann sich selbst nicht lieben. Und wer sich selbst nicht liebt, kann anderen auch keine echte Liebe geben.  Nicht einmal den eigenen Kindern.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #6

6. Überschreitung von Grenzen

In dysfunktionalen Familien ist es gang und gäbe die persönlichen Grenzen der einzelnen Familienmitglieder zu missachten und zu überschreiten.

Eigentum und Privatsphäre wird daher häufig nicht respektiert.

In einem Fall berichtete eine erwachsene Frau, wie ihre Mutter Geschenke, die sie als Kind persönlich erhalten hatte, wegnahm und für sich beanspruchte.

Ohne jegliche Erklärung.

Eine andere Frau erzählte, wie ihre Mutter in ihrer Abwesenheit in ihrem Tagebuch las und in ihren persönlichen Sachen rumkramte.

Auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder wird in dysfunktionalen Familien wenig bis keine Rücksicht genommen. Ihr "Nein" wird oft nicht akzeptiert oder sogar heftig kritisiert.

➡  Wenn du heute Schwierigkeiten hast „Nein“ zu sagen, dann prüfe mal, ob man von dir als Kind gefordert hat, auf die Wünsche von anderen tunlichst mit "Ja" zu antworten. Und ob du möglicherweise heute das gleiche von deinen Kindern erwartest.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #7

7. Schlechte Vorbildfunktion der Eltern

Eltern einer dysfunktionalen Familie werden ihrer Vorbildfunktion für die Kinder nicht gerecht.

Insbesondere Eltern, die aufgrund von Selbstentfremdung und ungelösten inneren Konflikte nicht in der Lage sind, selbst ein erfülltes Leben zu führen.

Kinder lernen im Wesentlichen durch Beobachten und Nachmachen.

Die eigentlichen Erziehungsmaßnahmen (Kind, tu dies, tu jenes) machen etwa 10% der Prägung aus.

Das Vorbild die restlichen 90%.

Kinder übernehmen unbewusst die Verhaltensweisen und Gedankenmuster der Eltern und kreieren sich so in der Zukunft ein ähnliches bis identisches Leben.

Auch wenn sie nie so werden wollten wie ihre Eltern.

➡  Tust du heute Dinge, wofür du früher deine Eltern kritisiert hast und die du selbst nie tun wolltest?

Wenn ja, weißt du jetzt eventuell warum.

Erkenntnis ist der Schritt zur Veränderung.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #8

8. Emotionale Armut

Dysfunktionale Familien sind emotionale Wüsten.

Es mangelt an emotionalem Verständnis und emotionaler Wärme.

Gesten liebevoller Zuneigung in Form von Umarmungen, Wangenküsse, Kuscheln enden in frühester Kindheit - wenn der Ausdruck von körperlicher Zuneigung überhaupt je stattgefunden hat.

Auch verbale Mitteilungen von Liebe, Lob und Anerkennung sind in dysfunktionalen Familien typischerweise Mangelware.

Im Gegenzug wird mit Kritik, Verspottung und Abwertung nicht gespart.

➡  Fällt es dir heute schwer Gefühle zu zeigen und andere wissen zu lassen, dass du sie magst? Oder die Leistung anderer anzuerkennen und sie zu loben?

Nun, vielleicht einfach aus dem Grund, weil du es nicht erlebt hast und nie erfahren hast, wie man das macht.

 

Dysfunktionale Familie Merkmal #9

9. Krieg des Willens

Dysfunktionale Familien erklären ihrem Säugling den Krieg am Tag der Geburt.

Das Schreien des Kindes wird als Affront betrachtet.

Fortan ist man im Kampf mit dem Nachwuchs, wer sich durchsetzt.

Das Baby (welches bis zum Alter von 2 Jahren keinerlei Fähigkeit hat logisch zu denken) "soll lernen", dass es nicht immer an erster Stelle kommen kann und sich anpassen muss.

Alles was das Baby kann ist fühlen, dass es abgelehnt, ignoriert und vernachlässigt wird.

Das Baby wächst - das Gefühl der Ablehnung bleibt.

➡  Emotional vernachlässigte Kinder von gestern füllen heute als Erwachsene die Praxen von Heilpraktikern, Psychologen und Suchttherapeuten, die darauf spezialisiert sind Entwicklungstraumata zu heilen.

Dysfunktionale Familie Merkmal #10

10. Rollenumkehrung

Ein weiteres Merkmal von dysfunktionalen Familien ist die Rollenumkehrung.

Insbesondere, wenn ein Elternteil abhängig ist (wovon auch immer - vom Partner, von Alkohol, etc.) und nicht in der Lage ist seine Rolle als Vater oder Mutter zu erfüllen.

In dem Fall ist das Kind genötigt die Elternrolle zu übernehmen.

Die Verhältnisse stehen Kopf, denn die Bezugsperson ist nicht für das Kind da, sondern das Kind für die Bezugsperson.

Solche Bindungen sind problematisch, weil sich das Kind nie wirklich von seinen Eltern lösen kann.

Zum einen hofft es noch immer darauf, die Mama oder den Papa den es gebraucht hätte, doch noch eines Tages zu finden.

Zum anderen fühlt es sich verantwortlich für das Elternteil.

➡  Rollenumkehrung steht echter Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Weg und wird unbewusst oft am eigenen Kind wiederholt.

 

Betroffenen-Umfrage

Welches sind die häufigsten Symptome von Betroffenen aus dysfunktionalen Familien?

Wenn du selbst aus einer dysfunktionalen Familie stammst, dann beteilige dich an der Umfrage.

Damit findest du auch gleichzeitig heraus, welches die häufigsten Symptome von anderen erwachsenen Kindern aus dysfunktionalen Familien sind.

Nach deiner Eingabe, wird dir das Abstimmungsergebnis aller Umfrageteilnehmer direkt in Prozent angezeigt.

Bitte gib eine ehrliche Antwort. Es geht hier darum Betroffenen zu helfen.

Mehrfachauswahl von Symptomen ist möglich (weil leider üblich).

Die häufigsten Symptome von Betroffenen

 

 

Selbsthilfe für Betroffene

Dysfunktionale Familie / Selbsthilfe

Was tun als erwachsenes Kind einer dysfunktionalen Familie?

Kinder aus dysfunktionalen Familien sind sich oft bis ins hohe Erwachsenenalter nicht bewusst, dass mit der Herkunftsfamilie etwas nicht stimmte.

Insbesondere dann, wenn die Familie äußerlich nicht den Anschein machte, irgendwie ungewöhnlich zu sein.

Wer aus einer Alkoholiker-Familie stammt und als Kind physisch oder sexuell von einem Familienmitglied missbraucht wurde, für den ist offensichtlich, dass zuhause etwas nicht in Ordnung war.

Spätere auftretende Symptome wie Einsamkeit, innere Leere,  Angststörungen oder Depressionen sind für die Betroffenen dann auch weniger verwunderlich.

Für solche Menschen ist unzweifelhaft, woher ihre Probleme stammen.

 

Was, wenn scheinbar alles okay war?

Anders verhält es sich bei Menschen, die ebenfalls unter seelischen Problemen leiden, jedoch in ihrer Kindheit nicht erkennbar schlecht behandelt wurden.

In ihren Augen war die Familie intakt und ihre Kindheit „normal“.

Für ihre Krankheiten suchen sie die Schuld häufig bei sich und gelangen so nicht zur Wurzel und damit auch nicht zur Lösung des Problems.

   •   Leidest du unter Depressionen oder Einsamkeit?
   •   Innerer Leere?
•   Dauerstress oder Burnout?

   •   Machen dir Angststörungen oder Panik-Attacken das Leben schwer?
   •   Ess-Störungen, Alkoholmissbrauch oder Abhängigkeit?

Dann deshalb, weil du in deiner Kindheit negativ geprägt wurdest.

Mit anderen Worten, weil dir defekte gedankliche Denk- und Verhaltensprogramme vermittelt wurden.

Dadurch wird das Leben unnötig schwer und Lebensenergie wird blockiert.

Negative Prägung

Negative Prägung - Was jeder Mensch darüber wissen sollte

Negative Prägung hat mehr Einfluss auf dein Leben als dein Partner, deine Ausbildung oder Bankkonto. Mehr lesen ...

Verändere dich selbst und die Welt verändert sich

Wenn du heute in irgendeiner Form leidest, dann willst du diese seelischen Verletzungen heilen und alles, woran du bist heute geglaubt hast, in Frage stellen.

Jeder Gedanke der Angst, Stress, Sorge oder Ohnmachtsgefühle in dir hervorruft, gehört nicht (!) in deine innere Welt.

Deine kindlichen Erlebnisse prägen deine Gedanken - und deine Gedanken kreieren deine Realität.

Alles was dich in einen negativen Gefühlszustand versetzt, kreiert mehr negative Erlebnisse – was wiederum zu mehr Frustration, mehr Wut und mehr Problemen führt.

Aus diesem Teufelskreis kommst nur dann heraus, wenn du dich heilst und deine dysfunktionale Denkmuster erkennst und auflöst.

Das ist ein Prozess, der dir nicht nur eine gefühlte Tonnenlast von den Schultern nimmt.

Sondern auch noch Spaß macht.  🙂

Deine Kris

Raus aus negativer Prägung

... und rein in die Selbstliebe!

Manchmal ist das Leben wie im Märchen. 

Der Frosch im Spiegel muss erst geküsst werden,

bevor er sich verwandeln kann. 


Dysfunktionale Familie - Verstehen und heilen


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Hallo, ich bin Kris Wiegand, Selbsthilfe-Coach, Gründerin von SelbsthilfeHelden und Verfasserin des Artikels.

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49 Gedanken zu „10 typische Merkmale einer DYSFUNKTIONALEN FAMILIE“

  1. Hallo Kris,
    unter dem Punkt Bedingungslose Liebe , steht am Beginn des ersten Satzes Bindungslose Liebe. Das ist wohl ein Schreibfehler
    LG U

  2. Danke für die Infos! Sie sind zum ersten Mal nach über 45Jahren die Erklärung/Erkenntnis, WARUM alles ist, wie es ist, zu Hause, bei mir, mein nicht fühlen können, usw…..
    Die vielen Übergriffe auf mich in Kindertagen (jeglicher Art, auch bewusste Folter) haben also keineswegs eigentlich mit mir zu tun gehabt, es hätte jemand andern genau so treffen können. DAS ist für mich eine sehr wichtige Erkenntnis, dachte ich bis heute doch eigentlich immer noch ICH SEI IRGENDWIE DRAN “SCHULD” , weil mir genau Das so eingeimpft wurde. Von der letzten Vergewaltigung, ( mit ca 13, danach wurde ich den Herren zu alt) habe ich “Souvenirs” bis heute zurück behalten, und war trotzdem nur der Buhmann in der Familie.
    Ich lebe bis heute zurück gezogen allein und geh Menschen so gut es geht aus dem Weg, die tun einem eh nur weh… Einsamkeit, Depressionen usw..alles wie oben beschrieben, ich habe bis zu meinem 20 ten vier Suizid Versuche probiert, aber als keiner davon klappen wollte, war klar, dass man mich im Totenreich auch nicht haben will und da hab ich es seit dem lieber sein lassen damit. Daher auch der 5x Geborene 😉.
    Nur bei aller jetzigen neuen Erkenntnis, glaube ich, dass ich zum Neuanfang schlicht zu alt und eingefahren bin in meinen misanthropischen Gleisen, aber trotzdem noch einmal vielen lieben Dank, zumindest weiß ich jetzt wenigstens woran ich bin…
    Liebe Grüße und bleibt Gesund!!!

    1. Hallo lieber FünfmalGeborener,
      vielen Dank für deinen Beitrag. Ich kann dich nur ermutigen den Weg der Selbstheilung weiterzugehen. Die Erkenntnis des WARUMS ist der erste Schritt.
      Man erkennt, bildlich gesprochen, „Aha mein Leben stinkt, weil ich so viel Mist vor der Tür habe. Ich selbst habe den Mist dort nicht abgeladen, aber es liegt in meiner Macht ihn wegzuschaffen.“
      Je nachdem wieviel Mist es ist, dauert es eine Weile. Aber es ist möglich. Und dann, wenn man sich tatsächlich dran macht, den Mist vor der Haustür wegzuräumen und in den Garten zu schaffen, wird er zu Dünger. Das Leben bekommt eine neue Qualität. Der Garten erblüht in einer Bracht, die ohne Dünger nicht möglich gewesen wäre.
      LG, Kris

  3. Hallo,
    Meine Klintinnen und Klienten sind oft in dysfunktionalen Familien aufgewachsen und hatten bereits mehrere Therapien hinter sich, die nicht zum Therapieerfolg geführt haben.

    Ich erkläre dann immer, dass Psychotherapeuten die sich mit dysfunktionalen Familien auseinandersetzen oft ein beschränktes Bewusstsein haben, indem sie hren Blick auf dysfuktionale Familien sehr stark auf die Verhaltensweisen reduzieren.

    Dann erkläre ich das nicht nur das Verhalten sondern die Familienkonstellation an sich funktional oder eben dysfunktional sein kann.

    So haben heterosexuelle männliche Klienten, die ältere Brüder haben oft Probleme mit dem Selbstvertrauen, da sie als Kind bereits ein ”Looser-Syndrom” entwickelt haben das durch das wiederholte ”Verlieren im Spiel” gegen die älteren Brüder ausgelöst wurde. Diese fühlen sich dann nicht mehr konkurenzfähig gegenüber anderen Männern, neigen zu Neidgefühlen und vereinsarmen viel öffters.

    Dazu kommt das diese oft kaum Kontakt zum anderen Geschlecht haben und sehr schüchtern gegenüber Frauen sind und sogar Angst vor diesen haben. Obwohl Frauen die lebensfreundlichsten Geschöpfe sind, da sie alles Leben gebären.

    Heterosexuelle männliche Klienten, die jüngere Schwestern haben, hatten generell mehr Kontakt zum anderen Geschlecht und erkennen die ”ungeschminkte Warhheit”, merken das auch Frauen nicht gut riechen wenn sie pupsen und das diesen auch Missgeschicke passieren. Oder kurz: das Frauen eigentlich auch nur ganz normale Menschen sind.

    Wenn sie als junger Mann mit Schwestern aufgewachsen sind und diese älter werden, dann haben diese oft weibliche Freunde. Wenn diese dann einen Geburtstag feiern oder diese ihre Freundinnen zu Besuch einladen, dann ist die Warscheinlichkeit für den Mann wesentlich höher mal eine Freundin kennen zu lernen als bei dem, der zwei Brüder hat. Sie brauchen dann also nicht in das Internet zu gehen und sich bei einer Partnerbörse anmelden, sondern die Frauen kommen direkt zu ihnen nach hause.

    Ich konnte feststellen das heterosexuelle Männer mit Brüdern besonderst dann psychosoziale Probleme hatten, wenn diese auf Hauptschulen waren. In Hauptschulen gibt es oft einen höheren Männeranteil als in den höheren Gymansien und leider haben diese oft ein stärker ausgeprägtes Machoverhalten. Das alles sind sehr ungünstige Konstellationen die nicht sehr gut funktionieren.

    Alleine das Aufklären darüber, wie sich solche Familienkonstellationen auswirken führt bei den Klienten immer zu einem höheren Bewusstsein über die eigene Situation. Das führt dazu das sich die Klienten nicht mehr so stark mit anderen Vergleichen und verstehen warum es Männer gibt die breits mit 16 Sex hatten wärend andere noch mit 40 Jahren Jungfrau sind, weil sie durch diese Konstellation (oft noch zusätzlich gepaart mit dysfunktionalen Verhalten wie z.B Misshandlungen durch die Eltern) stark in der Entwicklung beeinträchtigt wurden.

    Sex und das, was daraus entstehen kann (Familiengründung) stellt in unserer Gesellschaft nach wie vor eine große Lebensmotivation da. Eine Störung dieser Entwicklung stellt bei Männern und besondest bei Frauen mit starken Kinderwusch ein sehr großes Problem dar, über das in der Öffentlichkeit kaum aufgeklärt und gesprochen wird. Die Folgestörungen die dadurch entstehen sind ausgesprochen vielseitig. Ebenso wird der Krankheitsverlauf von anderen Grundstörungen sehr ungünstig beeinflusst da es oft den psychosozialen Ausgleich, den misshandelte Menschen dringent erfahren müssen um ihr Trauma zu überweltigen behindert oder sogar verhindert.

    Es gibt immer mehr Menschen die gerade mal 30 Jahre alt sind aber schon über 10 Jahre nicht mehr ihre Wohnung verlassen haben und durch ungünstige Störbilder trotz eines souveränen Intellekts praktisch nicht mehr an unserer Gesellschaft teilnehmen. Diese haben oft auch keinerlei Sozialhilfe und werden durch ihre Eltern mitfinanziert und am ”Leben” gehalten. Das alles macht mir sehr große Sorgen, da diese Menschen auch keinen Zugang mehr zu unseren therapeutischen oder Sozialhilfe-Systemen haben.

    1. Hallo Alex,
      sehr interessant, deine Beobachtungen. Vielen Dank fürs Teilen! Das sind mega hilfreiche Erkenntnisse für SelbsthilfeHelden aus Brüderkonstellationen.
      LG, Kris

  4. Manchmal denke ich, auch aus so einer Familie zu sein. Meine Mama ist das Schwarze Schaf der Familie, niemand redet mit oder über sie, aber ihre Schwester wird von allen richtig gefeiert. Ich werde als Liebling der Großeltern geduldet, falle aber irgendwie auf. Der Großvater ist der Boss, der alles leitet und so. Auf Anraten mehrerer Therapeuten bin ich von zu Hause ausgezogen und fühle mich jetzt alleine, weiß nicht, wo ich hingehöre, zu Mama oder zur Familie?

    1. Hallo Lemon,
      lasse dein Herz entscheiden und gehe dorthin, wo du dich wohl fühlst.
      Vielleicht gibt es ja noch mehr Alternativen?
      LG, Kris

  5. Hallo Kris,

    Bitte ersten Beitrag nicht öffentlich machen…
    es ist mir immer schon bewusst das ich aus so einer Familie stamme. Leider schaffe ich es nicht trotz vieler Therapien und Klinikaufenthalten da rauszukommen.Vielleicht weil noch kein Therapeut deutlich darauf eingegangen ist.Oder verkannt hat was da los ist.Meine Fassade ist 1a und keiner kann sich das Alles vorstellen wenn er mich sieht.Ich trage es nicht nach außen.Nun bin ich 46, habe kürzlich einen Suizidversuch gehabt und bin laut meines Arbeitgebers(Teilzeit, mehr schaffe ich nicht mehr) nicht mehr tragbar.Und was mache Ich?Ich bewerbe mich…Diagnosen sind: PTBS, schwere Depressionen und Essstörungen.Meine letzte angefangene stationäre Therapie bestehend aus 3 Blöcken wurde von der Krankenkasse nach dem ersten Aufenthalt nicht weiter bewilligt.Das Kuriose ist, ich weiß das Alles!Aber es nützt mir nichts…

    1. Hallo Hope,

      Vielleicht hilft dir Artikel „Negative Prägung – Was jeder Mensch darüber wissen sollte“.

      Sei guter Dinger, du bist der Wurzel des Problems angekommen.

      Ein kluger Mensch hat mal gesagt: „Wenn du dich verirrt hast, gehe zurück zu dem Punkt, wo du dich noch auskanntest.“

      Das war in der Kindheit.

      Im 21-Schritte Selbsthilfeprozess gibt es dazu viele Übungen. Andernfalls findest du im Internet und Büchern auch gutes Material.

      Oder du suchst dir einen Therapeuten mit Fokus auf Kindheitstrauma.

      LG, Kris

  6. Oh ja! Ich erkenne meine Famlie wieder. In allen 10 Punkten. Es ist auch so, dass eine dysfunktionale Familie einen Sündenbock braucht, um stabil zu bleiben. Ich hatte 14 Jahre die Rolle des Sündenbockes und Negativbeispiels inne. Dann konnte ich nicht mehr und lehnte erst mal den Vater entschieden ab. Ich glaubte nicht mehr, dass er mein leiblicher Vater ist, so wie er mich behandelt und das sagte ich auch offen. Das reichte bereits, um die Familie auseinanderbrechen zu lassen. Sobald der Sündenbock “streikt”, kippt das labile System. Vater und Mutter liessen sich scheiden. Und mit 35 Jahren hatte ich dann den Kontakt zu allen Familienmitgliedern abgebrochen.
    Ich bekam nur über ferne Indizien mit, dass Vater, Tochter und die Mutter nach 20 Jahren wieder irgendwie zusammengefunden hatten. Aber auch diese Wiedervereinigung war wohl nicht von Dauer. Die Wiedervereinigung war wohl nicht stabil, weil die Sündenbockrolle fehlte. Diese drei “VIP’s” verstrickten sich wohl in dauernde Rangordnungskämpfe. Aber Genaueres weiss ich nicht. Geht mich auch nichts mehr an.
    Als mein Vater auf dem Sterbebett lag, war die Tochter erst mal nicht informiert. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt wohl keinen Kontakt mehr. Wohlmeinende Bekannte mussten erst mich telefonisch anfragen, wo die Schwester lebt, um sie zu informieren, dass es dem Vater schlechtgeht.
    Ich habe mich nicht verabschiedet, als mein Vater auf dem Sterbebett lag. Denn ich wollte nicht nochmals verzeihen müssen. Die ganze Kindheit hindurch musste ich immer wieder vergeben und nochmals vergeben. Es ist gut, dass ich meinem Vater nicht mehr vergeben habe. Denn sein letzter Streich kam erst nach seinem Tod ans Tageslicht…

  7. Hallo,
    Ich bin Philipp, heute 25 jahre alt.
    Ich komme aus so einer Familie.
    Meine Mutter war/vermutlich ist Alkohol abhängig.
    Die Familie wollte das es nach außen immer gut da steht, da mein Vater beamter war.

    Bei mir muss es angefangen haben als ich 5 war..
    Ich musste immer für Prügel herhalten oder meine Hausaufgaben oft 4 mal machen.. je nach laune meiner mutter. Mein Vater hat von all dem nichts/wenig mitbekommen da er arbeiten war.
    Meine Schwester (3 jahre Jünger) war immer der Engel.. ihr ist die Schule leichter gefallen..
    Ich musste mir oft von meinen Vater anhören..
    “Was soll aus dir werden?”
    “Du willst doch nicht so ein Verlierer sein” etc.
    Für meine mutter musste ich oft zum kiosk gehen um Alkohol zu besorgen..(ca ab 7 jahren)

    Meine Teenager zeit wurde ich oft von meiner Mama verprügelt.. (ab 13 jahren)
    Bis ich anfing mich zu wehren. (Ab 16j.)
    Ihre Aussagen waren oft.
    “Du bist schuld das die Ehe kaputt geht”
    Oder ausspielen des Vaters
    “Bist du ein sesselpupser wie dein Vater?”
    Mein Vater hat nur zugesehen..ich denke er war ohnmächtig.

    Neid war immer ein Bestandteil gegenüber meiner Schwester, da sie all den Lob von meinem Vater bekommen hat. Aber zum glück mein beschützer Instinkt (lieber haut meine mutter mich als sie) so wie die liebe zu ihr waren stärker so das wir heute (mit etwas abstand) guten Austausch haben.

    Die Familie war lange normal bis man bei freunden andere Familien kennengelernt hat..

    Wie heil ich mich oder wie kann ich die Fragen beantworten?

    “Wie kann ich jemanden vertrauen”?
    “Bin ich böse oder sind mir nur schlechte sachen passiert?
    “Wer ist schuld? Ich? Meine mutter oder Vater? Ich könnte es auf den Alkohol schieben aber dies ist eine Erkältung also würde ich mich selbst belügen?
    “Wie bekomm ich selbstvertraun oder ein gesundes Selbstwert Gefühl?”

    “Brauch ich einen psychologen?”

    1. Hi Philipp,

      Wow! Du bist erst 25 und schon auf der Suche nach Lösungen. Wunderbar. Das erspart dir viele Jahre Leiden. 🙂

      >>>”Wie kann ich jemand vertrauen”?

      In dem du lernst, dir selbst zu vertrauen.

      >>>”Bin ich böse oder sind mir nur schlechte Sachen passiert?
      Letzteres. Wenngleich du langfristig von dem „Schlechten“ profitieren wirst, weil es dich für dein eigenes Verhalten künftig sensibilisiert.

      Deinen Vergangenheit zwingt dich förmlich dazu, dich bewusst damit auseinanderzusetzen, wie und wer du wirklich sein willst. Du hast gar keine andere Wahl, als Selbstverantwortung für deine emotionale Verfassung zu übernehmen. Genau das macht dich zu einem gesunden, wirklich erwachsenen Menschen.

      >>> „Wer ist schuld? Ich? Meine Mutter oder mein Vater? Ich könnte es auf den Alkohol schieben aber dies ist eine Erklärung, also würde ich mich selbst belügen?“

      Verletzte Menschen verletzen Menschen.

      Was Eltern ihren Kindern antun haben sie selbst in ähnlichen Varianten erlebt. Haben sich jedoch nicht die Zeit genommen, ihre eigenen Wunden zu heilen.

      >>>”Wie bekomm ich Selbstvertrauen oder ein gesundes Selbstwertgefühl?”

      Indem du dich von deiner negativen Prägung befreist.

      >>>„Brauche ich einen Psychologen?“

      Viele Wege führen nach Rom. Mindestens genauso viele Wege führen zur Heilung.

      Folge deinem Bauchgefühl.

      Sei guter Dinge, Philip. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Vor dir liegt eine wunderbare Zunkunft. 🙂

      LG, Kris

  8. Wunderbar zu lesen, dass es das, was ich erlebt habe tatsächlich gibt, nicht nur in meinem Kopf.
    Mein Mann hat Ähnliches erlebt, ist aber in die innere Leere (Narzisst?) gegangen, ich in die mitfühlende Ecke.

    Sein Therapeut analysiert mich und macht unsere Ehe zur Projektionsfläche für sein Leiden und dysfunktionale Denkmuster (er soll sich abgrenzen und wehren, ich würde ihm das Leben schwer machen etc). Darf er so etwas überhaupt, Abwesende werten, aufgrund des Gedankenkonstruktes seines Klienten und somit auch mein Leben noch schwerer machen? Konfrontiert wird selten mit den eigentlichen Therapiezielen.

    Ich erlebe also im Heute in etwa das, was ich als Kind erlebte, emotionale Kälte und Schuldumkehr. Meine Mutter was selbst Opfer und ich meinem Vater zu ähnlich, sie mochte mich nicht besonders. Mein Therapeut ist wunderbar und ich schon ein ganzes Stück mehr bei mir selbst.
    LG Missi

    1. Hallo liebe Missi,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Prima, dass du bereits ins SelbsthilfeHelden-Trikot geschlüpft bist und an dir arbeitest!

      Setze diesen Weg unbeirrt fort.

      Solange man im Außen noch eine Wiederholung von Kindheitserfahrungen erlebt oder solange man unter „der Realität“ in irgendeiner Form leidet, ist man noch nicht ganz bei sich und seinem Wahren Ich angekommen.

      In solchen Fällen sind immer noch dysfunktionale Ansichten und Denkmuster in einem selbst aktiv, die diese Realität kreieren.

      Bedingungslose Akzeptanz von dem was ist (einschließlich deines Mannes und seinem Therapeuten) und Selbstliebe – damit würde ich anfangen.

      Alles Liebe und Gute auf deinem Weg
      Kris

      1. Danke für Deine Gedanken, liebe Kris

        “Bedingungslose Akzeptanz von dem was ist (einschließlich deines Mannes und seinem Therapeuten) und Selbstliebe ”

        Wenn das mal so einfach ginge, das ist doch genau das Problem. Wie kann ich bedingungslos akzeptieren, dass ich in die Täterrolle gedrängt werde, seinem Mindreading und den daraus resultierenden unhaltbaren Vorwürfen ausgesetzt bin, die seine “Realität” sind. Sein Therapeut ist ihm anscheinend auf den Leim gegangen ist. (Gegenübertragung?)
        LG Missi

        1. Hallo Missi,

          niemand hat gesagt, dass es einfach wäre. 🙂

          Was nicht bedeutet, dass es mega-schwierig ist.

          Allerdings erfordert Selbsthilfe die Bereitschaft zur Selbstreflexion und Selbstveränderung.

          Wie würdest du reagieren, wenn dein Gatte samt Therapeut dir Vorwürfe machen würden, dass es deinem Mann so schlecht ginge, weil du immer gelbe Socken trägst. Du würdest ihn auf die Palme bringen, mit deinen geschmacklosen, unmodischen Strümpfen.

          Fakt ist aber: Du trägst überhaupt keine gelben Socken. Nie. Tatsächlich besitzt du nicht mal gelbe Socken. Nicht ein Paar.

          Was würdest du in diesem Fall reagieren? Was würdest du denken? Würdest du dich angegriffen fühlen? Wärst du wütend?

          Vermutlich würdest du dich wundern und dich fragen, ob die beiden in ihrer Therapie-Sitzung Pflanzen rauchen … und dich weiter deinem Leben widmen. 🙂

          Aber ärgern? Höchst unwahrscheinlich.

          Ärger kommt dann auf, wenn man sich mit den Beschuldigungen identifiziert. Wenn man unterbewusst glaubt, sie könnten wahr sein.

          Dein Mann und sein Therapeut tun dir einen Gefallen.

          Sie lassen dich wissen, dass deine Selbstliebe und Selbstakzeptanz löchrig ist. Anders würden dich die Anschuldigungen kalt lassen.

          Im 21-Schritte SelbsthilfeProzess findest dazu mehr Erläuterungen und Übungen, um die bestehenden Konflikte in dir aufzulösen. Die Konflikte in der Außenwelt lösen sich damit automatisch auf.

          Das ist ein spannender Prozess und dir werden Kronleuchter aufgehen! 🙂

          LG, Kris

  9. Hallo Kris,

    vor einigen Monaten schon stieß ich auf den Begriff der Dysfunktionalität und es war mir, als ginge ein “ganzer Kronleuchter” an. Dieser Begriff beschreibt sehr gut, was ich in meiner Herkunftsfamilie und in meiner Ehe mit den (angeheirateten) Kindern erlebe. Besonders erschreckend finde ich, dass ich in einem Klima aufgewachsen bin, in dem moralische Werte einerseits sehr hoch angesehen waren, andererseits jedoch mit Leichtigkeit und für mich sehr verwirrend übertreten wurden.

    Mir geht es heutzutage auch oft so, dass ich Dinge tue, die ich im Grunde für verwerflich halte. Das ist meinem Selbstwertgefühl und Selbstbild sehr abträglich.

    Zudem leide ich immer mehr unter den dysfunktionalen Verhältnissen meiner Familie. Meine angeheiratete, essgestörte Tochter bestimmt mit ihrem Verhalten und den Untergewichtsproblemen sehr stark die Stimmung in der Familie, namentlich die Stimmung meiner Frau. Hinzu kommt, dass sie sehr grenzüberschreitend Zugriff auf die Dinge nimmt, die meiner Frau gehören. So z.B. deren Mobiltelefon, das sie zum Hören von Musik von meiner Frau einfordert, wenn diese allerdings gerade selbst das Telefon benutzen wollte. Sie spricht dann in einer sehr jammernden Stimmlage: “Och, doch nur für eine Stunde”, woraufhin meine Frau unmittelbar nachgibt.

    Ich kann nicht recht erklären, was mich daran so stört, aber dies mitzuerleben tut mir nicht gut und wirkt auf mich sehr verunsichernd und mindert den Respekt gegenüber meiner Frau. Ich denke, dass ich in der Beziehung ohnehin der nachgiebigere Teil bin, was sicher mit meinem Wunsch nach Harmonie zu tun hat.

    Mittlerweile hat sich die Stimmung derart zugespitzt, dass ich am liebsten alles hinter mir lassen würde. Meine angeheiratete Tochter war wegen ihrer Essstörung für einige Monate in einer Klinik. Seitdem sie wieder aus der Klinik entlassen wurde vor nunmehr anderthalb Jahren wird sie morgens zur Schule gefahren, was mich in meinem morgendlichen Ablauf sehr hindert. Immerhin habe ich durchgesetzt, dass sie zweimal in der Woche mit dem Bus zur Schule fährt; meine Ankündigung, diese Regelung auszuweiten stößt bei meiner Frau auf absolutes Unverständnis. Heute habe ich ausgesprochen, dass ich aus dem System aussteigen und morgens nicht mehr fahren möchte. Anlass war ein Besuch beim Kinderarzt, den ich heute mit meiner angeheirateten Tochter gemacht hatte. Die Kinderärztin fragte mich, ob meine angeheiratete Tochter denn noch Therapie mache, was ich verneinen musste. Seit mehreren Monaten weigert sie sich, eine Therapie, die sie begonnen hatte weiterzuführen. Zugleich ändert sich aber nichts an ihren sozialen Phobien, die u.a. zu den morgendlichen Schulfahrten geführt haben. Nun würde ich gerne dieses System nicht länger stützen. Wenn sie nicht gegen ihre Phobien angeht, warum sollte ich dann mit den Fahrten zur Schule sie vor den morgendlichen Situationen im Bus schützen, die sie nicht mag?

    Was mich auch schwer belastet ist, dass ihre Schwierigkeiten mit anderen Menschen umzugehen mit ihrer angeblichen Hypersensibilität und außergewöhnlich hohen Intelligenz begründet wird.

    Ich will beide Eigenschaften nicht in Abrede stellen, finde es aber belastend, mein Leben von deren Auswirkungen, die als unüberwindlich dargestellt werden, noch länger einschränken zu lassen. So, nun habe ich ein klein wenig erzählt und die Oberfläche jedoch nur leicht angekratzt.

    Ich wollte mir einfach mal ein bisschen Luft machen, weil ich hier eine Seite gefunden habe, deren Beiträgen mich sehr ansprechen und mir direkt aus dem Herzen sprechen. Danke dafür!

    1. Hallo Herr Oberländer,

      wie schön, dass die SelbsthilfeHelden-Seite dir Impulse geben konnte, dich und dein Leben besser zu verstehen.

      Lass es nicht beim Verstehen bewenden und gehe deinen Heilungsweg weiter.

      Deine Zufriedenheit und dein Wohlbefinden ist nicht abhängig von der Verfassung oder dem Verhalten anderer.

      Wenn das Verhalten anderer Menschen dich auf Palme bringt, dann tun sie dir damit in gewisser Weise sogar einen Gefallen.

      Heftige emotionale Reaktionen sind Anzeichen, dass noch „falsche Ichs“ am Werk sind, die es aufzulösen gilt.

      Das ist ein schöner und spannender Prozess, den ich wärmstens empfehlen kann.

      Dann können andere Menschen so kompliziert, so intelligent, so sensibel, so krank sein wie sie möchten, ohne dass es dir den eigenen Seelenfrieden raubt. 🙂

      Die Kurse (Der 21-Schritte SelbsthilfeProzess) von SelbsthilfeHelden geben dazu Hilfestellung.

      LG, Kris

  10. Hallo ,

    Ich erkenne mich in vielen dieser Punkten wieder , habe mit den meisten eine gute Heilung geschafft .
    Was ich erkenne ist , dass da noch so viel Wut ist – zumal meine Familie in ihren Strukturen bleibt .
    Nun überlege ich , ob ich eine Therapie machen möchte. Ich sehe nicht ein , mein Leben von diesen Ereignissen überschatten zu lassen . Ich kann so den Kontakt nur schwer aufrecht halten , aber abbrechen möchte ich nicht . Haben Sie einen Tipp für geeignete Therapieformen oder Beratungen ? Danke

    1. Hallo Marie,

      vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken.

      Ja, vertraue deinem Gefühl. Um die Wut aufzulösen erfordert es weder eine Veränderung der Familienstruktur noch einen Bruch mit deiner Familie.

      Der richtige Umgang präsentiert sich von selbst auf dem Heilungsweg. Gehe ihn einfach nur entschlossen weiter.

      Die Kurse von SelbsthilfeHelden adressieren, wie man als Betroffener aus einer dysfunktionalen Familie mit den Hauptwunden umgeht. Gerne stehe ich dir dabei auch beratend zur Seite.

      LG, Kris

  11. Danke, ich habe ewig nach einer Antwort gesucht, warum ich so sprunghaftes Verhalten an den Tag lege, unausgeglichen bin, letztendlich unter Depressionen leide und keine gesunde Beziehung zu irgendeinem Menschen aufbauen kann. Es trifft alles zu, nur zum Glück keine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit (außer man zählt Zucker dazu) und das Unfallkind-Sein. Jetzt beginnt mein langer, steiniger Weg in der Selbsterkenntnis zu mir selbst.
    Vielen Dank.

    1. Hallo Angelina,

      wie schön, dass dir der Artikel geholfen hat.

      Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung und bringt auch jede Menge Erleichterung mit sich, wenn man erkennt, dass mit einem selbst alles in Ordnung ist.

      Der Weg muss nicht hart und steinig sein.

      Mit der richtigen Einstellung, macht Selbsthilfe Spass. 🙂

      LG, Kris

  12. Ich habe mich in vielen Punkten wiedergefunden.
    Erst nach dem Tod meiner Mutter (2013) konnte ich mit 60 Jahren üben der Mensch zu werden,
    von dem ich annahm, dass ich der hätte sein können.

    1. Hallo Karin,

      ja, es ist nie zu spät, der Mensch zu werden, der man wirklich ist.

      Alles Gute auf deinem SelbsthilfeHelden-Weg!

      LG, Kris

  13. Hallo,
    ich bin 57 Jahre Alt und leide immer noch unter meiner Kindheit.Meine 2 Schwestern auch.Al Baby habe ich sehr oft bei meiner Pater Onkel gelebt.Meine Mutter war Herzkrank ich habe die paar mal gesehen aber ich glaube sie hat mich nicht gemocht sie hat mich geschimpft wenn ich mich auf dem Boden gelegt habe und sie war Kalt mein Vater war auch kalt und hat mich sehr oft geschlagen.Ich war 6 Jahre Alt als meiner Mutter gestorben ist.Sie ist zu Hause gestorben ich habe sie nie Tod gesehen und nie beerdigt bevor sie starb hat sie mir alles gut gewünscht.Ein paar Tage Später ist ihre Schwester mit Ihre Mutter zu uns gekommen und haben uns alles weggenommen was meiner Mutter hatte und unsere Kleider auch.Mein Vater hat diese Familie bei uns verboten zu kommen.” Jahre Später hat mein Vater geheiratet und es war die Hölle.Sie war Böse hat meinem Vater auf uns gehext und 2 von uns 3 wurden regelmäßig geschlagen dann wurden wir in einem furchtbare Kinderheim gebracht während der Ferien.Die Frau hat 2 Kinder bekommen.Jetzt waren wir zu 5 und keine Zimmer für jede.Ich musste mit der Schwester schlafen die keine Schläge bekam.Es war ihr Zimmer und ich dürfte erst um 21 Uhr kommen.Mein Vater hat uns drei gerufen und gesagt “die mittlere ist die Beste”ihr 2 sei 0 ihr taucht nichts.Die Mittlere hat sich das schon bemerkt Sie hat so gut wie kein Kontakt mit uns.Damals wurde ich geschickt in Schulen wo man putzen lernt ohne das man mich fragt.Wir dürften nicht raus von zu Hause ich habe nie gelernt mit kleines Geld umzugehen wir dürften keine Freundin mitnehmen.Ich dürfte nie meine Meinung sagen es dürfte kein Konflikt sein.Ich hatte oft Bauchweh und habe viel gezittert.Ich dürfte nicht Krank sein.In der Schule war ich schlecht und die Lehrerin war auf die Seite der Stiefmutter Sie konnte mich nicht leiden, ich hatte niemand mit wem ich reden konnte ich wollte weg aber wohin? Keine Familie Mein Vater war sehr aggressive und hat mir den Kopf auf dem Tisch geschlagen er wollte sogar der Tisch auf mich los werfen. Zu Hause wir dürften nichts nehmen von Kühlschrank.Ich konnte niemand anschauen nur der Boden Dann haben beide mir ein Job gefunden in Süd Frankreich so weit weg wie möglich wo ich Total ausgenützt wurde .Dann kam ich nach Deutschland ich wurde von einem Deutschen geschlagen geraubt und er hatte sogar mein Unterschrift verfälscht und hatte sich Sachen wie Möbel gekauft ohne zu zahlen noch dazu die Wohnung.Er hat sich Arbeitslos gemeldet und dann musste ich allein alles zahlen und musste vor Gericht wegen ihn.Ich hatte noch nie ein Freund gehabt ich war zu unerfahren.Jedes mal wenn ich ein Job gefunden habe war ich das Opfer ich wurde gemobbt angeschrien.Ich bin ein Schatten Kind mit schwer Depression.Ich kann nicht arbeiten bin für 2 Jahre in Rente und Schwerbehindert.Ich traue kein Mensch mehr da die Menschen mich sehr verletzt haben egal welche Länder.Ich habe nie gelernt mit Kritik umzugehen.Ich bin Verheiratet ohne Kinder da wir keine haben können.Die Familie von meinem Mann akzeptiert mich nicht so wie ich bin.Diese Leute verstehen nicht die Leuten mit Depressionen interessiert die nicht und meine Vergangenheit schon gar nicht.Ich fühle mich wohl nur zu Hause mit meinem Wellensittichen und meinem Mann.Meine Große Schwester und ich haben uns immer gut verstanden.Ich nehme viele Tabletten um auszuhalten aber es ist schwer.Ich mache eine Verhaltenstherapie und die Frau versteht sich gut mit mir.Ja wir sind Helden alle zusammen wir sind Stark und ich wünsche die anderen viele Unterstützung.Ich habe das Buch von Stefanie Stahl gelesen und die Übung dazu ich muss sagen das ist sehr gut gemacht das Heißt Das Kind in dir muss Heimat finden es gibt noch eine Extra Heft mit Übung.Ich mache viele Recherche ins Internet.Notfall Koffer werde ich mir auch machen .Ich habe von dem Skill gehört soll auch gut sein.Die Leuten die das nicht erlebt haben können das nicht verstehen.Man lebt ständig unter Angst.

    1. Hallo liebe Valerie,

      vielen Dank, dass du deine Lebensgeschichte mit anderen teilst.

      Ja, dein heutiges Lebensgefühl reflektiert die gemachten Erfahrungen in der Kindheit. All das Misstrauen und die Ängste kommen daher. Das Vertrauen in andere und in das Leben, muss man zuerst in sich selbst wiederfinden.

      Wundervoll ist, dass du einen Mann hast, an dessen Seite du dich wohl fühlst. Und eine Schwester, der du vertrauen kannst. Das ist toll.

      Der Ansatz, deinem inneren Kind Heimat zu geben ist genau richtig und wird dazu beitragen, innerlich zu heilen und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

      Es gibt ein sehr schönes Zitat von Wayne Dyer:

      „Verändere deinen Blick auf die Welt und die Welt auf die du blickst, verändert sich.“

      Das ist der Schlüssel. Heile dich selbst, indem du lernst dich selbst so anzunehmen, wie du bist. Lerne dich selbst zu lieben. Infolge werden dir die Menschen die gleiche Wertschätzung entgegen bringen.

      Glaube an dich und deine Kraft und gehe deinen SelbsthilfeHelden-Weg in deinem Tempo weiter.

      Dann wird sich dein Lebensgefühl verbessern, deine Symptome werden sich auflösen und die Begegnungen mit anderen Menschen werden positiv geprägt sein.

      Alles Gute,
      Kris

  14. Hallo Kris,

    sehr gelungene Beschreibung der Merkmale ohne zu sehr zu analysieren. Toll gemacht. Obwohl ich mich schon sehr lange bzw. immer wieder mit diesem Thema beschäftige hat diese Zusammenfassung mir geholfen.

    Viele Grüße
    Anna

  15. Liebe Frau Wiegand

    Schon mein ganzes Leben fühle ich eine unendliche Traurigkeit in mir die immer schlimmer und tiefer wurde und so kam ich vor 5 Jahren in die Klinik wegen tiefer Depression. Ich erzählte Ihnen von meiner unendlich tiefen Traurigkeit und Schmerz. Daraufhin bekam ich zusätzlich noch Lyrica um diesen Schmerz zu betäuben. Fertig. Keiner hat sich die Mühe gemacht herauszufinden woher der seelische Schmerz kam.

    Ich hab in den letzten Jahren hunderte von Internetseiten durchforscht. Aber erst durch diese Seite und den Test habe ich erkannt warum diese unendlich tiefe Traurigkeit in mir ist. Ich bin unendlich traurig über meine Kindheit. Meine Eltern waren nicht Alkoholsüchtig und körperliche Gewalt gab es eigentlich auch nicht aber alles andere im Test trifft auf mich zu.

    Ich bin jetzt 63. Etwas spät für diese Erkenntniss aber überglücklich. Vielen Dank.

    1. Hallo liebe Doris,

      vielen Dank für das Teilen deiner berührenden Geschichte.

      Das klingt nach dem Anfang eines wunderbaren neuen Lebensabschnittes.

      Erkenntnis ist der erste Schritt.

      Bleibe nicht stehen! Mache die nächsten Schritte, heile deine Verletzungen, befreie dich von deiner negativen Prägung aus der Kindheit und die Traurigkeit weicht einer ungekannten Lebensfreude.

      Alles Gute auf deinem Weg
      Kris

  16. Hallo liebe Kris,
    Vielen Dank für diesen Beitrag und generell diese Seite, ich bin vorhin zum ersten Mal drauf gestoßen. Ich habe bereits eine (erfolgreiche) Psychotherapie hinter mir, in der ich viel im geschützten Rahmen entwickeln und nachholen konnte, was mir in meiner Kindheit leider nicht möglich war. Dass überhaupt etwas nicht mit mir stimmt/ es mir nicht gut geht, habe ich tatsächlich erst gemerkt, als ich mit gesundheitlichen Problemen von einem Arzt zum nächsten gelaufen bin. Ich hatte starke Magenschmerzen und jeder hatte mir nur direkt scheiß Tabletten verschrieben, dabei war (und bin) ich noch jung. Die Tabletten hatten mir nicht geholfen, wurden sogar mehrmals gewechselt, ich saß vor lauter Schmerzen öfter bei Ärzten und musste dann auch sogar weinen und war sauer darüber, dass mir keiner wirklich zugehört hat. Das Ganze hat sich gut ein Jahr gezogen und irgendwann bin ich dahinter gestiegen, dass mir mein Körper die ganze Zeit was mitteilen wollte und ich zwar den körperlichen Schmerz deutlich wahrgenommen und darunter gelitten habe- nicht, aber nicht das, was dahinter steckt und dieses quasi weiterhin unterdrückt habe. Irgendwann hab ich es aber geschnallt und dachte einfach: irgendwas stimmt nicht mit mir, irgendwie geht es mir immerzu schlecht (auch ohne Magenschmerzen) und eigentlich weiß ich nicht so recht warum und da hab ich mich dran gesetzt nen Therapeuten zu finden. Und die habe ich gefunden, zum Glück! Sie hat mir sehr geholfen und war auch gleichzeitig ein bisschen Freundin und Mutter für mich. Leider ist die Therapie ertsmal vorbei, Krankenkasse übernimmt nicht mehr. Ich habe viel entwickeln können und mitbekommen und bin sehr dankbar und fühle mich stark genug auch ohne Therapie, konnte auch mithilfe der Therapie, in der ich viel Mut geschöpft habe, Freundschaften entwickeln, die auch jetzt noch weiter bestehen und eben da sind und mich auffangen. Doch manchmal vermisse ich die Gespräche mit meiner Therapeutin, sie hat mich einfach verstanden und konnte mir gut helfen, auch wenn ich mir selber natürlich auch viel mitgeholfen habe. Und ich habe eben immer noch meine Probleme und Verhaltensmuster und in die falle ich zurück. Es hilft mir dann, mich damit auseinanderzusetzen. Nicht direkt, aber wenn ich nach längerer Zeit wieder das Gefühl bekomme: irgendwas stimmt nicht. ( Mittlerweile habe ich auch gelernt besser auf meinen Körper zu hören und wenn mein Magen sich meldet, mich zu fragen, was mich gerade bedrückt/ ärgert. Das ist eigentlich sogar ziemlich praktisch 😀 , weil ich eben öfter nicht schnalle, wenn’s mir nicht gut geht oder was das Problem ist, aber so hilft mir mein Körper es besser wahrzunehmen. ) Und weil es mir irgendwie nicht gut ging, ich aber gezielt nach ‘dysdunktionalen/ kaputten Familien ‘ gesucht habe, weil ich mittlerweile weiß, dass hier dir Wurzel meiner Probleme liegt, bzw. mich meine Vergangenheit und die damit verbundene Probleme in der Gegenwart auch weiterhin belasten, bin ich auf deine Seite gestoßen und möchte dir danken, weil ich mich in dem Artikel selber gut wiederfinde und gerade vielleicht sogar ein bisschen besser verstehe/ Verständnis für mich bekomme, anstatt mich selbst (mal wieder) zu kritisieren und der Artikel mir ganz viel Mut macht, weiter an mir zu arbeiten und mein Leben zu verbessern und, dass ich es schaffen kann, mich selber zu heilen, denn es gibt neben mir auch noch andere, die aus dysfunktionalen Familien kommen, sich dessen BEWUSST sind und was ÄNDERN wollen. Und das macht mir ganz viel Mut 🙂 Weil obwohl man sich seine Familie nicht aussuchen kann, man sein eigenes Leben und Glück trotzdem in der Hand hat! Und das kann einem keiner nehmen bzw. darf man dies niemanden erlauben, es einem zu nehmen und ich will auch weiterhin versuchen mir das Schöne zu bewahren und wenn nötig darum zu kämpfen! 🙂
    Liebe Grüße und danke für diesen Artikel und diese Seite 🙂

    1. Hallo liebe Lina,

      Dein Kommentar macht anderen Betroffenen ganz viel Mut und gibt tolle Denkanstöße. Danke, Danke, Danke.

      LG, Kris

  17. Es ist immer wieder bitter zu merken,wie sehr die alten denkmuster in mir sitzen. Es war gut nochmal so genau drüber zu lesen und bei mir zu gucken. Dankeschön

    1. Hallo liebe Monika,

      nicht verzagen!!!

      Schritt 1: Ursachen erkennen
      Schritt 2: Veränderungen vornehmen
      Schritt 3: Leben genießen 🙂

      Alles Gute auf deinem SelbsthilfeHelden-Weg!
      Kris

  18. Hallo,
    mir kommt das alles leider ziemlich bekannt vor, was hier beschrieben steht. Ich lebe leider auch so. Ein russischstämmiger wesentlich älterer Kindsvater, meine achtjährige Tochter und ich. Er will, obwohl wir nicht zusammen leben, immer tonangebend sein und sich als Chef überall aufspielen und wir sollen uns von ihm unterbuttern lassen. Aufbegehren? Dann wird er laut und verbietet mir den Mund. Er ist unerträglich.
    Ich muss dazu sagen, dass er aber auch zusätzlich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Das erklärt vieles diesbezüglich. Es ist wirklich sehr schwer mit ihm.
    Er sieht sich aber immer im Recht….und Schuld sind immer nur wir…. Er nie….

    1. Hallo liebe Sabine,

      vielen Dank für deinen Beitrag.

      Du musst dich nicht mit deiner Situation abfinden. Zwar kannst du deinen Mann nicht verändern, aber du kannst dich selbst verändern. 🙂

      Die Außenwelt (samt der Menschen darin) ist ein Spiegel des eigenen inneren Zustands.
      Arbeite an deiner Selbstachtung, deiner Selbstliebe und deinem Selbstwertgefühl und du wirst immer mehr Menschen treffen, die dich achten, lieben und mit Respekt behandeln.

      Habe Vertrauen!! Du selbst hast alle Fähigkeiten die du brauchst, um dein Leben zum Besseren zu wenden.

      Wir alle geraten in schwierige Situationen, um daran zu wachsen. Nicht um daran zu zerbrechen.

      LG, Kris

  19. Liebe Kris,

    meine Mutter ist 89 Jahre alt, Ich besuche sie öfters und versuche mein Bestes. Es herrscht schon lange ein Familienkrieg bei uns. Schwester wurde immer vorgezogen, dadurch war ich immer der Sündenbock, ich kriege immer alles ab. Ich wurde auch als Kind schon immer benachteiligt.

    Später in der Pubertät bin ich oft abgehauen. Habe mich auch geritzt. Auch da hat niemand was gesagt. Danach habe ich mich weitergebildet etc. und es wurde mir nie was zugetraut. Aber ich hab meinen Weg gemacht und habe selbst 2 erwachende tolle Kinder und einen super Ehemann, der zur mir hält und mich aufbaut.

    Ich lehne den Kontakt zu meiner Schwester ab, nur zurecht, nur zum Bruder hab ich noch Kontakt. Das Besuchen meiner Mutter sehr schwierig. Sie hat eine Nervenkrankheit, jammert immer, will sich aber keine Hilfe holen und redet immer nur davon, dass es besser wäre wenn sie bald stirbt. Das baut einen nicht gerade auf.

    Wir wollen in ein paar Jahren entweder auswandern oder länger ins Ausland gehen, in die Heimat meines Mannes. Davon weiß sie nichts. Ich bot ihr an, in unsere Haus einzuziehen, aber sie braucht ihren Freiraum, sie will ja eh nicht, jammert dann aber immer. Jetzt will ich sie auch nicht mehr hier bei uns haben, das würde nur eskalieren.

    Mittlerweile baue ich einen Schutzwall auf, sage ihr auch mal die Meinung und es werden mir wieder die Geschichten von früher vorgeworfen, Pubertät etc. Zugetraut wurde mir auch nie was. Ich habe immer das Gefühl, dass früher irgendwas passiert ist in meiner Kindheit.

    Meine Mutter hat sich schon immer bei mir eingemischt, ist dominant und ich hab mich immer rechtfertigen müssen, mein Vater war das ziemlich locker, lebt nicht mehr.

    Ich habe nun das Gefühl, dass unsere Mutter mich und meine Schwester gegenseitig ausspielt, alle die sie besuchen, vergrault sie dann immer, so dass keiner gerne hingeht.
    Ich gehe Sie weiterhin sie besuchen, aber gehe gefrustet nach Hause. Ich komme mit der Situation nicht mehr klar.

    Nach einer Besuchspause von ein paar Monaten (nach einem heftigen Streit mit Schwester und Mutter habe ich mich nicht gemeldet) hat sich meine Mutter wirklich selbst gemeldet und tat so, als wenn wieder alles ok ist. In dieser Familie wird alles unter einen Tisch gekehrt. Es wird immer nur über andere gehetzt, es ist alles negativ.
    Ich bringe ihr Blumen mit, sie ist immer nur mit sich selbst beschäftigt.

    Unsere Kinder kriegen diesen Ärger auch mit, und besuchen sie schon gar nicht mehr, was auch nicht richtig ist.
    Unsere Mutter kann auf andere nicht zugehen und kann keine Gefühle zeigen. Und ich denke, klar, sie ist meine Mutter, sie ist alt. Wie soll ich mich denn verhalten?,

    vielen lieben Dank für Deinen Rat,
    Eyleen

    1. Hallo liebe Eyleen

      Vielen Dank, dass du deine Geschichte mit anderen Betroffenen teilst.

      1) Gedanken zum Umgang mit deiner Mutter

      Deine Mutter kann für ihre Verfassung nichts. Sie ebenfalls das Opfer einer dysfunktionalen Familie und einer sehr negativen Prägung. Trotzdem kannst du ihr nicht helfen. Sie kann sich nur selbst helfen.

      Und du kannst nur dir helfen.

      Wie sich deine Mutter sich fühlt, hängt NICHT davon ab, wie sich andere Menschen (du, deine Kinder) verhalten.

      Sondern was im Kopf deiner Mutter abläuft.

      Darauf hat man keinen Einfluss.

      Das einzige worauf man Einfluss hat, ist das eigene Verhalten und die eigenen Gedanken.

      Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit schwierigen Menschen. Manchmal ist es das Richtige, auf Distanz zu bleiben.

      Wenn sich das nicht gut anfühlt, dann liegt die Herausforderung für dich darin, dich nicht von ihren negativen Geschichten runterziehen zu lassen.

      Du könntest die Begegnungen mit deiner Mutter als Persönlichkeitstraining betrachten. 🙂

      Lasse sie ihre Geschichten erzählen, ohne dich damit zu identifizieren. Halte bei den Begegnungen den Fokus darauf, was in dir vorgeht. Wenn es dir gelingt, nicht länger auf ihre Negativität und ihre Geschichten zu reagieren, die sie seit 70 Jahren wiederholt, vermutlich ohne es zu merken, wird sie von selbst aufhören.

      Steigst du in die Stories ein und diskutierst mit ihr über deine Sicht der Dinge, wirft es dich selbst aus dem Gleichgewicht. Daher willst du derartige Diskussionen vermeiden, denn du willst dich ja gut fühlen. 🙂

      Wie du selbst erkannt hast, ist deine Mutter im Wesentlichen mit sich selbst beschäftigt und ist daher auch gar nicht an der Sicht anderer interessiert. (Was nebenbei auf eine narzisstische Persöhnlichkeitsstörung hindeutet.)

      Wenn du einfach reden lässt und dir für dich denkst „Du hast deine Sichtweise und ich habe meine“, das aber für dich behältst, dann kann die Begegnung deine Stimmung nicht beeinflussen.

      2.) Was ist passiert in der Kindheit

      Du schreibst „Ich habe immer das Gefühl, dass früher irgendwas passiert ist in meiner Kindheit.“

      Das Gefühl kenne ich. Ich habe mich auch lange Zeit gefragt, ob in meiner Kindheit etwas vorgefallen ist, das ich ausgeblendet habe.

      Das ist eine Möglichkeit. Aber wenn es so gewesen wäre, hättest du mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwelche Anhaltspunkte oder Indizien.

      Wenn du keinerlei Anhaltspunkte hast, dann ist die Ursache meist emotionale Vernachlässigung.

      In anderen Worten Unterlassung, Vorenthaltung von Liebe und Zuneigung ist passiert.

      Für ein Kind ist emotionale Vernachlässigung ein anhaltendes traumatisches Erlebnis, mit weitreichenden Folgen ins Erwachsenalter, weil es die Persönlichkeit negativ prägt.

      Emotionale Vernachlässigung ist auch einer der möglichen Gründe für das Ritzen: Aggression über vorenthaltene Liebe kann nicht zum Ausdruck gebracht werden und weil die Aggression und der Schmerz irgendwo hin muss, richtet man sie gegen sich selbst.

      Lerne dich selbst bedingungslos zu lieben, dir selbst zu vertrauen und übe dich darin, deinem inneren Gleichgewicht die höchste Priorität zu geben.

      Deine Mutter ist dafür der beste Sparrings-Partner! 🙂

      Liebe Grüße, Kris

  20. Hey! Hey!
    Bis auf sexueller Missbrauch, in der Familie, habe ich alles durch.
    Ich möchte gerne los lassen und mit meiner Familie nichts mehr zu tun haben.
    Ist das richtig?
    Viele Liebe Grüße Nicole Weber ? ✌ ?

    1. Hallo liebe Nicole,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Es scheint, du hast deinen Humor dabei nicht verloren. Das ist gut. 🙂

      Was den Umgang mit deiner Familie betrifft, da gibt es kein „richtig“ oder „falsch“.

      Das muss jeder SelbsthilfeHeld für sich herausfinden, was einem inneren Frieden gibt.

      Einige Familien ändern sich mit, wenn man sich selbst verändert. Dann ist oft Annäherung wieder möglich.

      Andere Familien bleiben missbrauchend und die Betroffenen fühlen sich in solchen Fällen ohne Kontakt besser.

      Das findet sich.

      Wenn du Symptome hast, mache dich auf den Heilungsweg. Heile alte emotionale Verletzungen und kremple dysfunktionale und selbstlimitierende Glaubenssätze um.

      Damit verschwinden die seelischen Leiden und das Leben bekommt wieder mehr Leichtigkeit.

      LG, Kris ✌

  21. Sehr geehrte Frau Wiegand, ich komme auch aus so einer Familie. Durch die Kindheitserfahrungen bin ich in meinem Leben total blockiert: ich habe 1997 eine Maler/Lackiererausbildung angefangen die ich 2000 erfolglos abbrach. 2003 -2005 hab ich sie wiederholt und erfolgreich abgeschlossen. 2015 machte ich erfolgreich den LKW Führerschein. Ich hatte jedoch seit meiner Ausbildung 2003 keinen Arbeitsplatz für 1 Jahr halten können. Ich wollte immer mein Recht durchsetzen, war aufmüpfig Vorgesetzten gegenüber oder traute mir schlicht einfach nichts zu, oder war im Handwerk immer zu langsam. Ich scheitere aktuell an massiven Existenzängsten, die mich so sehr blockieren dass ich mir keinen Kraftfahrerjob mehr zutraue. Ich bin am Ende und weiß nicht mehr ein noch aus. Ich leide auch unter Schlaflosogkeit. Wie und wo bekomme Hilfe?

    LG
    Ein sehr verzweifelter Mann.

    1. Hallo lieber Schreiber,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Du darfst mich ruhig duzen. Wir sitzen alle im gleichen Boot.

      Verzweifle nicht.

      Keine Situation währt ewig. Auch Krisensituationen nicht!

      Bei SelbsthilfeHelden findest du eine Reihe von Artikel, die dir zunächst helfen, dich selbst besser zu verstehen.

      Empfehlen würde ich dir die folgenden Beiträge:

      Startseite
      Über
      Existenzangst
      Negative Prägung
      Emotionaler Missbrauch

      Wichtig ist zu erkennen, dass deine Ängste und die Symptome wie mangelndes Selbstvertrauen, Blockaden und Schlaflosigkeit „ganz normal“ sind, für Betroffene auf dysfunktionalen Familien. Sie gehen auf unverheilte emotionale Verletzungen zurück und auf dysfunktionale Denkmuster, die man in dysfunktionalen Familien mit auf den Weg bekommt.

      Bei SelbsthilfeHelden werden Kurse angeboten, wie man sich von selbst heilt und von dysfunktionalen Überzeugen befreit.

      Alles was du brauchst ist, ist die Bereitschaft an dir selbst zu arbeiten.

      Meine Empfehlung ist, lade dir den „Ratgeber für Betroffene“ herunter. Damit erhältst du automatische eine Reihe von Tipps per E-Mail von mir, wie du dir selbst helfen kannst.

      Eine weitere Möglichkeit ist, dir einen Therapeuten zu suchen, der deine Kindheitserfahrungen mit dir aufarbeitet.

      Habe Vertrauen.

      Heilung ist immer möglich.

      LG, Kris

  22. Ich freue mich sehr über diese Webpage. Vieles entspricht meiner Kindheit, meinen Erfahrungen als Kind und die Auswirkungen auf mein jetziges Leben . Ich bin mittlerweile 45 , verheiratet und habe mich bewusst oder unbewusst gegen Kinder entschieden. Ich habe Angst, dass sie auch nie sie selbst sein dürfen.

    Danke sehr für diese Seite

    1. Hallo liebe Suhi,
      Interessant. Die gleiche Entscheidung habe ich auch getroffen. Ich vermute, einigen Frauen geht es so.
      Zum Glück hängen Erfüllung und Zufriedenheit nicht von äußeren Umständen ab und man kann mit und ohne Kinder glücklich werden.
      Oder man kann seine Meinung ändern, wenn man sich selbst gefunden hat. 🙂
      LG, Kris

  23. Grüße Dich Kris,

    tjaja… dysfunktionale Familien. Da ist der Übergang doch auch fließend.
    Wo wird da die Linie gezogen?

    Im Endeffekt denke ich, dass jeder sein Päckchen mit sich trägt. Geht ja gar nicht anders. Keine Familie ist perfekt. Aber ich glaube, dass der Wille/Mut/Dringlichkeit sich den eigenen Themen zuzuwenden eher da ist, wenn es einen “offensichtlichen” Grund gibt. Es ist einfach präsenter. So wie Du schreibst.

    Grüße

    1. Hi Matthias,
      Danke für deinen Kommentar!
      Stimmt keine Familie ist perfekt. Jedoch geben funktionierende Familien sich gegenseitig das erforderliche Minimum an Liebe, Zuneigung, Verständnis und Mitgefühl.
      Dysfunktionale Familien sind dazu nicht in der Lage.
      Wer als Kind, insbesondere in den ersten 6 Jahren, während sich das Gehirn ausbildet, emotional vernachlässigt oder emotional missbraucht (also negativ geprägt) wird, nimmt langfristig seelischen Schaden.
      Der zum Glück reparabel ist … sonst gäbe es ja keine SelbsthilfeHelden 😉
      LG
      Kris

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